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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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dergleichen. Die Jungs wurden nicht nach St. Clement geschickt, um Freigeister zu werden, und bestimmt nicht, um Rassenmischung zu betreiben – zum Teufel mit den Gesetzen.
    Warren, der aschfahl geworden war, als er die Klausel vernahm, stieß hervor: »Das ist rechtswidrig. Nach dem heutigen Gesetz ist das rechtswidrig.«
    Der alte George Kleiser stapelte ordentlich seine Papiere. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Man könnte das Testament anfechten, aber wer wollte das tun? Lassen Sie es, wie es ist. Es war der ausdrückliche Wunsch Ihres Vaters.« Offensichtlich hielt George die Bedingung für akzeptabel, oder er verfocht die Theorie, dass man schlafende Hunde nicht wecken soll.
    »Warren, du wirst doch deswegen nichts unternehmen? Ich meine, welches Interesse hättest du daran?«
    Wie in Trance schüttelte Warren den Kopf. »Nein – aber, Ansley, wenn das bekannt wird, sind meine Chancen, in den Senat gewählt zu werden, gleich null.«
    Georges Stentorstimme erfüllte den Raum. »Kein Wort von diesem, äh, Vorbehalt wird jemals aus diesem Raum nach außen dringen.«
    »Was ist mit der Person, die das Testament aufgesetzt hat?«, insistierte Warren.
    Der verärgerte George ignorierte die Bemerkung mit Rücksicht auf Warrens kürzlich erlittenen Verlust. Er hatte Warren schon als Kind gekannt und wusste, dass der Mann mittleren Alters, den er hier vor sich hatte, nicht darauf vorbereitet war, die Verwaltung des großen, wenn auch schwindenden Vermögens der Familie zu übernehmen. »Unser Personal weiß, wie man mit heiklen Fragen umgeht, Warren. Fragen auf Leben und Tod.«
    »Natürlich, natürlich, George – ich bin bloß vollkommen verdattert. Poppa hat nicht ein einziges Mal mit mir über so etwas gesprochen.«
    »Er war eben ein feiner und kein aggressiver Rassist.« Ansley wollte das Thema wechseln und konnte nicht verstehen, warum Warren sich so aufregte.
    »Und du, bist du etwa keine Rassistin?«, blaffte Warren sie an.
    »Nicht, solange wir nicht quer heiraten. Ich halte nichts von Rassenmischung. Davon abgesehen ist Mensch gleich Mensch.«
    »Ansley, auch wenn du noch so wütend auf mich oder die Jungs bist – Menschen gehen sich nun mal ab und zu auf die Nerven –, du musst mir versprechen, dass du nie, nie weitersagst, was du heute in diesem Zimmer gehört hast. Ich will meine Chancen nicht verlieren, weil Poppa diesen Rassenreinheitstick hatte.«
    Ansley versprach zu schweigen.

 
26
     
    Aber sie brach ihr Versprechen. Sie erzählte es Samson.
    Die Frühnachmittagssonne fiel schräg auf Blair Bainbridges großen eichenen Küchentisch. Tulpen schwankten draußen vor den hohen Fenstern, und die Hyazinthen würden in wenigen Tagen aufgehen, wenn das schöne Wetter anhielt.
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Samson zu Ansley. »Der alte Herr hat sein Leben lang Stammbäume studiert, und für ihn wäre das gewesen, als würde man einen Esel mit einem Vollblutpferd kreuzen.« Dann feixte er. »Fragt sich natürlich, wer ist der Esel und wer der Vollblüter?«
    Sie hielt seine Hand, während sie ihren Kakao trank. »Es kommt mir so – extrem vor.«
    Samson zuckte mit den Achseln. Der Inhalt von Wesleys Testament interessierte ihn kaum. In zwanzig Minuten musste er schon wieder unterwegs sein. Jedes Mal, wenn er Ansley verließ, verkrampfte sich sein Magen. »Hör zu, ich erwarte Leute aus Kalifornien, die sich Midale ansehen wollen. Ich denke, ich zeige ihnen auch ein paar Grundstücke in Orange County. Ist unheimlich schön da und noch nicht so erschlossen.« Er legte seine andere Hand schwer auf ihre. »Dann kannst du dich von Warren trennen.«
    Ansley versteifte sich. »Nicht, solange er wegen seines Vaters in Trauer ist.«
    »Danach. Sechs Monate sind eine angemessene Zeitspanne. Ich kann unterdessen meine Angelegenheiten ordnen und du deine.«
    »Schatz« – sie tätschelte seine Hand –, »alles sollte bleiben, wie es ist – vorläufig. Lulu würde dich bis aufs Hemd schröpfen, und zwar in aller Öffentlichkeit. Es muss eine Möglichkeit geben, das zu vermeiden, ich habe nur noch keine gefunden. Ich hoffe immer noch, dass Lulu jemanden findet, damit sie das Leben leichter nimmt – aber sie hat schon zu viel in ihre Opferrolle investiert. Und dann diese Szene auf Big Daddys Trauerfeier, mein Gott.«
    Samson hustete. Sein Magen zog sich noch mehr zusammen. »Das war nur einer von ihren Auftritten. Sie hat mir ins Ohr geflüstert, sie würde das Parfum einer anderen Frau riechen. Ich

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