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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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finden.«
    »Hm, ich frage das nicht gerne, aber war es auf Hogan Freelys Konto?« Harry zuckte unter Mirandas verachtungsvollem Blick zusammen.
    »Nein«, erwiderte Rick.
    »Nach allem, was wir wissen, könnte das Geld, das am ersten August verschwand, auf einem Konto deponiert sein, dessen Code wir nicht knacken können, um zu einem späteren, unverfänglichen Datum abgerufen zu werden«, fügte Cynthia hinzu.
    »Vielleicht ist das Geld auf einer anderen Bank oder sogar in einem anderen Land«, sagte Miranda.
    »Wenn zwei Millionen Dollar oder mehr auf einem Privatkonto aufgetaucht wären, würden wir es längst wissen.«
    »Rick, und was ist mit einem Firmenkonto?«
    »Harry, das ist etwas komplizierter, weil die großen Unternehmen laufend beträchtliche Beträge umbuchen. Ich denke, früher oder später würden wir es aufspüren, aber der Dieb und höchstwahrscheinlich der Mörder, ein und dieselbe Person, müsste jemanden in einer oder mehreren der 500 größten Gesellschaften sitzen haben«, erklärte Rick.
    »Oder jemanden in einer anderen Bank.« Harry konnte sich keinen Reim darauf machen. Sie hatte keinen Schimmer.
    »Möglich.« Cynthia ließ ihre Knöchel knacken. »Verzeihung.«
    »Was können wir tun?« Miranda wollte gerne helfen.
    »Hier kommt jeder durchgestapft. Halten Sie Augen und Ohren offen«, bat Rick.
    »Das tun wir sowieso.« Harry lachte. »Wissen Sie, Big Marilyn hat uns gebeten, auf eingeschriebene Briefe zu achten. Könnten Aktienzertifikate sein. Nichts.«
    »Danke für die Information über Threadneedle.« Rick stand auf. »Ich glaube nicht, dass Kerry das allein hätte durchziehen können.«
    Miranda schluckte.
    Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, flüsterte Harry: »Norman?«
    Rick zuckte die Achseln. »Wir haben absolut nichts gegen ihn in der Hand. Aber wir überprüfen jeden Einzelnen in dieser Bank, bis hin zum Pförtner. Halten Sie die Augen offen.« Rick hob die Trennklappe, und Cooper folgte ihm.
    »Wenn die Menschen schon für tausend Dollar töten, bedenken Sie, was sie für zwei Millionen tun würden.« Cynthia klopfte Harry auf den Rücken. »Merken Sie sich, wir sagten, passen Sie auf. Wir sagten nicht, mischen Sie sich ein.«
    Als sie gegangen waren, fingen Miranda und Harry beide auf einmal an zu reden.
    »Diesen beiden zu sagen, sie sollen sich raushalten, das ist, als würde man einem Hund sagen, er soll nicht mit dem Schwanz wedeln«, sagte Mrs Murphy zu Pewter.
    »Außer Tucker«, stichelte Pewter.
    Tucker entgegnete von ihrem Platz unter dem Tisch: »Das nehm ich dir übel.«

 
31
     
    »Wo kommt das ganze Zeug her?« Entsetzt inspizierte Harry ihre Rumpelkammer.
    Die Bezeichnung Rumpelkammer wurde dem Raum nicht gerecht, einer mit Holzlatten verkleideten, geschlossenen rückwärtigen Veranda, komplett mit schlichten Holzhaken für Mäntel, einem schweren, schmiedeeisernen Stiefelabstreifer, einem großen Stiefelknecht und einem langen, massiven Eichentisch. Dunkelgrün und ocker gestrichene quadratische, gleich große Platten verliehen dem Fußboden Glanz. Die letzte Gelegenheit, den Schmutz abzustreifen, bot eine dicke Fußmatte mit der Aufschrift »Willkommen« an der Tür zur Küche.
    Zweimal im Jahr kriegte Harry den Rappel, die Veranda aufzuräumen. Das Werkzeug wurde einfach an die Wand gehängt oder in den Stall gebracht, je nachdem, wohin es ursprünglich gehörte. Die Kartons mit Zeitschriften, Briefen und alten Kleidern mussten aussortiert werden.
    Mrs Murphy scharrte in dem Zeitschriftenkarton herum. Das Geräusch von Pfoten auf teurem Glanzpapier entzückte sie. Tucker begnügte sich damit, die alten Kleider zu beschnuppern. Wenn Harry ein Sweatshirt oder eine alte Jeans in einen Karton warf, dann waren die Sachen wirklich alt. Sie war dazu erzogen worden, alles aufzubrauchen und aufzutragen, sich zu bescheiden oder zu verzichten. Die Kleider wurden zu Putzlappen für den Stall zerschnitten. Was dann noch übrig blieb, warf Harry weg, aber sie gelobte sich, dass sie eines Tages lernen würde, Flickenteppiche zu machen, um die Reste verwerten zu können.
    »Was gefunden?«, fragte Tucker Mrs Murphy.
    »Jede Menge alte ›New-Yorker‹-Ausgaben. Sie sieht einen Artikel, den sie lesen will, hat keine Zeit, ihn gleich zu lesen, und hebt die Zeitschrift auf. Ich wette mit dir um einen Hundeknochen, dass sie sich jetzt auf die Erde setzt, die Zeitschriften durchsieht und die Artikel herausreißt, die sie aufheben will, sodass sie immer noch einen Stapel

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