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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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froh, als sie ihn los war, obwohl es bestimmt schwer für sie war. Das ist es immer, wirklich. Bist du froh, mich los zu sein?«
    »Einen Tag, ja, einen Tag, nein.«
    »Und heute?«
    »Egal.«
    Er öffnete die Küchentür und ging. »Tschüs. Danke für das Bier«, rief er.
    »Ja.« Sie winkte zum Abschied und fühlte im Herzen einen Phantomschmerz gleich dem in einem amputierten Glied.

 
14
     
    Bazooka, geschmeidig, durchtrainiert und sehr von sich eingenommen, tänzelte seitwärts zurück in den Stall. Addie war mit ihm ziemlich schnell geritten, aber er wäre am liebsten geflogen. Er stand ungern in seiner Box, und er beneidete Mims Jagdpferde, die ein normaleres Leben führten, sich auf den Weiden tummelten und nur nachts in ihre Boxen kamen.
    Wie die meisten Rennpferde bekam Bazooka eine Kost mit hohem Proteingehalt und wurde ermutigt, während des Rennens gleichsam in die Luft zu gehen. Die meiste Zeit wollte er am liebsten zu Hause in die Luft gehen. Er wusste, dass er siegen konnte, sofern es keinen Unfall gab oder er nicht von einem hinterlistigen gegnerischen Jockey eingezwängt wurde. Er wollte siegen, um sich mit Ruhm zu bedecken. Bazookas Ego entsprach seiner Größe: enorm. Anders als die meisten Hindernispferde wusste er auch, dass er am Ende seiner Wettrenntage nicht verkauft würde. Mim würde ihn bei der Fuchsjagd einsetzen, ihn höchstwahrscheinlich selbst reiten, denn Mim war eine gute Reiterin.
    Dass Mim besser reiten konnte als ihre Tochter, verschärfte nur Little Marilyns lebenslangen Groll. Gelegentlich durchbrachen Anwandlungen töchterlicher Ergebenheit das Verhalten der jüngeren Mim.
    Mutter und Tochter sahen zu, als Bazooka stolz an ihnen vorbeitänzelte.
    »Er ist heute gut drauf«, rief Addie ihnen zu.
    Mim grinste. »Er hat den Adlerblick.«
    »Ich bin schön«, prahlte Bazooka.
    »Mom, ich wusste gar, nicht, dass Harry vorbeikommt.« Little Marilyn war mit Mary Minor Haristeen aufgewachsen, doch wenn sie auch nicht sagen konnte, dass sie Harry nicht mochte, so konnte sie auch nicht sagen, dass sie sie mochte. Mit Persönlichkeiten war es wie mit Farben: Entweder sie harmonierten, oder sie harmonierten nicht. Diese beiden harmonierten nicht.
    Mim dagegen fiel es leicht, sich mit Harry zu unterhalten, obwohl sie den mangelnden Ehrgeiz der jungen Frau beklagte.
    Der supermanblaue Ford-Transporter tuckerte auf den Parkplatz hinter dem Stall. Tucker und Mrs Murphy erschienen eher als Harry. Sie sagten Guten Tag und liefen dann in den Stall. Harry trat zu Big Mim und Little Mim, die sie gelegentlich, wenn Harry in giftiger Stimmung war, auch Mini-Mim nannte.
    »Was haben Sie da?«, fragte Mim, die bemerkte, dass Harry eine kleine Schachtel trug.
    »Die Etiketten für die Einladungen zum Wildessen. Little Marilyn wollte die Einladungen drucken lassen.«
    »Haben Sie die auf einem regierungseigenen Computer geschrieben?« Mim verschränkte die Arme.
    »Ah – ja. Sind Sie nicht froh, dass Ihre Steuern für etwas Produktives verwendet wurden?«
    Little Mim riss Harry die Schachtel aus den Händen. »Danke.«
    »Wie sehen die Einladungen aus?«, fragte Harry.
    Little Marilyn blinzelte Harry an, was ihr hübsch geschminktes Gesicht verzerrte. »Hab sie noch nicht abgeholt.« Was so viel hieß wie: Sie hatte vergessen, sie in Auftrag zu geben, und die Etiketten sagten ihr, sie solle sich sputen. »Ich glaube, ich mach das jetzt gleich. Brauchst du was aus Charlottesville, Mum?«
    »Nein. Ich habe deinem Vater meine Liste mitgegeben.«
    »War nett, dich zu sehen, Harry.« Die tadellos gekleidete junge Marilyn spurtete zu ihrem Range Rover.
    Es hätte keinen Sinn gehabt, sie zu kritisieren. Sie wussten beide, dass sie ihrer Aufgabe nicht nachgekommen war, doch unter Druck würde sie es tun. Ebenso sinnlos wäre es, das nun untereinander zu diskutieren.
    Harry ging mit Mim in ihre wunderschön getäfelte Sattelkammer. Die Luft war schneidend, obwohl die Sonne hoch am Himmel stand.
    »Wo ist Chark?«
    »Am anderen Ende vom Stall. Er trainiert die letzten Pferde. Will alle vor elf Uhr bewegt haben, sagt er.«
    Harry setzte sich, nachdem Mim auf einen Sitz gewiesen hatte, der mit einem hübschen dunklen Karo bezogen war. Harry hätte ohne Weiteres in Mims Sattelkammer leben können, die schöner war als ihr eigenes Wohnzimmer.
    »Mim, ich weiß, dass Mickey Townsend hier war, um Sie über die haltlosen Anschuldigungen gegen Fair zu informieren. Fair war gestern Abend bei mir. Es ist unerhört« –

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