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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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hatte die Sattelkammer isolieren lassen, sodass zwischen den beiden Wänden eine Menge Raum war, angefüllt mit warmem Isoliermaterial, wo Mäuse mühelos hinein- und hinausgelangen konnten, weil sie von der nächstliegenden Boxentür einen Gang gegraben hatten. Sie hatten inzwischen zahlreiche Ein- und Ausgänge angelegt, was Rodger Dodger zur Verzweiflung trieb, weil ihm und Pusskin selbst dann, wenn sie sich aufteilten, um die Löcher zu bewachen, die Mäuse durch die Lappen gingen.
    Das heisere Quieken verstummte, als die Mäuse die nahenden Katzen hörten und rochen.
    »Muss eine ganze Armee sein«, warnte die Obermaus, ein kesses Weibchen.
    Rodger legte seine rosa Nase an den Eingang eines der Löcher. »Loulou, wir sind’s, Rodger und Pusskin. Mrs Murphy und Tucker, die Corgidame von drüben beim Yellow Mountain, sind bei uns.«
    »Die Tiere von der Post«, erwiderte Loulou. Ihre hohe Stimme war klar und schrill.
    »Woher weiß die das?«, fragte Mrs Murphy.
    »Wir wissen alles. Außerdem haben wir Verwandte in Market Shifletts Laden. Pewter ist zu fett, um sie zur Strecke zu bringen.« Murphy kicherte. Tucker ebenso.
    »Loulou, ich komme mit einem Angebot, das ihr euch überlegen solltet.«
    Nach einem Augenblick des Schweigens ließ sich Loulou argwöhnisch vernehmen: »Wir sind ganz Ohr.«
    »Wisst ihr, was in Orions Box vergraben ist?«
    »Ich als die älteste Maus weiß es«, erwiderte Loulou geschwind. »Aber ich sag’s euch nicht.«
    Rodger zügelte seinen Zorn, doch Pusskin klagte: »Sie ist eine richtige Klugscheißerin.«
    Mrs Murphy flüsterte ihr zu, sie solle still sein.
    »Loulou, ich erwarte nichts umsonst. Pusskin und ich erklären uns bereit, keine Stallmäuse zu fangen, und zwar für ein Jahr« – der letzte Teil war Rodgers eigener Zusatz –, »wenn ihr euch bereit erklärt, euch vor den Menschen nicht blicken zu lassen. Sonst denken sie, Pusskin und ich faulenzen herum, und wir kommen in Teufels Küche, und Mim versucht womöglich, noch eine Katze herzubringen. Könnt ihr unsere Lage verstehen?«
    »Ja.«
    »Schön, ein Jahr Freiheit für die Information – und versucht, euch nicht zu stark zu vermehren, ja?«
    »Es ist ein freier Lauf zur Futterkammer, ohne jede Deckung. Die Menschen werden uns sehen.« Loulou suchte Zeit zu schinden, wie das aufgeregte Geplapper im Hintergrund bewies.
    »Unter den Futtereimern der Pferde liegen jede Menge Körner. Zeigt eure Gesichter nur nicht tagsüber im Stall, und wenn ihr abends einen Menschen kommen hört, geht in Deckung. Sonst geraten wir alle miteinander in eine wirklich schlimme Lage.«
    »Ich bin gleich wieder da«, erwiderte Loulou.
    Die drei Katzen und der Hund warteten geduldig. Harry kam auf dem Weg zum Klo vorüber. »Was macht ihr da alle miteinander?«
    »Verhandlungen auf höchster Ebene«, informierte Mrs Murphy sie.
    »Manchmal seid ihr so süß.« Lächelnd ging Harry weiter.
    »Puh«, seufzte Tucker. »Sie hätte den ganzen Deal versauen können.«
    »Ja, das hätte uns gerade noch gefehlt, dass jemand von ihnen diesen Eingang sieht, und wie wir alle untätig herumsitzen wie der Ochs vorm Scheunentor.« Rodger verlagerte das Gewicht von einer Seite auf die andere.
    Sie hörten einen Chor von dünnen Stimmchen. »Angenommen.« Dann ein einsames: »Abgelehnt.«
    »Rodger Dodger!«, sagte Loulou und steckte den kleinen Kopf aus dem Eingang. Sie war eine muntere und selbstsichere Maus.
    »Ja.«
    »Wir sind uns fast einig. Wir sind mit euren Bedingungen einverstanden, ein freies Jahr, aber ich muss euch noch um einen persönlichen Gefallen bitten.«
    »Welchen?«
    »Kannst du mit Lucy Fur und Eloquenz sprechen, den beiden Katzen von Reverend Jones? Die Familie meiner jüngsten Schwester lebt hinter dem Himmelfahrtswandbehang. Lucy Fur und Eloquenz schikanieren sie andauernd. Ich verlange kein Stillhalteabkommen, bloß ein bisschen weniger Schikane, verstehst du?«
    »Ich kenne diese Katzen nicht«, erwiderte Rodger wahrheitsgemäß.
    »Aber ich«, sagte Mrs Murphy rasch. »Ich spreche mit ihnen. Du hast mein Wort.«
    »Du hast bestimmt Mäuse in deinem Stall«, wagte sich Loulou weiter vor.
    »Schon, aber ihr seid alle braun, und das sind lauter graue. Ich bezweifle, dass Verwandte von dir in meinem Revier sind.«
    Es folgte eine Pause. »Du hast wahrscheinlich recht, aber sprichst du mit den anderen Stallkatzen?«
    Nach einer langen Pause erklärte Murphy sich einverstanden: »Ja. So, und jetzt sagst du uns, was in Orions Box ist

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