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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Wege des Herrn sind wunderbar«, sagte Mrs H.
    Mrs Murphy und Pewter ließen von ihrer Balgerei ab.
    »Man sollte meinen, sie würden erkennen, dass der Allmächtige eine Katze ist. Menschen stehen weiter unten in der Hierarchie der Lebewesen.«
    »Das werden die nie kapieren. Zu egozentrisch.« Pewter schlug Murphy auf den Schwanz, und sie nahmen die Balgerei wieder auf.
    »Ich sollte die alten Briefe raussuchen.« Little Marilyn ging zur Tür. »Wäre interessant zu vergleichen, wer wir damals waren und wer wir heute sind.«
    »Bring sie mal mit, damit ich mir die Briefmarken ansehen kann.«
    »Okay.«
    Miranda schnitt noch ein Stück Bananenbrot ab. »Marilyn, glaubst du, dass Kerry einen Menschen töten könnte?«
    »Ja. Ich glaube, jeder von uns könnte töten, wenn es sein müsste.«
    »Aber Hogan?«
    Sie atmete tief durch. »Mrs H., ich weiß es einfach nicht. Es scheint undenkbar, aber …«
    »Wo hat Kerry in London gearbeitet – wenn überhaupt?«
    »In einer Bank. Der Londoner Zweigstelle einer der großen amerikanischen Banken. Dort hat sie ihre Berufung entdeckt, so hat sie es mir zumindest erzählt.«
    »Davon habe ich nie was gehört.« Harrys Gedanken überschlugen sich.
    »Sie ist verschwiegen. Außerdem, wie viele Menschen interessieren sich schon für das Bankwesen, und ihr zwei seid bestenfalls Bekannte. Ich meine, es hat nichts zu bedeuten, wenn sie es dir nicht erzählt hat.«
    »Hm, ja«, erwiderte Harry matt.
    »So, ich muss weiter, Besorgungen machen.« Marilyn stieß die Tür auf, und ein Schwall schwüler Luft schwappte herein. Und mit ihm Rick und Cynthia.
    »Darf ich?« Rick zeigte auf die niedrige Klapptür, die den Kunden- vom Arbeitsbereich trennte.
    »Wie höflich, erst zu fragen.« Mrs Hogendobber hielt die Klapptür auf.
    Cynthia folgte ihm. Sie legte einen Ordner auf den Tisch und schlug ihn auf. »Das hier hat mir der Besitzer einer Bar in San Francisco geschickt, wo Huckstep gearbeitet hat.« Sie reichte Harry und Mrs Hogendobber Zeitungsartikel über George Jarvis’ Selbstmord.
    Harry las ihren zuerst, dann schaute sie Miranda über die Schulter.
    »Die Sache ist so, dass dieser Jarvis, ein Mitglied des Bohemian Club, Typ Säule der Gesellschaft, homosexuell war. Niemand hat es gewusst. Er wurde von Mike Huckstep und Malibu, seiner Freundin oder Frau – wir sind nicht sicher, ob sie tatsächlich verheiratet waren –, erpresst. Sie muss ein eiskaltes Luder sein; denn sie hat sich versteckt und Mike dabei fotografiert, wie er es mit seinen Opfern trieb, und damit hat die Erpressung angefangen.«
    »In dem Trauring stand M & M.« Harry gab Cynthia den Zeitungsausschnitt zurück.
    »Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir haben in San Francisco das Heiratsregister vom 12. Juni 1986 überprüft. Von Huckstep keine Spur. Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die umliegenden Bezirke haben wir ebenfalls überprüft. Nach und nach werden wir sämtliche Register Kaliforniens durchgehen.«
    »Wer weiß, vielleicht haben sich die beiden ans Meer gestellt und sich ewige Treue geschworen«, meinte Rick sarkastisch. »Oder sie sind nach Reno gegangen.«
    »Wir haben eine Bekanntmachung an alle Polizeireviere Amerikas und an die Registerämter aller Bezirke geschickt. Es kommt vielleicht nichts dabei heraus, aber wir lassen nichts unversucht.«
    Cynthia zog eine 20x30-Hochglanzvergrößerung von einem Schnappschuss hervor. »Mike.«
    »Sieht besser aus als an dem Tag, als er nach Ash Lawn gebrettert kam.«
    »Niemand hat Anspruch auf die Leiche erhoben«, teilte Rick ihnen mit. »Wir haben ihn auf dem Bezirksfriedhof beigesetzt. Wir haben uns Zahnarztunterlagen besorgt, um zu beweisen, dass er es wirklich war. Wir mussten ihn schließlich unter die Erde bringen.«
    »Hier ist noch ein Foto. Das ist alles, was Frank Kenton gefunden hat. Er sagt, er hat jeden angerufen, an den er sich aus der Zeit, als Mike an der Bar bediente, erinnern kann.«
    Im Hintergrund des Fotos stand eine verschwommene Gestalt mit dem Rücken zum Betrachter. »Malibu?«, fragte Harry.
    Mrs Hogendobber setzte ihre Brille auf. »Alles, was ich erkennen kann, sind lange Haare.«
    »Frank weiß wenig über sie. Sie hatte einen Teilzeitjob in der Anvil-Bar, die ihm gehört – ein Schwulentreff punkt. Für die Stammgäste hätte Malibu ebenso gut ein Stück Tapete sein können, zudem schien sie ein zurückhaltender Typ zu sein. Frank sagt, er kann sich nicht erinnern, auch nur ein einziges

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