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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sofort zurück. Sie sprang vom Bücherregal und setzte sich neben Harry. Susan stand von ihrem Sessel auf und setzte sich auf der anderen Seite zu Harry auf den Fußboden.
    »Okay, 1. August. 1834 wurde die Sklaverei im Britischen Empire abgeschafft.«
    »Dabei fällt mir ein, Mim hat sich mit Kate Bittner über die Bürgerkriegsserie im Kultursender PBS unterhalten. Mim hat gesagt: ›Wenn ich gewusst hätte, dass das so viel Ärger gibt, hätte ich die Baumwolle selber gepflückt.‹«
    Harry beugte sich nach hinten, die Hände auf den Knien.
    »Oje, wie hat Kate reagiert?« Da Kate afrikanischer Abstammung war, war dies eine berechtigte Frage.
    »Gebrüllt. Einfach nur schlappgelacht.«
    »Bravo. Glaubst du, sie wird zur Bezirksvorsitzenden der Demokratischen Partei gewählt?«
    »Ja, obwohl Ottoline Gill und -«
    »Ottoline ist Republikanerin.«
    »Nicht mehr. Sie hat sich mit Jake Berryhill gestritten. Hat sich von der Partei losgesagt.«
    »Ein Sturm im Wasserglas. Lass mal sehen, was sonst noch war. Im Mittelalter galt der erste August als ägyptischer Tag, der angeblich Unglück brachte.«
    »Gib mal her.« Susan nahm Harry das Buch aus der Hand. »Du bist mir zu langsam.« Ihre Augen überflogen das eng Gedruckte. »Harry, hier ist was.« Sie deutete auf den Eintrag in der Mitte der Seite.
    Sie lasen laut: »Im Jahre 1732 wurde in der Threadneedle Street in London der Grundstein für die Bank von England gelegt.«
    Harry sprang auf und griff in der Küche zum Telefon. »Hallo, Coop. Hören Sie sich das an.«
    Susan, die unterdessen auch aufgestanden war, hielt Harry das Buch zum Vorlesen hin.
    Als sie fertig war, sagte Harry: »Susan und ich – was?«
    Coop unterbrach sie. »Behalten Sie’s für sich. Es muss unter Ihnen und Susan bleiben.«
    Harry erwiderte gekränkt: »Wir haben nicht vor, es an die große Glocke zu hängen.«
    »Ich weiß, aber in Ihrer Begeisterung könnten Sie es ausplaudern.« Coop entschuldigte sich. »Tut mir leid, dass ich Sie angeblafft habe. Wir sind unterbesetzt. Die Leute gehen der Reihe nach in die Sommerferien. Ich bin überlastet und lasse es an Ihnen aus.«
    »Ist schon okay.«
    »Sie haben gute Arbeit geleistet. Threadneedle hat etwas zu bedeuten … vermutlich. Es hat was mit Banken zu tun. Wissen Sie, diese ganze Sache ist verdreht. Der Threadneedle-Virus schien zuerst ein Jux zu sein. Dann sind in der Crozet National Bank zwei Millionen Dollar nicht aufzufinden. Auf der Route 29 häufen sich die Autounfälle, und im Leichenschauhaus liegt ein mausetoter Mike Huckstep, von dem wir wenig wissen. Alles kommt auf einmal.«
    »Sieht ganz so aus.« Harry hatte Susan den Hörer hingehalten, sodass sie alles mitbekam.
    »Kopf hoch, Coop«, ermunterte Susan sie.
    »Wird schon gehen. Ich lasse bloß Dampf ab«, sagte sie. »Hören Sie, danke für Ihre Hilfe. Wir sehen uns bald.«
    »Klar. Bis dann.«
    »Bis dann.«
    Harry legte auf. »Arme Coop.«
    »Auch das geht vorbei.«
    »Das weiß ich. Sie weiß es auch, aber ich will nicht, dass mein Geld dabei flöten geht. Ich hab mein Geld auf der Crozet National Bank. Nicht viel, aber es ist alles, was ich habe.«
    »Mir geht’s genauso.« Susan stützte tief in Gedanken das Kinn in die gewölbte Hand. Kurz darauf fragte sie: »Du wirst langsam richtig gut am Computer, nicht?«
    Harry nickte.
    Susan fuhr fort: »Ich bin auch nicht schlecht. Das war sozusagen Notwehr, weil Danny und Brookie ständig an dem Ding sitzen. Anfangs habe ich gar nicht verstanden, wovon sie redeten. Es ist wirklich toll, dass sie das alles in der Schule lernen. Für sie gehört es einfach zum Alltag.«
    »Willst du an den Computer der Crozet National Bank ran?«
    »Du hast es erraten«, sagte Susan grinsend. »Aber wir können da nicht rein. Hogan wäre vielleicht einverstanden, aber Norman Cramer würde sterben, wenn jemand seine Schätzchen anrührt. Ich nehme an, seine Mitarbeiter wären auch nicht gerade begeistert. Wenn wir was verpfuschen würden, was dann?«
    »Das hat schon jemand anders für uns besorgt«, sagte Harry. »Wir könnten uns natürlich reinschleichen.«
    »Harry, du bist verrückt. Die Bank hat eine Alarmanlage.«
    »Ich könnte mich reinschleichen«, prahlte Mrs Murphy; sie hatte die Ohren nach vorn gestellt, ihre Augen blitzten.
    »Sie könnte das. Lasst sie das machen«, pflichtete Tucker ihr bei.
    »Ihr Kerlchen habt wohl schon wieder Hunger.« Harry tätschelte Tuckers Kopf und rieb ihre langen Ohren.
    »Immer wenn wir was sagen,

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