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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sie anzeige, steht ihr Wort gegen meins. Sie sagt, wenn ich ihr das Koks zurückgebe, ist die Sache erledigt.«
    »Und warum brauchen Sie nun die hundert Dollar?«, griff Miranda den Refrain auf.
    »Für Benzin für den Kombi und Taschengeld. Ich fahre den Stoff heute Abend hin. Ich habe kein Geld mehr, weil ich Linda einen Teil von dem Geld zurückgegeben habe, das ich ihr« – sie hielt inne, überlegte – »von einem Pferdehandel schulde.«
    »Wie viel? Sag schon, wie viel?«, fragten Tucker und Harry zugleich.
    »Ah …« Es folgte eine lange Pause. »Im Moment sind es tausendfünfzehn Dollar.«
    »Guter Gott, Addie.« Harry ließ sich auf den Stuhl sinken, den Pewter geräumt hatte, als ihr der Katzenschmaus angeboten wurde. Sie wusste instinktiv, dass Addie Linda Forloines ihre eigene Rauschgiftrechnung schuldig geblieben war. Addie log sie an.
    »Ziemlich dämlich, was?« Sie ließ den kastanienbraunen Kopf hängen.
    »Hirnverbrannt.« Harry machte eine Faust und tippte sich an den Schädel.
    Mirandas korpulente Gestalt überschattete die beiden sitzenden Frauen. »Das ist eine Dummheit, und es wird zu mehr Leid führen. ›Wie ein Hund sein Gespeites wieder frisst, also ist der Narr, der seine Narrheit wieder treibt.‹ Sprüche sechsundzwanzig elf.«
    »Ich verbitte mir das«, bellte Tucker.
    »Widerlich«, sagte Addie.
    »Ich gebe dir keine hundert Dollar. Und wir rufen auf der Stelle Rick Shaw an.«
    »Nein! Er wird es Arthur erzählen, und Arthur erzählt es Chark. Sie werden die verdammte Treuhänderschaft verlängern. Dann komme ich nie an mein Geld!«
    »Das Testament Ihrer Mutter ist das Testament Ihrer Mutter. Das kann nicht umgestoßen werden«, sagte Miranda.
    »Das vielleicht nicht, aber sie können es bestimmt hinziehen. Es ist mein Geld.«
    »Aber du musst dem Sheriff diese Information geben. Du musst da raus, bevor du zu tief reingerätst – du hast bereits einer Schwerverbrecherin Beihilfe geleistet.«
    »Coty Lamont hat auch Kokain genommen, nicht?«, fragte Mrs Hogendobber.
    Addie nickte.
    »So wie es aussieht, Addie, lieferst du das Kilo ab und endest mit einem Messer im Herzen.« Harry seufzte.
    »Ich kann es Rick nicht erzählen«, wimmerte Addie.
    Miranda nahm den Hörer von der Gabel, worauf Addie zur Tür stürmte. Tucker stellte ihr ein Bein, und Harry stürzte sich auf sie.
    »Lasst mich gehen.«
    »Verdammt noch mal, Addie, man wird dich umbringen. Wenn du Linda und Will das Kilo gibst, bist du für den Rest deines Lebens mit Linda im Geschäft. Sie wird dir Pferde bringen. Sie wird besondere Vergünstigungen verlangen. Wenn du Glück hast, nimmt sie das Kilo und verschwindet aus der Stadt. Wenn sie bleibt …«
    »Wenn du kein Glück hast, dann gute Nacht«, erklärte Pewter nüchtern.

 
26
     
    Rick Shaw, der sein ganzes Erwachsenenleben lang Gesetzeshüter gewesen war, erwartete nicht, dass die Menschen ihm auf Anhieb die Wahrheit sagten. Die Wahrheit musste geschürft werden wie Diamanten, von Hand mit der Picke, mit Dynamit.
    Als er die unerquickliche Geschichte im Postamt vernahm, erregte nicht so sehr die Tatsache seinen Zorn, dass Addie Informationen zurückgehalten hatte, sondern vielmehr die Torheit, mit der sie sich in Gefahr begab. Er notierte sich auch im Geiste, dass Mickey Townsend die Geldbeträge, die Nigel und Coty ihm schuldeten, drastisch heruntergespielt hatte. Addies Schuld hatte er überhaupt nicht erwähnt.
    Sobald Rick in seinem Büro Addies vollständige Aussage zu Protokoll genommen und sie entlassen hatte, sprangen er und Cynthia Cooper in den Streifenwagen. Er hatte vorsichtshalber den Direktor der Bank angerufen und ihn angewiesen, Addie nicht an ihren Safe zu lassen. Er dürfe nur in Ricks Gegenwart geöffnet werden.
    »Haben Sie Culpeper angerufen?« Cynthia benutzte die Abkürzung für den Sheriff von Culpeper County.
    »Hm – ja.«
    Sie fuhren schweigend. Als sie Romulus Farms, das Gestüt von Dr. D’Angelo, erreichten, wartete Sheriff Totie Biswanger schon auf sie.
    »Ausgeflogen«, war alles, was er sagte.
    »Alle beide?«, fragte Cynthia.
    »Äh – hm.« Was so viel hieß wie »Ja«. Er wies auf die Hütte auf Dr. D’Angelos Farm.
    »Pieksauber. Nichts fehlt. Kleider im Schrank. Essen im Kühlschrank.«
    »Irgendwie komisch, hm?« Totie verschränkte die Arme über seinem gewölbten Brustkasten und starrte auf seine Schuhe.

 
27
     
    »Sie haben die ganze verdammte Sache fallen lassen!« Fairs strahlendes Gesicht unterstrich die gute

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