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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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geschieht, ohne Erklärung zu einem anderen Thema über, weil sie wusste, dass Harry den Zusammenhang verstehen würde: Unterschriften. »Du musst alle Unterschriften in Crozet kennen.«
    »Tun wir alle beide.« Mrs Hogendobber wischte sich Krümel vom Mund. »Wir könnten als sachverständige Zeugen in Fälschungsprozessen auftreten. Ich wünschte, Sie würden einen von diesen probieren. Meine besten.«
    Harry schnappte sich einen Zimtdoughnut, obwohl sie geschworen hatte, es nicht zu tun.
    »Greifen Sie zu.« Mrs Hogendobber beobachtete, wie Susan vor dem Teller das Wasser im Munde zusammenlief. »Ich kann sie nicht alle allein essen.«
    »Ned hat gesagt, ich darf diesen Winter nicht wieder fünf Pfund zunehmen. Er hat mir sogar einen Heimtrainer gekauft.« Susan starrte auf die Doughnuts.
    »Lass das Mittagessen ausfallen.« Harry ersparte ihr die Qual der Entscheidung und reichte ihr einen Doughnut.
    Kaum wehte ihr der frische Duft in die Nase, schob sich Susan den Doughnut in den Mund. »Oh, verdammt.« Sie nahm sich eine Tasse Tee. »Hab was Dolles gehört.«
    »Ich warte mit zimtigem Atem – statt angehaltenem Atem.« Harry band den ersten Postsack auf.
    »Nigel Danforth hat tausend Dollar auf das erste Rennen gesetzt – Mims Pferd, nicht Mickey Townsends.«
    Miranda, die sich an den zweiten Postsack machte, überlegte laut: »Ist das schlimm?«
    »Ein Jockey würde nicht gegen sich selbst wetten oder gegen den Stall, für den er reitet, abgesehen davon, dass ein Jockey überhaupt nicht wetten darf. Das gilt für alle Sportarten. Denken Sie an Pete Rose, der hat das beim Baseball gemacht, und das war auch illegal.« Susan, die die Qualen der Verdammten litt, schnappte sich noch einen Zimtdoughnut.
    »Würde das nicht heißen, dass er das Rennen manipuliert?«
    »Könnte sein, aber nicht unter diesen Umständen.« Susan fuhr fort: »Mickey Townsends Stute hatte so gut wie keine Chance. Natürlich hat Nigel die Wette über einen Dritten platziert. So habe ich es jedenfalls gehört.«
    »Ja, aber beim Hindernisrennen – eine Massenkarambolage, und ein Außenseiter könnte siegen.« Harry beugte sich über Mrs Murphy. »Murphy, ich muss die Post reinkippen.«
    »Nein.«
    »Komm schon, Kätzchen.«
    »Nein.« Zum Beweis ihrer Entschlossenheit rollte Murphy sich auf den Rücken und ließ ihren schönen beigen Bauch mit den kräftigen schwarzen Streifen sehen.
    »Na gut, Großmaul.« Harry schüttelte ein bisschen Post auf die Katze.
    »Ich geh hier nicht weg.« Mrs Murphy wälzte sich auf die Seite.
    »Sturkopf.« Harry langte mit beiden Händen hinein, zog sie heraus und setzte sie in das Tipi aus Vliesstoff, das sie eigens für die Katze gekauft hatte.
    Murrend ging Mrs Murphy drinnen dreimal im Kreis herum und setzte sich dann hin. Sie brauchte ihr Morgennickerchen.
    »Klingt in meinen Ohren nicht reell.« Mrs Hogendobber benutzte gelegentlich Ausdrücke aus ihrer Jugend, die heute aus der Mode geraten waren.
    »Nicht gerade ein kluger Schachzug.« Harry kippte den Rest der Post aus ihrem Sack in den Karren, dann schob sie ihn zu den Postfächern.
    »Ich würde mir weniger darum Gedanken machen als darüber, woher ein Jockey tausend Dollar Bargeld hat.« Susan ging bei den Drucksachen zur Hand. »Die Jungs kriegen nur fünfzig Dollar pro Rennen. Wenn sie gewinnen, Sieg oder Platz, erhalten sie einen Prozentsatz vom Renngewinn.«
    Harry lachte. »Der Sold der Sünde.«
    »Wisst ihr …« Susans Stimme verklang.
    »Wir sollten mittags zu Mims Stall gehen«, sagte Harry. »Larry kommt heute her.« Dr. Larry Johnson, im Teilruhestand, übernahm in der Mittagspause die Vertretung, damit Harry und Mrs Hogendobber Besorgungen machen oder sich bei einem Essen in der Pizzeria ausruhen konnten.
    »Nun mal langsam, Mädels. Sie haben ein Gerücht gehört, Susan, keine Tatsache. Sie sollen niemanden verleumden, auch nicht, wenn er tot ist.«
    »Ich verleumde ihn nicht. Ich habe es nur weitererzählt, und ich glaube nicht, dass es schadet, wenn wir ein bisschen herumschnüffeln.«
    »Das Schnüffeln ist mein Ressort«, teilte Tucker ihnen mit.
    »Wir könnten mit den Pferden reden. Die wissen, was vorgefallen ist. Zu schade, dass keine mehr im Stall waren, als Nigel erdolcht wurde«, ließ sich Mrs Murphy schleppend aus ihrem Tipi vernehmen.
    »Selbst wenn eins da gewesen wäre, Murph, hätte man das Pferd höchstwahrscheinlich in seinen Stall zurückgefahren, und wie wollten wir dorthinkommen? Vor allem, wenn es ein Pferd

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