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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Jahrhunderte zwangsläufig einschleichen mussten.«
    »Miranda, Sie wissen, wie ich bin.« Harry schlug einen entschlossenen Ton an. »Aus irgendeinem Grund bin ich heute die Zielscheibe des Tages. Boom Boom ist aufgekreuzt, um mir eine offene Aussprache aufzuzwingen. Ätzend! Dann kam Senator Satterwaite, aber ich hab ihm keine Gelegenheit gegeben, seinen Leierkasten anzuschmeißen. Und jetzt Sie.«
    Miranda blinzelte. »Sind Sie heute mit dem falschen Bein zuerst aufgestanden?«
    »Nein.«
    »Sie sollten Ihre Stimmung nicht von Boom Boom beherrschen lassen.«
    »Tu ich gar nicht«, konterte Harry, mit dem leisen Verdacht, dass es wahr sein könnte.
    »Ah-ha«, kam es bedeutungsvoll zurück. Miranda verschränkte die Arme.
    Harry wechselte das Thema. »Sie haben recht, die Valiants haben eine Menge durchgemacht. Diese Siege müssen süß sein.«
    »Mich würde es quälen, nicht zu wissen, wo die Leiche meiner Mutter ist. Wir wissen alle, dass sie tot ist. Man kann nur eine gewisse Zeit hoffen, und es ist fünf Jahre her, dass Marylou verschwand. Aber wenn man nicht weiß, wie oder wo jemand gestorben ist, kann man sich damit nicht abfinden. Ich kann meinen George besuchen, wann ich will. Ich lege ihm gerne Blumen aufs Grab. Das hilft mir.« George, Mirandas Mann, war seit neun Jahren tot. Er war Posthalter in Crozet gewesen, bevor Harry seinen Posten übernahm.
    »Vielleicht denken sie nicht darüber nach. Sie sprechen nicht darüber – zumindest habe ich es nie gehört, aber ich kenne sie ja auch nur von gesellschaftlichen Anlässen.«
    »Es ist da – unterschwellig.«
    »Ich vermute, wir werden nie erfahren, was mit Marylou passiert ist. Wissen Sie noch, wie Mim zehntausend Dollar Belohnung für jeden Hinweis ausgesetzt hat, der zu Marylous Entdeckung führt?«
    »Alle haben Detektiv gespielt. Der arme Rick.« Miranda meinte den Sheriff von Albemarle County, Rick Shaw, der mit den aberwitzigsten Theorien belagert worden war.
    »Nach Charleys Tod war Marylou mit einigen unscheinbaren Männern zusammen. Sie hatte Charles geliebt, und ich glaube, lange Zeit konnte sich keiner mit ihm messen. Er war ja auch erst achtunddreißig, als er starb. Schwerer Herzinfarkt. Charley war tot, bevor er auf den Boden sank.« Miranda hielt die Hände in die Höhe, die Handflächen nach außen. »Nun, ich sitze nicht zu Gericht. Eine Frau Ende dreißig, Anfang vierzig, plötzlich allein, ist allerdings anfällig. Vielleicht erinnern Sie sich nicht, aber sie war mit diesem verblassenden Filmstar zusammen, Brandon Miles. Er wollte, dass sie seinen Comeback-Film finanziert. Sie hat Männer verbraucht wie Popcorn … das heißt, bis Mickey Townsend kam.«
    »Das nächste Rennen!« Harry stand plötzlich auf. Das feste Hindernis war neben dem Besen.
    Im fünften Rennen, dem mit 40.000 Dollar dotierten Virginia Hunt Cup, der letzten Abteilung der Virginia-Fall-Timber-Meisterschaften, traten keine Probleme auf, abgesehen von zwei Reitern, deren Pferde sich von ihnen trennten, was die Chance für diejenigen erhöhte, die noch im Sattel saßen. Mickey Townsend und Charles Valiant befehdeten sich nicht. Ihre Pferde und Jockeys waren in dem 6500-Meter-Rennen so weit auseinander, dass keiner sich über eine Behinderung des anderen beklagen konnte.
    Linda Forloines hatte sich Zack Merchants übrige Pferde geschnappt und war im Virginia Hunt Cup Dritte geworden. Dabei war ein bisschen Kleingeld für sie abgefallen, zehn Prozent von den 4400 Dollar Preisgeld für den dritten Platz.
    Das sechste Rennen, die erste Abteilung des Battleship Cup, der nach Mrs Scotts berühmtem Pferd benannt war, ging 3500 Meter über Besen und war mit 6000 Dollar dotiert. Miranda, des Trubels müde, blieb bei Harry. Die Spannung schwappte über den Hügel. Sie konnten die Aufregung förmlich spüren. An der Barriere versuchte Mim, die gespannt war wie ein Flitzebogen, ruhig zu bleiben. Die Jockeys umrundeten den Führring. Addie, die auf Mims Bazooka saß, einem Grauen von 163 Stockmaß, würde mit einem rasend schnellen, kräftigen Ritt glänzen, wenn sie das Tier bei der Sache halten konnte. Sie ging Chark immer noch aus dem Weg. Nigel, der Mickey Townsends rote Farben mit der blauen Schärpe trug, scherzte mit ihr. Beide Reiter sahen auf, als das niedrige Tor geöffnet wurde, sodass sie die Grasbahn betreten konnten. Linda Forloines, in den braungelben Farben von Zack Merchant, sprach mit niemandem. Das sechste Rennen war schon schwer genug für die Jockeys, die

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