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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sich nicht beirren. »Vielleicht hättest du’s getan, vielleicht auch nicht.«
    »Wann habe ich dir schon mal eine wichtige Neuigkeit vorenthalten?«
    »Als du und Pewter im Laden Roastbeef geklaut habt.«
    »Das war was anderes. Außerdem weißt du doch, dass Pewter von Essen besessen ist. Wenn ich ihr nicht geholfen hätte, das Roastbeef zu klauen, hätte ich kein Fitzelchen davon abgekriegt. Sie hätte es ja allein geklaut, aber sie ist zu fett, um sich in die Truhe zu quetschen. Das ist was anderes.«
    »Nein, ist es nicht.«
    Harry beobachtete das Geplänkel. »Was ist denn heute Morgen in euch gefahren?«
    »Nichts.« Mrs Murphy stolzierte aus der Küche, und als der Hund den Kopf abwandte, versetzte sie Tucker einen Hieb aufs Hinterteil.
    Harry bückte sich vorsorglich und packte Tucker am Halsband. »Ignorier sie.«
    »Mit Vergnügen.«
    Das Telefon klingelte. Harry ging ran.
    »Tut mir leid, dass ich am Sonntagmorgen so früh anrufe«, entschuldigte sich Deputy Cynthia Cooper. »Der Chef möchte, dass ich dir zu dem Rennen gestern ein paar Fragen stelle.«
    »Klar. Willst du herkommen?«
    »Ich wünschte, ich könnte. Kann ich loslegen?«
    »Ja.«
    »Was weißt du über Nigel Danforth?«
    »Nicht viel, Coop. Er ist ein neuer Jockey, reitet für keinen bestimmten Stall. Wir nennen so was Free Lancer. Ich bin ihm gestern kurz begegnet.«
    Als Mrs Murphy dies hörte, kehrte sie mürrisch in die Küche zurück. Sie würdigte Tucker keines Blickes, als sie an dem Hund vorbeiging, der ebenfalls lauschte.
    »Meckerziege.«
    »Egoistin«, schoss die Katze zurück.
    »Hast du mit Nigel gesprochen?«
    »Bloß ›Freut mich, Sie kennenzulernen‹.«
    »Weißt du was über seine Beziehung zu Addie?«
    »Sie hat mir gestern Morgen erzählt, dass sie ihn mag.« Harry überlegte einen Moment. »Sie hat angedeutet, dass sie sich in ihn verlieben könnte, und wollte, dass wir uns nach den Rennen auf der Party treffen.«
    »Und, habt ihr euch getroffen?«
    »Nun, ich war auf Mims Party. Addie war auch da.« Sie fügte hinzu: »Aber ich habe mich nach dem letzten Rennen zunächst mal am Turm in Bereitschaft gehalten, falls Arthur Tetrick oder Mr Mason wollten, dass ich eine Meldung mache. Es hat an meiner Hürde, dem östlichen Hindernis, einen hässlichen Vorfall zwischen Nigel Danforth und Linda Forloines gegeben.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Harry konnte Cooper kritzeln hören, als sie den Vorfall schilderte.
    »Das ist ziemlich ernst, oder? Ich meine, könnten sie nicht gesperrt werden?«
    »Ja. Ich habe es Arthur gemeldet und Colbert Mason, er ist der Verbandspräsident, aber das weißt du bestimmt inzwischen. Doch keiner der Jockeys hat Protest eingelegt. Ohne Protest können die Funktionäre nichts machen.«
    »Wer hat in so einer Situation Entscheidungsbefugnis?«
    »Der Rennleiter. Arthur in diesem Fall.«
    »Warum hat Arthur Tetrick die beiden nicht hochkant rausgeschmissen?«
    »Das ist eine gute Frage, Coop.« Harry nahm einen Schluck Tee. »Aber ich kann dir eine Meinung sagen. Keine Antwort – bloß eine Meinung.«
    »Wir wollen sie hören«, riefen Katze und Hund.
    »Schieß los.«
    »Also, bei jedem Sport gibt es Schiedsrichter, Unparteiische, die dafür sorgen, dass Streitigkeiten auf ein Minimum beschränkt bleiben. Aber manchmal muss man das den Gegnern selbst überlassen. Hart, aber gerecht.«
    »Das musst du mir genauer erklären.«
    »Wenn ein Funktionär eingreift, kann ein Punkt erreicht werden, wo Jockey A zu viel Protektion erhält. Verstehst du, Coop, wer da mitmacht, muss sich allerhand gefallen lassen, unter anderem, weil manche Reiter nicht ganz astrein sind. Wenn sie meinen, dass keiner hinsieht, dann behindern sie.«
    »Aber du hast hingesehen.«
    »Das ist es ja, was ich nicht verstehe.« Harry erinnerte sich an die Unverfrorenheit der Situation.
    »Ist Linda dumm?«
    »Beileibe nicht. Sie ist ein mieses, verlogenes, berechnendes Miststück.«
    »He, tu deinen Gefühlen nur keinen Zwang an«, zog Cynthia sie auf.
    Harry lachte: »Es gibt auf dieser Erde nur wenige Menschen, die ich verachte, aber sie gehört dazu.«
    »Warum?«
    »Ich habe beobachtet, wie sie absichtlich bei einem Pferd Lahmheit vorgetäuscht und dann Mim deswegen belogen hat. Sie hat das Pferd von Mim übernommen und mit Gewinn an einen Trainer in einem anderen Stall verkauft. Sie wusste nicht, dass ich sie gesehen habe. Ich – ach, das spielt keine Rolle. Du verstehst, was ich meine.«
    »Aber sie ist nicht blöd, warum

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