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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Rennsekretär im zweiten Stock herunter: »Paul, hat es bei diesem Rennen einen Protest gegeben?« – »Nein, Sir.«
    In diesem Augenblick beugte sich Colbert über die Tribüne. »Donnerwetter …« Jetzt konnte er die Striemen in Nigels Gesicht und seine blutende Lippe sehen, da der Jockey auf dem Weg zum Führring vorüberritt. Ein Blick auf Lindas Gesicht bestätigte ihm, dass es einen Kampf gegeben hatte.
    Arthur beugte sich ebenfalls herüber, um es zu sehen. »Mein Gott.« Er rief: »Nigel Danforth, kommen Sie einen Moment hierher. Linda Forloines, auf ein Wort, bitte.«
    Ohne sich gegenseitig eines Blickes zu würdigen, ritten die beiden Jockeys zum Zielrichterturm, während ihre Trainer und Pferdepfleger nach draußen liefen, um das Zaumzeug ihrer Pferde zu ergreifen.
    »Haben Sie zu dem ungewöhnlichen Zustand Ihrer Gesichter etwas zu sagen?«, bellte Arthur.
    »Nein, Sir«, erwiderte der Engländer.
    »Linda?«, fragte Arthur.
    Sie schüttelte den Kopf und schwieg.
    »Na schön.« Arthur entließ sie, während Mim auf Wolken in den Winner’s Circle schwebte. »Harry, unter diesen Umständen kann ich nichts machen, aber ich habe das mulmige Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist. Wenn Sie mich bitte entschuldigen, ich muss in den Winner’s Circle. Ich habe den Scheck.« Er klopfte auf seine Brusttasche. »Meine Damen, wir sehen uns auf Mims Party.«
    Während die Menge sich langsam zerstreute, gingen die Pferdepfleger, Jockeys und Trainer ihrer Arbeit nach, bis am Ende nur noch die Bahnrichter übrig blieben. Selbst die Wahlkampfkandidaten waren verschwunden. Ein Pferd nach dem anderen wurde vom Madison-Anwesen gefahren.
    Harry, Mrs Hogendobber und Tucker sprangen in den Falcon. Die Sonne versank hinter den Blue Ridge Mountains. Dunkelheit umfing sie, als sie langsam den Weg hinunterfuhren.
    »Im Hauptstall ist noch Licht«, bemerkte Harry. »Es ist so viel zu tun.« Die Pferde erforderten nach einem Rennen viel Zuwendung – ihre Beine mussten kalt abgespritzt, sie mussten gefüttert und mit Medikamenten versorgt werden, und zum Schluss wurde das Sattelzeug gesäubert.
    »Alles erledigt«, verkündete Miranda laut.
    »Wie bitte?«
    »Das Licht ist gerade ausgegangen.«
    »Oh.« Harry lächelte. »Schön, jedenfalls einer, der zeitig nach Hause kommt.«
     
    Eine Stunde später schrillte das Telefon in Montpelier, wohin Arthur und Colbert sich zurückgezogen hatten, um sich etwas aufzuwärmen und sodann die Tagesergebnisse zusammenzustellen und an das Nationalbüro in Elkton, Maryland, zu faxen.
    »Hallo.« Arthurs Gesichtsausdruck veränderte sich so drastisch, dass Colbert aufstand, um ihm notfalls beizustehen. »Wir kommen sofort.« Arthur legte den Hörer sorgfältig auf die Gabel zurück.
    Er lief hinaus zu seinem Wagen, Colbert neben ihm her, und sie fuhren zum Hauptstall.

 
3
     
    »Wo bleibt er nur?«, brummte Harry. »Man sollte meinen, ich hätte mich inzwischen daran gewöhnt. Er konnte noch nie pünktlich sein. Sogar seine eigene Mutter hat zugegeben, dass er mit einer Woche Verspätung auf die Welt kam.«
    »Das letzte Mal habe ich Fair gesehen, als er das Pferd mit dem Sehnenbug untersuchte«, sagte Addie, während wieder jemand kam, um ihr zu gratulieren. »Wo er auch ist, Nigel ist vermutlich bei ihm. Er kann auch nie pünktlich sein.«
    Mim hob ihr Champagnerglas. »Auf den besten Trainer und den besten Jockey in diesem Sport!«
    Die Versammelten jubelten und gratulierten ihr zum Sieg.
    Chark hob ebenfalls sein Glas und erwiderte: »Auf die beste Besitzerin.«
    Weitere Trinksprüche hallten von den geschmackvollen Wänden von Mim Sanburnes georgianischer Villa im Nordwesten von Crozet wider.
    Jim, ihr Ehemann, mischte sich vergnügt unter die Gäste, die von livrierten Dienern mit Champagner – Louis Roederer Cristal –, Kaviar, Hähnchenscheiben, geräuchertem Truthahn, köstlichem geräuchertem Schinken, Mais- und Bohneneintopf, Aufläufen und Desserts – hochkarätige Kalorienbomben – versorgt wurden.
    Unter dem Bedienungspersonal waren viele Studenten der Universität von Virginia. Trotz ihres ungeheuren Reichtums warf Mim ihr Geld nicht zum Fenster hinaus, und im Hinblick auf zu zahlende Sozialversicherung, Steuern, Arbeitslöhne und Krankenversicherung dachte sie nicht daran, ihre Ausgaben mit einem Haufen Gehälter in die Höhe zu treiben. Für Anlässe wie diesen stellte sie Personal ein, die übrige Zeit begnügte sie sich mit einer Köchin, einem Butler und einem

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