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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ihre Pferde kannten; sie kannte ihres nicht. Coty Lamont strahlte Zuversicht aus; er lächelte in die Menge, als er auf die Bahn ging.
    Das Startsignal ertönte. »Sie sind gestartet!«
    Es schienen nur Sekunden, bevor das Feld auf Harry zupreschte, über das östliche Hindernis flog und sich dann donnernd entfernte.
    »Schnelles Tempo«, sagte Harry zu Miranda.
    Der Lärm der Menge verklang über den Hügel und hob wieder an, als die Pferde dort erschienen, wo die meisten Zuschauer warteten. Abermals erstarb der Lärm, als das Feld bergauf kam und die andere Seite der Strecke umrundete; nur die Stimme des Kommentators durchschnitt die Spannung, als er die Platzierungen und die Hindernisse ansagte.
    Wieder elektrisierte der Rhythmus der Hufschläge Harry, das Feld raste um die Kurve und behielt ein scharfes Tempo bei.
    Bazooka, in blendender Verfassung, lag konstant auf dem vierten Platz. Harry wusste von Mim, dass Addies Strategie, die sie lange vorher mit Chark ausgearbeitet hatte, vorsah, sich bei der vorletzten Hürde ins Zeug zu legen.
    Als die Pferde auf ihr Hindernis zupreschten, sah sie, wie Linda Forloines Nigel scharf anrempelte. Er hatte Mühe, sich im Sattel zu halten, als sein Pferd aus dem Tritt geriet.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie er.
    Linda lachte. Nigel, der das bessere Pferd hatte, ritt neben sie, dann zog er ab. Vor dem Hindernis sah Harry Linda mit dem linken Arm ausholen und ihre Peitsche durch Nigels Gesicht ziehen. Mit blutenden Lippen setzte Nigel über die Hürde. Linda sprang einen Sekundenbruchteil nach ihm hinüber. Erneut peitschte sie Nigel, doch diesmal war er auf sie gefasst. Er hatte seine Peitsche von der linken in die rechte Hand gewechselt und schlug Linda rückwärts ins Gesicht, Gleiches mit Gleichem vergeltend. Linda schrie. Harry und Miranda beobachteten bestürzt, wie die Jockeys bergauf ritten und dabei aufeinander einschlugen.
    »Harry, was werden Sie tun?«
    »Nichts vor Ende des Rennens. Dann muss ich schleunigst zum Turm und Bericht erstatten. Aber solange keiner von ihnen protestiert, wird nichts geschehen. Wenn es einer tut – dann gibt’s einen Aufruhr!«
    »Gemein!«
    »Linda Forloines?«
    »Ja, aber der andere war fast genauso schlimm.«
    »Ja, aber er war in der nicht gerade beneidenswerten Lage, etwas tun zu müssen, oder Linda wäre noch aggressiver geworden. Menschen wie sie halten nichts von Fairness. Sie interpretieren sie als Schwäche. Man muss noch härter zurückschlagen, als sie einen geschlagen haben.«
    »Bei einem Rennen?« Miranda stieg schnaufend hinter Harry den Hügel hinauf, während die Siegerin verkündet wurde – Adelia Valiant auf Bazooka. Tucker, die Ohren angelegt, tollte voraus.
    »In der besten aller möglichen Welten nicht, aber gerade dann gehen Menschen wie Linda auf einen los. Wenn sie denken, man kann oder wird sich nicht wehren. Ich hätte sie jedenfalls umgebracht.«
    Sie kamen zum Turm, Mrs Hogendobber keuchte.
    »Miranda, steigen Sie hier rauf. Sie sind auch eine Zeugin.«
    Miranda stapfte die drei Treppenabsätze zum Turm hinauf, wo der Rennbahnsprecher, Arthur Tetrick, und Colbert Mason, der Verbandspräsident, residierten. Tucker blieb am Fuß der Treppe.
    Die Pferde galoppierten vor der Tribüne aus.
    »Harry«, sagte Arthur Tetrick und bot ihr etwas zu trinken an, »vielen Dank für alles, was Sie heute getan haben. Oh, Pardon, Mrs Hogendobber, ich hatte Sie gar nicht gesehen.«
    »Arthur.« Harry nickte Colbert Mason zu. »Colbert, ich muss leider einen gefährlichen und unsportlichen Vorfall melden am östlichen Hindernis. Linda Forloines hat Nigel Danforth schwer behindert. Es könnte Zufall gewesen sein -«
    »So etwas kommt vor«, unterbrach Colbert sie jovial; denn er wollte hinuntereilen, um Mim Sanburne zu dem erstaunlichen Ereignis zu gratulieren, zwei Rennen, eines davon das strapaziöse feste Hindernis, gewonnen und den zweiten Platz bei einem anderen gemacht zu haben, alles an einem Tag. Besonders freute es ihn, dass Mim den Virginia Cup gewonnen hatte.
    »Einen Moment noch, Colbert. Dann schlug sie ihm mit der Peitsche ins Gesicht. Nach dem Sprung haben sie aufeinander eingedroschen wie zwei Boxer. Mrs Hogendobber hat es auch gesehen.«
    »Miranda?« Arthurs sandfarbene Augenbrauen verharrten über seiner Schildpattbrille.
    »Das hätte mit schweren Verletzungen enden können, oder noch schlimmer«, bestätigte Miranda.
    »Ich verstehe.« Arthur beugte sich über den Schreibtisch und rief zu dem

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