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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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aus Maryland war?« Tucker legte sich vor das Tipi und steckte die Nase hinein. Mrs Murphy hatte nichts dagegen.
    Die Vordertür ging auf. Reverend Herb Jones und Market Shiflett kamen geschäftig herein.
    »Ist die Post schon sortiert?«, fragte Market.
    »Ist es schon acht?« Harry warf Post in Fächer.
    »Nein.«
    »Ich hab deine gleich hier. Hab mit ihr angefangen, weil ich dich so gernhabe«, zog Harry ihn auf.
    Als Market zum Vordereingang hereingestürmt kam, schneite Pewter hinten herein.
    »Was ist mit mir?«, fragte Herb.
    »Sie habe ich auch soo gern.« Harry lachte und reichte ihm einen Haufen Zeitschriften, Rechnungen, Briefe und Kataloge.
    Pewter ging um Tucker herum und steckte den Kopf in das Tipi. Dann zwängte sie sich hinein und rollte sich neben Mrs Murphy zusammen.
    »Mann, bist du fett«, murrte die Tigerkatze.
    »Das sagst du immer.« Pewter schnurrte, denn sie hatte es gern kuschelig. »Aber ich wärme dich.«
    »Sagen Sie, ich habe gehört, dass Linda Forloines tausend Dollar auf das fünfte Rennen gegen das Pferd gesetzt hat, das sie ritt.« Herb Jones warf unerwünschte Werbeprospekte in den Papierkorb.
    »Na also«, rief Miranda triumphierend, während sie mit dem Sortieren fortfuhr.
    »Also was?«, fragte er.
    »Susan hat dasselbe von Nigel Danforth gesagt«, rief Miranda hinter den Postfächern hervor.
    »Oh.« Herb stapelte seine Post ordentlich und machte ein Gummiband darum. »Wieder Nährstoff für die Gerüchteküche.«
    »Nun, irgendjemand muss tausend Dollar auf das fünfte Rennen gesetzt haben.« Susan, das Kinn vorgeschoben, gab nicht so leicht auf.
    Market beugte sich über den Tresen. »Ihr wisst, wie so was läuft. Als Nächstes werdet ihr hören, dass die Leiche verschwunden ist.«

 
13
     
    Fair stand in der Tür und sah so ernst aus wie ein Herzinfarkt. Normalerweise hätte Harry mit ihm geschimpft, weil sie es überhaupt nicht mochte, wenn er bei ihr hereinschneite, ohne vorher anzurufen. Manchmal vergaß er, dass sie nicht mehr verheiratet waren, eine interessante Wendung, denn als sie verheiratet waren, hatte er auch das manchmal vergessen.
    Als sie seine blassen Lippen sah, blieb ihr der Protest im Halse stecken.
    »Daddy!« Tucker huschte herbei, um Fair mit Liebe zu überschütten.
    »Schleimscheißerin.« Mrs Murphy kehrte ihm den Rücken zu, und ihre Schwanzspitze zuckte. Sie hatte Fair gern, aber nicht so sehr, dass sie sich zum Narren machte, indem sie zu seiner Begrüßung eilte. Auch fühlte Murphy, die selbst einst unter einem Schwerenöter von Gatten zu leiden gehabt hatte, dem hübschen schwarz-weißen Paddy, von ganzem Herzen mit Harry.
    »Mach die Tür zu, Fair. Es ist kalt.«
    »Das kann man wohl sagen.« Er schloss leise die Tür hinter sich, zog sein dickes grün kariertes Arbeitshemd aus und hängte es an einen Haken bei der Tür.
    »Bei mir gibt’s heute Abend nur Käse und Cracker, weil ich seit Wochen nicht im Supermarkt war. Du kannst gern was abhaben.«
    »Kein Appetit. Hast du ’n Bier?«
    »Klar.« Sie holte eine kalte Flasche Sol aus dem Kühlschrank, öffnete sie, nahm ein Henkelglas und gab es ihm, worauf er ins Wohnzimmer ging. Er ließ sich in den prall gepolsterten Sessel fallen, ein Überbleibsel aus den Vierzigerjahren. Harrys Mutter hatte ihn bei einem Ramschverkauf erstanden. Er war so oft neu bezogen worden, dass von dem ursprünglichen Muster, goldene Sterne auf schiefergrauem Grund, nur an den Ecken noch Reste übrig waren, wo die Polsternägel vereinzelte Originalfäden festhielten. Das letzte Mal war der Bezug vor sieben Jahren erneuert worden. Mrs Murphy hatte mit ihren Krallen das Holz unter dem Stoff freigelegt, weshalb man auch die Polsternägel sehen konnte. Die stete Ausübung ihres kätzischen Zerstörungswillens zwang Harry, den Sessel mit einem Überwurf zu bedecken. Nachdem sie sich daran gewöhnt hatte, gefiel ihr die dunkelgrüne, goldeingefasste Decke ganz gut, die einst dazu gedient hatte, bei bitterer Kälte die Hinterhand von Pferden warm zu halten.
    »Was verschafft mir das Vergnügen?«
    Fair tat einen langen Zug aus der Flasche. »Man ermittelt gegen mich -«
    »Wegen der Ermordung von Nigel Danforth?«, platzte Harry heraus.
    »Nein – wegen Pferdedoping. Mickey Townsend ist zu Mim gefahren, um es ihr zu sagen, und Mim hat es mir gesagt, und natürlich hat Colbert Mason vom Verband es bestätigt. Er hat freundlicherweise gesagt, dass niemand es glaubte, aber er müsse der Sache pro forma

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