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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Verdächtige.«
    Sie ging darüber hinweg. »Wir haben geplaudert. Er hat gefragt, wie lange ich schon reite. Wo ich es gelernt habe. Nichts zur Sache. Ich hab dem Kerl ins Gesicht geschlagen. Das heißt nicht, dass ich ihn getötet habe.«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »He, wem gefällt das schon?«
    Will überlegte einen Moment. »Hat er dich was über Drogen gefragt? Ich meine, was ist, wenn Nigel Koks im Körper hatte?«
    »Nein, so was hat er nicht gefragt.« Sie faltete die Hände und höhnte: »Ich habe gesagt, da Fair Haristeen derjenige war, der Nigel gefunden hat, sollte man ihn überprüfen. Ich hab angedeutet, dass Fair Pferde gedopt hat. Die Andeutung dürfte reichen, um ihn auf eine falsche Fährte zu schicken.«
    Will sah sie aus dem Augenwinkel an. Er hatte sich an ihre ständigen Lügen gewöhnt. »Keiner, der Fair Haristeen kennt, wird das glauben.«
    »He, es wird sie etwas Zeit kosten.«
    »Bist du sicher, dass er keine Fangfragen gestellt hat?« Sein Ton wurde härter.
    »Nein, verdammt noch mal. Warum reitest du so darauf rum?«
    »Weil er uns getrennt verhört hat, um zu sehen, ob unsere Geschichten sich widersprechen.«
    »Ich habe keine Geschichten erzählt außer der Sache mit Fair. Dem werd ich’s noch heimzahlen, und Mim auch, der reichen Schlampe.«
    »Über die beiden würde ich mir jetzt keine Gedanken machen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Dich hat sie auch gefeuert.«
    »Wenn du gefeuert wirst, sagst du, du kündigst. Die Leute glauben, was sie glauben wollen. Wir verdienen jetzt gut. Rache braucht zu viel Zeit.«
    Sie feixte. »Alle denken, Mim hat uns arbeitslos gemacht, und wir sind pleite. Aber denen sind die Augen aus dem Kopf gefallen, als wir in dem nagelneuen Transporter nach Montpelier kamen.«
    Sie rechnete gar nicht mit der Möglichkeit, dass die meisten Leute sich mehr für die Rennen interessierten als für sie. Nur wenige hatten den neuen Transporter bemerkt, aber Linda bezog eben immer alles auf sich.
    »Du hast ihm wirklich nichts erzählt?« Ein flehender Ton schlich sich in seine Stimme.
    »NEIN! Wenn du Manschetten kriegst, dann halt dich raus. Ich mach das schon. Himmel, Will.«
    »Okay, okay.« Sie fuhren auf der Route 15 nach Norden. »Unseren Lieferanten wird es nicht freuen, wenn unsere Namen in die Zeitung kommen. Ich bin eben nervös.«
    »Eine komische Frage hat der Sheriff mir gestellt.« Sie sah seine Knöchel weiß werden, als er das Lenkrad umklammerte. »Nicht viel. Aber er hat gefragt, ob ich irgendwas über Nigels Green Card weiß.«
    »Du meinst seine Einwanderungsbescheinigung? Seine Arbeitserlaubnis?«
    »Ja, die Green Card.« Sie zuckte die Achseln. »Ich hab gesagt, die hab ich nie gesehen. Warum er wohl danach gefragt hat?«

 
9
     
    Montags mussten Harry und Mrs Hogendobber Post schaufeln. Berge von Katalogen, Postkarten, Rechnungen und Briefen ergossen sich aus dem leinenen Postkarren auf den Holzboden, der vom jahrelangen Gebrauch blank poliert war.
    Mrs Murphy, verstimmt, weil sie sich nicht in den Postkarren kuscheln konnte, flitzte durch die Tierpforte, die für sie am Hintereingang eingebaut worden war, nach draußen. Tucker lag schnarchend auf der Seite mitten auf dem Fußboden, wo sie das größte Hindernis bildete. Die Katze weckte sie nicht auf.
    Um die Wahrheit zu sagen, sie liebte Tucker, aber Hunde, selbst Tucker, gingen ihr auf die Nerven. Sie waren so geradeheraus. Mrs Murphy hatte Freude an Feinheiten und leisen Tönen. Tucker neigte zum Schwafeln.
    Das Türchen klappte hinter ihr zu. Sie setzte sich auf die rückwärtige Veranda des Postamtes und beobachtete die Gasse, die die Reihe alter Geschäftshäuser von den privaten Gärten trennte. Mrs Hogendobbers Grundstück lag direkt hinter dem Postamt. Ihr gemulchter und gedüngter Garten, der normalerweise von Farben überquoll, war auf den Winter vorbereitet. Sie hatte die letzten Chrysanthemenblüten abgezwickt.
    Die Katze atmete den eigentümlichen Geruch absterbender Blätter und feuchter Erde ein. Da es schon elf Uhr war, hatte der Frost sich verflüchtigt, und die Witterung von wilden Tieren schwand mit ihm. Mrs Murphy ging gern im Herbst und Winter auf die Jagd, weil es leicht war, der Witterung zu folgen.
    Sie plusterte ihr Fell auf, um die Kälte abzuwehren, dann marschierte sie zu Markets Laden hinüber.
    Während sie sich dem Hintereingang näherte, schmetterte sie: »Pewter, Pewter, Autoscooter, komm raus und spiel mit mir!«
    Die Tierpforte, die erst kürzlich

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