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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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schwere Schneefälle die Felder zugedeckt, aber das kam selten vor. Der letzte Frost kam gewöhnlich Mitte April, aber es gab auch schon vorher warme Tage. Dann überzogen die blühenden Glyzinen Scheunen und Pergolen mit Lavendel und Weiß. Dies war Mrs Murphys liebste Jahreszeit.
    Sie aalte sich zusammen mit Pewter und Tucker am Hintereingang des Postamtes in der Sonne. Sie aalte sich obendrein in der köstlichen Genugtuung, Pewter die Neuigkeit von den Büchern in dem Versteck mitzuteilen. Pewter war wütend, aber immerhin hatte ihre kurze Abwesenheit etwas Gutes bewirkt: Market hatte sich mit Ellie Wood Baxter versöhnt. Die graue Katze war wieder gnädig aufgenommen, aber wenn sie das Wort »Schweinebraten« noch einmal zu hören bekäme, würde sie kratzen und beißen.

    Die Gasse hinter den Häusern füllte sich mit Autos, weil die Parkplätze vorn schon alle besetzt waren. An den ersten wirklich milden Tagen im Frühling sahen sich die Menschen anscheinend immer veranlasst, Blumenzwiebeln, Blumensträuße und pastellfarbene Pullover zu kaufen.
    Samson Coles fuhr durch das östliche Ende der Gasse. Am westlichen Ende bog Warren Randolph ein. Sie parkten nebeneinander hinter Market Shifletts Laden.
    Tucker hob den Kopf, ließ ihn aber sofort wieder auf die Pfoten sinken. Mrs Murphy beobachtete das Geschehen aus zusammengekniffenen Augen. Pewter interessierte das alles nicht im Geringsten.
    »Wie läuft es mit den Diamonds?«, fragte Warren, während er seine Wagentür schloss.
    »Sie schwanken zwischen Midale und Fox Haven.«
    Warren stieß einen Pfiff aus. »Gibt ’ne schöne Provision, mein Freund.«
    »Und wie geht’s dir so?«
    Warren zuckte die Achseln. »Okay. Ist nicht immer einfach. Und Ansley – ich hatte sie um ein bisschen Frieden und Ruhe gebeten, und was tut sie? Lässt Kimball Haynes die Familienpapiere sichten. Klar, er war ein netter Kerl, aber das ist nicht der Punkt.«
    »Ich konnte ihn nicht leiden«, sagte Samson. »Lucinda hat mit mir dasselbe Ding abgezogen wie Ansley mit dir. Er hätte zu mir kommen sollen, nicht zu meiner Frau. Ein Arschkriecher – aber den Tod hab ich ihm deswegen noch lange nicht gewünscht.«
    »Aber jemand anders.«
    Samson wechselte abrupt das Thema: »Hast du dir schon überlegt, ob du kandidieren willst?«
    »Ich kämpfe noch mit mir, aber ich fühle mich schon stärker. Könnte durchaus sein, dass ich’s mache.«
    Samson klopfte ihm auf den Rücken. »Pass auf, dass die Presse Papas Testament nicht in die Finger bekommt. Sag mir Bescheid. Ich werde einer deiner glühendsten Anhänger, dein Wahlkampfmanager, was du willst.«
    »Klar, ich lass es dich wissen, sobald ich’s selber weiß.« Warren steuerte auf das Postamt zu, während Samson durch den Hintereingang in Markets Laden trat. Mit bemerkenswerter Selbstbeherrschung tat Warren, als ob nichts geschehen wäre, aber in diesem Augenblick wusste er, dass Ansley sein Vertrauen missbraucht hatte und ihn auch in anderer Hinsicht betrog.
    Es kam Samson nicht in den Sinn, dass er sich verplappert hatte, aber er gab ja im Geiste auch schon die Provisionssumme aus dem Geschäft mit den Diamonds aus, bevor er den Handel überhaupt abgeschlossen hatte. Und überdies würde es möglicherweise mit den heimlichen Treffen und den Lügen bald ein Ende haben. Vielleicht wollte er unbewusst, dass Warren die Wahrheit erfuhr. Dann könnten sie mit dem Versteckspiel Schluss machen, und Ansley würde ganz ihm gehören.

 
45
     
    Da Kimball die meisten seiner persönlichen Papiere in seinem Arbeitszimmer im ersten Stockwerk von Monticello aufbewahrt hatte, achtete der Sheriff darauf, dass nichts verändert wurde. Aber da Harry und Mrs Hogendobber das Material kannten und erst vor Kurzem hier bei Kimball gewesen waren, erlaubte der Sheriff ihnen und Deputy Cooper den Zutritt, um sicherzugehen, dass nichts angerührt oder entfernt worden war.
    Oliver Zeve beklagte sich aufgebracht bei Sheriff Shaw, die drei Damen, so reizend sie sein mochten, seien keine Wissenschaftlerinnen und hätten hier wirklich nichts zu suchen.
    Shaw, fast am Ende seiner Geduld, sagte zu Oliver, er solle froh sein, dass Harry und Mrs Hogendobber Kimballs Papiere kannten und seine eigenartige Kurzschrift entziffern konnten. Mit einem knappen Kopfnicken gab Oliver sich geschlagen; er erbat sich jedoch, dass Mrs Murphy und Tucker zu Hause blieben. Wenigstens hier konnte er sich durchsetzen.
    Shaw musste zudem noch Fair beschwichtigen, der »die Mädels«,

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