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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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begeht sie dann so ein krasses Foul und riskiert, dass sie gesperrt wird? Und direkt vor deinen Augen?«
    »Ich werd daraus nicht schlau.« Harry war ratlos.
    Coop blätterte in ihren Notizen. »Sie schafft es nicht, einen Job, egal welchen, länger als ein Jahr zu halten. Das kann eine Menge bedeuten, aber eins bedeutet es mit Sicherheit, nämlich dass sie nicht über längere Zeit mit Leuten auskommt.«
    »Mit Nigel Danforth scheint sie jedenfalls nicht ausgekommen zu sein.« Harry trank wieder einen Schluck Tee.
    »Hast du eine Ahnung, und es ist mir egal, wie verrückt es sich anhört, warum Linda Forloines Nigel Danforth ins Gesicht geschlagen hat?«
    Harry spielte mit der langen Telefonschnur. »Ich habe keine Ahnung, es sei denn, sie waren Feinde, abgesehen davon, dass sie Gegner im Wettkampf waren. Das Einzige, was ich dir noch sagen kann – es ist mir eben eingefallen –, ist, dass Linda angeblich mit Drogen dealt. Aber es hat ihr noch keiner was anhängen können.«
    »Hab ich auch gehört«, erwiderte Cooper. »Ich melde mich später noch mal bei dir. Entschuldige, dass ich dich so früh gestört habe, aber ich weiß, dass du meistens vor Sonnenaufgang auf bist. Ziemlich frisch heute Morgen.«
    »Ich zieh meine Wollsachen an. Ich möchte dir eine Frage stellen.«
    »Okay.«
    »Haben alle ein Alibi für den Zeitpunkt des Mordes?«
    »Nein«, antwortete Cooper offen. »Wir können ziemlich genau sagen, wann er starb, innerhalb eines Zeitraums von zwanzig Minuten, aber eigentlich könnte jeder die Zeit gehabt haben, sich hineinzuschleichen und ihn zu töten. Der Trubel erschöpft die Leute, trübt ihre Sinne, vom Trinken gar nicht zu reden.«
    »Das ist wahr. Also, wenn mir noch was einfällt, ruf ich dich an. Ich bin gern behilflich.«
    Harry legte auf, nachdem sie sich verabschiedet hatten. Sie hatte Cynthia gern, und mit den Jahren waren sie Freundinnen geworden.
    »Ich konnte nicht hören, was Cynthia gesagt hat. Erzähl’s mir«, verlangte Murphy.
    Harry, die Tasse an den Lippen, stellte sie zurück auf die Untertasse. »Wisst ihr, es ergibt keinen Sinn. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass Linda Forloines direkt vor meiner Nase auf Nigel Danforth einschlägt.«
    »Was?« Mrs Murphy, außer sich vor Neugierde, rieb sich an Harrys Arm, nachdem sie auf die Anrichte gesprungen war.
    »Ich werde dir alles berichten«, versprach Tucker wichtigtuerisch, während Harry einen ausgeleierten Kaschmirpullover überzog, sich den alten Cowboyhut auf den Kopf packte und die Arme durch ihre Daunenweste schob.
    »Kommt, Kinder, die Pflicht ruft.« Harry öffnete die Tür. Sie traten hinaus in den frostigen Novembermorgen, um sich an die Arbeit zu machen.

 
8
     
    Will Forloines erhob sich, als Linda aus Sheriff Frank Yanceys Büro geschlendert kam. Zuerst hatte das Ehepaar sich dagegen gesträubt, einzeln verhört zu werden, aber dann hatten beide nachgegeben. Es würde noch schlimmer für sie aussehen, wenn sie nicht kooperierten.
    Will war über Sheriff Yanceys harmlose Fragen erstaunt gewesen – teils, weil er befürchtet hatte, die Polizei hätte Wind von seinen Drogengeschäften bekommen. Wo sind Sie um sieben Uhr am Abend des Mordes gewesen? Wie gut kannten Sie den Verstorbenen? Und dergleichen mehr.
    Linda drehte sich um und lächelte Frank zu, der zurücklächelte und seine Tür schloss.
    Will reichte Linda ihren Mantel, und sie gingen hinaus. Der Tag, kalt, aber strahlend, würde sich vielleicht noch etwas erwärmen.
    Erst als sie im Wagen waren, sprachen sie.
    »Was hat er dich gefragt?« Will ließ den Motor nicht an.
    »Nicht viel.« Im Profil ähnelte ihre Stupsnase einer Miniatursprungschanze.
    »Also, was?«, wollte Will wissen.
    »Wo ich gewesen bin. Ich hab ihm gesagt, mit Mickey Townsend im Wohnwagen. Die Wahrheit.«
    »Was noch?« Er ließ den Motor an.
    »Er wollte wissen, warum ich Nigel vor dem östlichen Hindernis mit der Peitsche ins Gesicht geschlagen hab.«
    »Und?« Will trat in seiner Aufregung so fest aufs Gaspedal, dass er bremsen musste, wodurch sie nach vorn geworfen wurden. »Verzeihung.«
    »Ich hab gesagt, er hätte mich gerempelt, er hätte mich die ganze Zeit gerempelt, und ich hätte es verdammt satt gehabt. Aber nicht satt genug, um ihn deswegen umzubringen.«
    »Und?«
    »Das war alles.«
    »Du warst eine halbe Stunde da drin, Linda. Er muss dich noch mehr gefragt haben. Es sieht nicht gut aus für uns. Ich hab dir gesagt, du sollst kein Risiko eingehen. Du bist eine

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