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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sollte wohl mal hingehen, wenn ich für den Senat kandidieren will.«
    »Ich bin dabei gewesen. Auf dem Rasen stehen Vietnamesen, Polen, Ecuadorianer, Nigerianer, Schotten, was du willst. Sie heben die Hände, nachdem sie ihre Kenntnisse der Verfassung bewiesen haben, stell dir vor, und schwören dieser Nation Treue und Gehorsam. Ich denke, danach sind sie genauso gute Amerikaner wie wir.«
    »Du bist eine großmütige Seele, Harry.« Warren klopfte ihr auf den Rücken. »Hier, ich hab was für dich.« Er gab ihr einen Karton mit Gummibodenplatten. Er war schwer.
    »Danke, Warren! Die kann ich wirklich gut gebrauchen.« Sie war begeistert von dem Geschenk.
    »Oh, was bin ich nur für ein Gentleman! Lass mich den Karton zum Auto tragen.«
    »Wir können ihn zusammen tragen«, schlug Harry vor. »Ach, übrigens, ich finde, du solltest wirklich für den Senat kandidieren.«
    Warren erspähte eine Schubkarre und stellte den Karton darauf. »Wirklich? Danke.« Er fasste die Griffe der Schubkarre. »Wir können das Ding genauso gut zum Auto rollen. Stell dir vor, man müsste dem Kerl, der das Rad erfunden hat, Tantiemen zahlen!«
    »Woher weißt du, dass nicht eine Frau das Rad erfunden hat?«
    »Jetzt hast du’s mir aber gegeben.« Warren konnte Harry gut leiden. Im Gegensatz zu Ansley, seiner Frau, war Harry natürlich. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie Nagellack benutzte oder Tamtam um ihre Kleidung machte. Wenn er mit Harry zusammen war, wünschte er fast, nicht verheiratet zu sein.
    »Warren, soll ich nicht mal rüberkommen und das eine oder andere roden? Diese Platten sind so teuer, ich hab ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie einfach so annehme.«
    »He, ich lebe nicht von Sozialhilfe. Außerdem sind die Platten übrig, ich habe sonst keine Verwendung dafür. Du liebst deine Pferde, ich wette, du kannst den Belag für deine Waschbox gebrauchen … leg ihn in die Mitte, und drum herum legst du Gummimatten, wie du sie in deinem Anhänger hast. Das ist kein schlechter Kompromiss.«
    »Gute Idee.«
    Ansley bog in die Zufahrt ein. Ihr brauner Jaguar war so elegant und erotisch wie sie selbst. Stuart und Breton waren bei ihr. Sie sah Harry und Warren die Schubkarre schieben und fuhr statt zum Haus zu ihnen hinüber.
    »Harry«, rief sie aus dem Auto, »schön, dich zu sehen.«
    Harry deutete auf den Karton. »Dein Mann spielt den Weihnachtsmann.«
    »Hi, Harry«, riefen die Jungen ihr zu. Harry erwiderte den Gruß mit einem Winken.
    Ansley parkte und stieg geschmeidig aus dem Jaguar. Stuart und Breton liefen ins Haus. »Du kennst Warren. Er muss immer was Neues in Angriff nehmen. Aber ich muss zugeben, der Stall sieht fabelhaft aus, und was Sichereres als dieses Material gibt’s nicht. Und jetzt komm ins Haus und trink was mit uns. Big Daddy ist auch da, und er hat was für schöne Frauen übrig.«
    »Danke, das ist sehr lieb, aber ich muss nach Hause.«
    »Oh, ich habe Mim getroffen«, sagte Ansley zu ihrem Mann. »Sie hätte dich gern in ihrem ›Unser-Crozet-soll-schöner-werden‹-Komitee dabei.«
    Warren zuckte zusammen. »Poppa hat ihr gerade einen Batzen Geld für ihr Mulberry-Row-Projekt gegeben – sie nimmt uns einen nach dem anderen aus.«
    »Das ist ihr klar, und sie hat mir ins Gesicht gesagt, wie ›verantwortungsvoll‹ die Randolphs seien. Jetzt will sie deinen Wissensschatz. Das hat sie wortwörtlich gesagt. Um Geld wird sie dich ein anderes Mal bitten.«
    »Wissensschatz.« Harry unterdrückte ein Kichern, und ihr linker Mundwinkel zuckte, als sie Warren ansah. Auch mit einundvierzig war er noch ein gut aussehender Mann.
    Warren hob ächzend den schweren Karton auf das Heck von Harrys Transporter. »Kann eine Frau einen Napoleon-Komplex haben?«

 
18
     
    Das Mundwerk des Menschen ist eine wunderbare Schöpfung, wenn man davon absieht, dass es selten stillstehen kann. Der rechts und links verankerte Kiefer klappt rhythmisch auf und zu und ermöglicht der Zunge, sich in einer überwältigenden Vielfalt von Sprachen zu bewegen. Klatsch ist der Antrieb für das alles. Wer was mit wem gemacht hat. Wer was zu wem gesagt hat. Wer nichts gesagt hat. Wer wie viel Geld hat, wer es ausgibt und wer nicht. Wer mit wem schläft. Diese Themen sind die Basis zwischenmenschlicher Kommunikation. Gelegentlich redet der Mensch über Arbeit, über Gewinn und Verlust und darüber, was es zum Abendessen gibt. Manchmal wird die eine oder andere Frage zur Kunst angesprochen, wenngleich Sport ein beliebteres Thema

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