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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Beamten, der für die Gemeindekooperation zuständig war. Er versprach, mit Albemarle County zusammenzuarbeiten. Er kannte die Anvil-Bar, er kannte Kenton. Er werde jemanden auf den Fall ansetzen und jeden befragen lassen, der sich an Mike Huckstep erinnern könnte. Es werde auf seiner Prioritätenliste nicht obenan stehen, aber er werde es nicht vergessen.
    Dann rief Coop noch einmal beim Polizeipräsidium von Los Angeles an. Sie hatte gebeten, jemanden zu Hucksteps Wohnung zu schicken. Yolanda Delgreco war die diensttuende Beamtin. »Was gefunden?«, fragte Coop, als Yolanda sich am Telefon meldete.
    »Was für ein Zufall, dass Sie gerade anrufen. Ich bin eben erst zurückgekommen. Hier ging’s zu wie verrückt. Tut mir leid, dass ich so spät dran bin. Die Wohnung war leer geräumt. Sogar der Kühlschrank war leer geräumt. Der Mann hatte nicht vor zurückzukommen.«
    »Haben der Vermieter oder die Nachbarn etwas über ihn gewusst?«
    »Der Vermieter sagte, Huckstep hätte nicht gearbeitet. Hatte eine Freundin. Sie hat ihn sitzen lassen. Huckstep hatte ihm erzählt, er lebe von seinem Vermögen, daraufhin habe ich mich bei den Banken erkundigt. Kein Bankkonto. Keine Kreditkarten. Er hat alles bar abgewickelt.«
    »Oder er hat das Geld waschen lassen.«
    »Ja, daran habe ich auch gedacht. Wenn mein Geld gewaschen wird, dann deswegen, weil ich vergesse, die Taschen auszuleeren, bevor ich meine Sachen in die Waschmaschine stecke.« Yolanda lachte.
    »Haben Sie vielen Dank. Sollten Sie mal nach Virginia kommen, schauen Sie bei uns rein. Wir haben ein paar gute Frauen in unserer Abteilung. Dauert hier vielleicht ein Weilchen länger als dort, aber wir arbeiten dran.«
    »Danke. Wenn es mich mal nach Virginia verschlägt, komm ich Sie besuchen. Haben Sie viele Morde dort?«
    Cynthia sagte: »Nein, in dieser Beziehung ist es ziemlich ruhig.«
    »Wenn sich im Fall Mike Huckstep irgendwas ergibt, ruf ich an.«
    Cynthia legte auf. Die meiste Arbeit bei einem Fall wie diesem waren Laufereien, Nachforschungen, eine Menge Fragen stellen. Mit der Zeit und mit etwas Glück ergab sich gewöhnlich ein Bild. Bislang hatte sich nichts ergeben.

 
18
     
    Morgens um halb acht blieb das Thermometer bei erfrischenden 17 Grad stehen. Harry hatte sich vorgenommen, zur Arbeit zu joggen, was zwanzig Minuten gedauert und auch Mrs Murphy und Tucker Bewegung verschafft hätte. Aber dann wurde sie von ihren Farmarbeiten aufgehalten, und statt zu laufen, nahm sie den Transporter. Die Tiere stiegen mit ihr ein.
    »Auf die Plätze, fertig, los.« Sie schaltete die Zündung ein. Der supermanblaue Transporter tuckerte kurz, stotterte und sprang dann an. »Ich lass ihn lieber ein, zwei Minuten laufen.«
    Mrs Murphys goldene, kluge Augen blickten listig. »Mutter, die Batterie ist nicht das Problem. Der Wagen ist müde.«
    »Jawohl, wir brauchen ein zuverlässiges Transportmittel«, nörgelte Tucker.
    Harry summte, trat die Kupplung, schaltete in den ersten Gang und fuhr die Zufahrt entlang. Sie drehte am Radioknopf. Ein Countrymusicsender plärrte.
    »Ich hasse diese Töne.« Die Katze schlug auf den Knopf, und der Empfang wurde undeutlich.
    »Weiter so«, ermutigte Tucker sie.
    Die Pfote der Tigerkatze schnellte wieder vor, und sie verstellte die Skala noch ein Stück.
    »Segne die Führer unserer Nation in dieser Zeit moralischer Gefahren, gib ihnen den Mut, das Übel Satans auszurotten, das sich als Liberalismus verkleidet, und wenn wir nicht -«
    »So ein Stuss«, schimpfte Murphy über das Radio. »Menschen sind unglaublich überspannt.«
    Die Klänge einer beliebten Melodie drangen an ihre Katzenohren.
    »Schon besser.« Tucker ließ die rosa Zunge heraushängen. »Runzelmusik.«
    »Was verstehst du unter Runzelmusik?« Die Katze neigte den Kopf zu der gefälligen Melodie.
    »Für alte Leute. Ist dir noch nie aufgefallen, dass kein Mensch zugeben will, dass er alt ist? Deswegen kündigen die Radiosender an, dass sie Hits aus den Fünfziger-, Sechziger-, Siebzigerjahren bis heute spielen. So ’n Quatsch. Das ist Runzelmusik, aber die Zuhörer können sich einbilden, sie sind hip oder was immer man dazu gesagt hat, als sie jung waren.«
    »Darauf wär ich nie gekommen.« Mrs Murphy bewunderte den Scharfblick ihrer Freundin. »Wie kommt es dann, dass wir nichts von Benny Goodman zu hören kriegen?«
    »Die Big-Band-Generation ist so alt, die Leute werden alle taub.«
    Die Katze lachte. »Das ist gemein, Tucker. Warte nur, bis du alt bist und

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