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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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noch im Fernsehen zu erleben ist doch nichts Besonderes.« Pewter, die von Mrs Murphy eine schlagfertige Erwiderung erwartete, war enttäuscht, als keine kam. »Auf welchem Planeten bist du gerade?«
    Die herrlichen Augen wurden weit, die Tigerkatze beugte sich vor und flüsterte: »Ich hab, was die ganze Sache angeht, ein komisches Gefühl. Ich kann’s nicht definieren.«
    »Ach, du hast bloß Hunger, weiter nichts«, tat Pewter Mrs Murphys Vorahnung ab.

 
17
     
    Harry und Warren Randolph ächzten, als sie den Heuwender hochwuchteten und hinten auf ihren Transporter luden.
    »Entweder wird das Ding immer schwerer, oder ich werde schwächer«, scherzte Warren.
    »Es wird schwerer.«
    »He, komm mal kurz mit. Ich will dir was zeigen.«
    Harry öffnete die Wagentür, damit Tucker und Mrs Murphy in die Freiheit entspringen konnten. Sie folgten Harry in den schönen Rennstall der Randolphs, der 1892 gebaut worden war. Hinter dem weißen Holzgebäude mit dem grün gestrichenen, gefalzten Blechdach lag die anderthalb Kilometer lange Bahn. Warren züchtete Vollblutpferde. Auch das gehörte, wie dieser Besitz, seit dem 18. Jahrhundert zur Familientradition. Die Randolphs liebten reinrassige Pferde. Hiervon zeugte auch die imposante walnussgetäfelte Eingangshalle der Villa, in der Pferdebilder aus mehreren Jahrhunderten hingen.
    Die großzügigen, zwölf Quadratmeter großen Boxen lagen Rückseite an Rückseite in der Mittelreihe des Stalls. Die Sattelkammer, die Waschboxen und die Futterkammer waren in der Mitte des Boxenblocks untergebracht. Rings um die Außenseite der Boxen verlief ein breiter, überdachter Gang, der bei schlechtem Wetter als Trainingsbahn diente. Da die Außenmauer viele Fenster hatte, fiel genug Licht auf die Bahn, sodass man hier auch bei Schneesturm mit seinem Pferd arbeiten konnte.
    In Kentucky gab es mehr dieser luxuriös angelegten Ställe als in Virginia, und Warren war stolz auf seinen Stall, den sein Großvater väterlicherseits errichtet hatte. Colonel Randolph hatte sein Geld außerdem in die Eisenbahn investiert, in die Chesapeake & Ohio ebenso wie in die Union Pacific.
    »Na, was sagst du?« Warrens braune Augen glitzerten.
    »Schön!«, rief Harry.
    »Was sagst du?«, fragte Mrs Murphy Tucker. Der Hund legte vorsichtig eine Pfote auf den Pavesafe-Bodenbelag. Die matte rötliche Fläche aus ineinandergreifend verlegten ziegelförmigen Gummiplatten konnte sich ausdehnen und zusammenziehen, sodass sie unabhängig von Wetter und Temperatur rutschfest blieb. Der Belag war außerdem gegen Bakterien spezialbehandelt.
    Der schwanzlose Hund machte ein paar zaghafte Schritte, dann sauste er an das abgerundete Ende des weitläufigen Stalles. »Juhuu! Ich laufe wie auf Kissen.«
    »He, he, warte auf mich!« Die Katze stürmte hinter ihrer Gefährtin her.
    »Deinen Tieren gefällt’s.« Warren schob die Hände in die Taschen wie ein stolzer Vater. Harry kniete sich hin und berührte den Belag. »Das Zeug kommt direkt aus dem Paradies.«
    »Nein, direkt aus Lexington, Kentucky.« Er führte sie an den Boxen entlang. »Herzchen, in Kentucky sind sie uns so weit voraus, dass es manchmal meinen Stolz verletzt.«
    »Schätze, das ist nicht anders zu erwarten. Kentucky ist das Zentrum der Vollblutzucht.« Harrys Zehen prickelten, weil sich der Boden so samtig anfühlte.
    »Du kennst mich ja, ich finde, Virginia sollte in jedem Bereich führend für die Nation sein. Wir haben mehr Präsidenten hervorgebracht als jeder andere Staat. Wir haben die führenden Kräfte hervorgebracht, die diese Nation gestaltet haben -«
    Warren sang ein Loblied auf die Größe Virginias, vielleicht als Übung für viele spätere Reden. Harry, die in Old Dominion geboren war, wie die Virginier ihren Staat liebevoll nennen, widersprach nicht, aber sie dachte, dass auch die anderen zwölf Kolonien bei der Abspaltung vom Mutterland mitgewirkt hatten. Einzig New York war annähernd so groß wie das ursprüngliche Virginia gewesen, bevor es sich von West Virginia abgespaltet hatte, und es war nur natürlich, dass ein so großes Territorium etwas oder jemanden von Bedeutung hervorbrachte. Hinzu kam, dass die ideale Lage Virginias in der Mitte der Küstenlinie und seine von drei großen Flüssen geprägte Landschaft dem Ackerbau wie den bildenden Künsten förderlich waren. Günstige Häfen und die Chesapeake Bay vervollständigten die üppigen Ressourcen des Staates. So stolz Harry auch war, sie fand, damit zu prahlen zeuge von

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