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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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nicht von der Stelle rührte.
    »›- at twilight’s last gleaming, whose broad stripes and -‹«
    »Tucker«, unterbrach Mrs Murphy diesen Ausbruch von Patriotismus, »du kannst jetzt aufhören.«
    »Ich komm gerade erst richtig in Fahrt.«
    »Das hör ich.« Die Katze berührte den Ring. »Wie lange gibst du ihnen?«
    »Eine Minute. Sie sind zu dritt, und vorausgesetzt, keine von ihnen tritt darauf, wird eine ihn sehen.«
    Harry kniete sich hin, um Tucker zu streicheln. »Alles in Ordnung, Mädchen?«
    »Ihr sollt hierher gucken!«, sagte Mrs Murphy aufgeregt.
    Susan gehorchte. »Na so was! Seht mal.«
    Miranda beugte sich vor. »Ein Ehering.« Sie griff danach, dann zog sie die Hand zurück. »Lieber nicht anfassen.«
    Harry brach einen Zweig ab, schob ihn durch den Ring und hielt ihn sich vor die Augen. »M&M, 6.12.86.«

 
17
     
    Coop beschloss, nicht mit Harry, Susan und Miranda zu schimpfen. Immerhin hatten sie, etwa fünfzig Meter vom Fundort der Leiche entfernt, den Trauring gefunden. Sie hatte den Ring eingeschickt, um ihn auf Fingerabdrücke untersuchen zu lassen, machte sich aber wenig Hoffnung.
    Es war noch nicht Mittag, und schon raste ihr der Tag davon. Zwei Unfälle während des Berufsverkehrs, beide auf der Route 29, was zu einem Verkehrschaos führte. Sie hatte einen Beamten hingeschickt, aber wegen der Sommerferien war das Personal reduziert, und so nahm sie den anderen Unfall selbst auf.
    Sobald Cynthia den Bescheid des Kfz-Amtes von Kalifornien erhalten hatte, rief sie die Polizei in Los Angeles an. Sie wollte wissen, ob eine Polizeiakte über Huckstep vorlag. Und tatsächlich kam die Meldung, dass er in San Francisco straffällig geworden war.
    Die Polizei von San Francisco teilte ihr mit, dass sie über Mike Huckstep eine Akte wegen kleinerer Vergehen angelegt hatten: Überfall mit Körperverletzung, Verkehrsdelikte sowie eine Anklage wegen unzüchtiger Entblößung. Der diensthabende Beamte riet ihr, Frank Kenton anzurufen, den Besitzer der Anvil-Bar in San Francisco, wo Huckstep gearbeitet hatte. Als Cynthia fragte, warum sie das tun solle, sagte der Beamte, sie hätten immer geglaubt, dass Huckstep in mehr als nur geringfügige Vergehen verwickelt war, dass sie ihm aber nie etwas nachweisen konnten.
    Cynthia griff zum Telefon. In San Francisco war es jetzt acht Uhr morgens. Sie hatte sich sowohl die Telefonnummer der Anvil-Bar als auch die Anschrift und Privatnummer des Besitzers geben lassen.
    »Hallo, Mr Kenton, hier spricht Deputy Cynthia Cooper vom Sheriffbüro Albemarle County.«
    Eine verschlafene, raue Stimme sagte: »Wer?«
    »Deputy Cooper, Sheriffbüro Albemarle County -«
    »Wo zum Teufel liegt Albemarle County?«
    »In Mittelvirginia. Bei Charlottesville.«
    »So, und was wollen Sie von mir? Es ist früh am Morgen, Lady, und ich arbeite bis spät in die Nacht.«
    »Ich weiß. Entschuldigen Sie. Sie sind der Besitzer der Anvil-Bar, nicht?«
    »Wenn Sie das wissen, dann hätten Sie auch wissen müssen, dass ich nicht vor ein Uhr Ortszeit zu sprechen bin.«
    »Es tut mir leid, Sie zu stören, aber wir untersuchen einen Mord, und ich glaube, dass Sie uns helfen können.«
    »Ha?« Die belegte Stimme ließ eine Spur Interesse erkennen.
    »Wir haben eine Leiche gefunden, die wir als Michael Huckstep identifiziert haben.«
    »Gut!«
    »Wie bitte?«
    »Gut, ich bin froh, dass jemand den Mistkerl umgebracht hat. Am liebsten hätte ich es selbst getan. Wie hat’s ihn erwischt?« Frank Kenton, hellwach jetzt, wollte es ganz genau wissen.
    »Drei Schüsse mit einer .357er Magnum aus kurzer Entfernung in die Brust.«
    »Ha, der muss ausgesehen haben wie ein geplatzter Reifen.«
    »Er sah tatsächlich noch viel schlimmer aus. Er hat in der Julihitze mindestens drei Tage im Wald gelegen. Alles, was Sie mir sagen können, egal was, könnte uns helfen, den Mörder zu fassen.«
    »Scheiße, Lady, ich finde, Sie sollten dem Mörder einen Orden verleihen.«
    »Mr Kenton, ich muss meine Arbeit machen. Vielleicht hat er es verdient, vielleicht nicht. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen.«
    »Und ob er’s verdient hat. Ich will Ihnen sagen, warum. Er hat früher als Barmann bei mir gearbeitet. Mike hatte genau das richtige Aussehen dafür. Breite Schultern, schmale Taille, straffer kleiner Podex. Gutes, markantes Gesicht, und er ließ sich immer einen Dreitagebart stehen. Der Mann war einfach ideal für die Anvil-Bar. Sie müssen ihn sich als Prachtexemplar eines ›rough trade‹

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