Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
damit hat die Sache ein Ende. Wenn nicht, wird sich das auf andere Hindernisrennen oder andere Rennställe ausweiten, was bedeutet, dass die braven Bürger von Orange und Albemarle County vielleicht nicht so ruhig schlafen können – sofern sie Pferde im Stall haben.«
    Cynthia streckte die langen Beine aus. »Pferdeliebhaber sind besessen.«
    »Ich mag sie nicht besonders«, sagte Rick nüchtern.
    »Das kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass sie sich in zwei Kategorien aufteilen.«
    »Nämlich?«
    »Sie sind entweder sehr, sehr intelligent oder total bekloppt. Nichts dazwischen.«
    Rick lachte und überschritt die Geschwindigkeitsbegrenzung.

 
12
     
    Ein schnittiger BMW 750i L, das Zwölfzylindermodell, kreuzte Dienstagmorgen um halb acht vor dem Postamt herum. Harry bemerkte Mickey Townsend am Steuer, als sie in ihrem Transporter vorbeifuhr.
    »Das ist mal ein Wagen!«
    Mrs Murphy und Tucker warfen pflichtschuldig einen Blick auf das metallicsilberne Automobil, doch da sie keine Autonarren waren, wandten sie sich wieder wichtigeren Angelegenheiten zu.
    »He, Ella!«, rief Mrs Murphy Eloquenz zu, Herb Jones’ jüngster Katze, die vor der Haustür des Pastors saß. Da das Fenster nicht heruntergekurbelt war, konnte Eloquenz es nicht hören, Harry dafür umso besser.
    »Du bist schuld, wenn mir das Trommelfell platzt.«
    »Mutter, ich muss dich morgens, mittags und abends hören.«
    »Ja, aber sie kreischt ihre Freundinnen nicht an.«
    »Tucker, du bist ruhig.« Die Katze boxte ihr auf die lange, herausfordernde Nase. Murphy fragte sich, was Katzen machten, die mit Möpsen, Bulldoggen und Chow-Chows zusammenlebten, deren Nasen reingedrückt waren. Vermutlich sprangen sie ihnen auf den Rücken und bissen sie in den Nacken.
    Drinnen war schon Licht, als Harry den Transporter parkte.
    »Hallo«, rief sie. Sie öffnete die Hintertür, und der Duft nach frischem Zimt stieg ihr in die Nase.
    »Morgen.« Mrs Hogendobber gab Kaffeebohnen in eine zylindrische elektrische Kaffeemühle. Das Geräusch erschreckte Tucker, die sich unter den leeren Postkarren verkroch.
    »Angsthase.«
    »Ich hasse das Geräusch«, winselte der Hund.
    Harry erhitzte Wasser auf der Kochplatte. Sie konnte nicht viel Kaffee trinken, deswegen machte sie Tee. Doughnuts, noch dampfend, waren in konzentrischen Kreisen auf dem weißen Teller angerichtet.
    »Zimt?«, fragte Harry.
    »Und auch Doughnut-Törtchen. Ich experimentiere mit zwei verschiedenen Teigsorten.« Ein Klopfen an der Hintertür unterbrach sie. »Wer ist da?«
    »Attila der Hunne.«
    »Kommen Sie rein«, antwortete Mrs Hogendobber.
    Susan Tucker, das Gesicht rosig von der Kälte, öffnete die Tür. »Ist das eisig heute Morgen. Hi, Tucker.« Sie bückte sich, um den Hund zu streicheln. »Hallo, Mrs Murphy, ich weiß, dass du im Postkarren bist, ich kann die Ausbuchtung untendrunter sehen.«
    »Morgen«, lautete die schläfrige Antwort.
    »Hab Mickey Townsend vorbeifahren sehen«, sagte Susan.
    »Hab ihn unterwegs überholt. Ach, Susan, ich habe ein Einschreiben für dich.«
    »Verdammt.« Für Susan bedeuteten eingeschriebene Briefe gewöhnlich Strafmandate oder, schlimmer noch, eine dringende Mahnung vom Finanzamt.
    Harry angelte den Brief mit dem angehefteten dicken rosa Papier samt Durchschlag heraus. »Du musst fest drücken, damit deine Unterschrift auf dem Durchschlag erscheint.«
    Den Kugelschreiber in der Hand, besah sich Susan den Absender. »Plaistow, New Hampshire?« Sie schrieb ihren Namen mit Nachdruck.
    Harry riss sorgfältig den rosa Zettel ab, den sie behielt, während die Durchschrift am Umschlag blieb.
    Susan klemmte den Zeigefinger unter die versiegelte Umschlagklappe und öffnete den Brief. »Ach, das ist ja nett.« – »Was?« Harry las über Susans Schulter mit.
    »State Line Tack sind die reduzierten Teppiche in Rot-gold ausgegangen. Wenn ich mich für einen marineblauen mit roter Borte entscheide, geben sie mir noch einmal zehn Prozent Rabatt, und sie entschuldigen sich für die Unannehmlichkeit. Sie konnten mich telefonisch nicht erreichen.« Sie zerriss den Zettel. »Weil die verdammten Blagen immer die Leitung blockieren! Das ist ja eine klasse Firma.«
    »Das kann man wohl sagen. Weißt du, welche auch noch wirklich gut ist: L.L. Bean.«
    »Superb.« Mrs Hogendobber aß ein Doughnut. »Hmm. Hab mich selbst übertroffen.«
    Susan faltete den Brief zusammen, steckte ihn in den Umschlag zurück, und dann sprang sie, wie es zwischen alten Freundinnen so oft

Weitere Kostenlose Bücher