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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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zu lesen hat, aber keinen so dicken mehr, wie wenn sie die vollständigen Zeitschriften aufbewahren würde. Wenn sie nicht im Postamt arbeitete, in der Klatschzentrale, dann würde sie in der Bücherei arbeiten wie früher ihre Mutter.«
    »Und ich wette, das kaputte Zaumzeug ist das Erste, was sie sich vornimmt. Das Kopfstück muss ersetzt werden. Sie wird es in die Hand nehmen, etwas murmeln und es dann in den Kofferraum legen, um es zu Sam Kimball zu bringen.«
    »Kann sein. Das geht wenigstens schnell. Wenn sie ihre Nase erst in ein Buch oder eine Zeitschrift gesteckt hat, braucht sie ewig.«
    »Meinst du, sie vergisst das Abendessen?«
    »Tucker, du bist genauso schlimm wie Pewter.«
    »Sie hat uns beide getäuscht«, rief der Hund.
    Mit einer Schere bewaffnet, begann Harry, die alten Kleider zu zerschneiden. »Mrs Murphy, zerreiß die Zeitschriften nicht. Ich muss sie zuerst durchsehen.«
    »Gib mir etwas Katzenminze. Ich bin bestechlich.« Mrs Murphy scharrte und kratzte mit vermehrter Kraft.
    Harry hörte zu schnippeln auf und griff sich den Zeitschriftenkarton. Er war schwerer als erwartet, deshalb stellte sie ihn wieder hin. »Fast hätte ich dich rausgeschüttelt.«
    »Katzenminze.« Murphys Augen wurden groß, sie schlug in dem Karton einen Purzelbaum.
    »Die reinste Akrobatin.« Harry stellte den Karton auf den Eichentisch. Murphy sah nach den Kräutern, die drinnen zum Trocknen aufgehängt waren. Ein großes Bund Katzenminze, mit den Blättern nach unten, verströmte einen süßen, verlockenden Duft. Murphy stürmte aus dem Karton, sprang hoch in die Luft und berührte die Spitze der Katzenminze. Ein bisschen höher, und sie hätte einen Volltreffer gelandet.
    »Katzenminze.«
    »Du bist drogensüchtig.« Harry lächelte und brach einen kleinen Zweig ab.
    »Juhuu.« Mrs Murphy riss Harry die Katzenminze aus der Hand, warf sie auf den Tisch, kaute ein bisschen, wälzte sich darauf herum, warf sie in die Luft, fing sie auf, wälzte sich noch ein bisschen. Ihre Kaspereien eskalierten.
    »Übergeschnappt. Du bist total verrückt, du willst dich wohl bei der Kunstflugstaffel der Blue Angels bewerben.«
    »Mutter, die ist immer so. Die Katzenminze verstärkt es nur. Ich dagegen, ich bin ein normaler, nüchterner Hund. Zuverlässig. Beschützer. Ich kann hüten und fangen und dir auf dem Fuße folgen. Selbst mit einem Knochen, den ich jetzt sehr zu schätzen wüsste, würde ich mich nie zu einem solch ungebärdigen Benehmen hinreißen lassen.«
    »Verpiss dich«, fauchte Mrs Murphy Tucker an. Das Kraut machte sie aggressiv.
    »Wir wollen ja gerecht sein.« Harry ging in die Küche und holte einen Knochen für Tucker, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte.
    Während die Tiere beschäftigt waren, wurde Harry mit dem Kleiderkarton fertig. Sie griff in den Karton mit den Zeitschriften und blätterte die Inhaltsverzeichnisse durch. »Hmm. Den Artikel heb ich mal lieber auf.« Sie schnitt einen langen Aufsatz über die Amazonas-Regenwälder aus.
    »Da kommt wer«, bellte Tucker.
    »Halt die Klappe.« Murphy ließ den Kopf hängen. »Du tust meinen Ohren weh.«
    »Freund oder Feind?«, fragte die Corgihündin herausfordernd, als das Auto in die Zufahrt einbog.
    »Glaubst du wirklich, ein Feind würde bis vor die Hintertür fahren?«
    »Halt selber die Klappe. Ich tu meine Pflicht, und außerdem sind wir hier im Süden. Da benehmen sich alle Feinde wie Freunde.«
    »Gut beobachtet«, stimmte die Katze zu, während sie sich aus ihrem Katzenminzerausch riss. »Es ist Little Marilyn. Was zum Teufel will die hier um sieben Uhr abends?«
    »Komm rein!«, rief Harry. »Ich mach meinen Frühjahrsputz, im August.«
    Marilyn öffnete die Verandatür. »Du tust es wenigstens. Ich hab Unmengen Zeug zum Aussortieren. Ich komm nie dazu.«
    »Wie wär’s mit Eistee oder -kaffee? Ich kann auch eine schöne Kanne heißen Kaffee machen.«
    »Nein danke.«
    »Wenn du keinen Eistee brauchst, ich schon.« Harry legte die Schere hin.
    Die beiden Frauen verzogen sich in die Küche. Harrys peinlich saubere Küche duftete nach Muskat und Zimt. Harry war stolz auf ihre Ordnungsliebe. Auf irgendwas in der Küche musste sie schließlich stolz sein; denn mit ihren Kochkünsten war es nicht weit her.
    »Milch oder Zitrone?« Harry ließ ein Nein nicht gelten.
    »Oh danke. Zitrone. Ich halte dich von der Arbeit ab.« Marilyn war zappelig.
    »Das kann warten. Ich war den ganzen Tag auf den Beinen, da tut es gut, sich mal

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