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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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gerufen!«
    Miranda, die mit Saubermachen beschäftigt war, rief »Hallo!«.
    »Irene, Sie sehen mitgenommen aus. Kommen Sie, setzen Sie sich. Ich mache Ihnen einen Tee.«
    Irene brach über Mirandas Güte in Tränen aus. »Alles ist so schrecklich. Ich will meinen Mann aus dem Gefängnis haben.«
    »Mom, komm jetzt.« Jody zerrte an ihr und lächelte Miranda und Harry matt zu.
    »Arme Irene.« Tucker konnte Menschen nicht weinen sehen.
    »Ohne ihn ist sie besser dran«, stellte Pewter nüchtern fest.
    Zwei Streifenwagen brausten mit heulenden Sirenen am Postamt vorbei, gefolgt vom Ambulanzwagen. Cynthia bildete in ihrem Dienstwagen die Nachhut. Doch sie scherte aus und hielt vor dem Postamt. Sie öffnete die Tür und sah Irene und Jody.
    »Bei Bowdens Farm wurde eine Leiche gefunden.« Sie räusperte sich. »Der Wagen ist auf Winifred Thalman aus New York City zugelassen.«
    »Möchte wissen, wer -« Miranda sprach ihren Satz nicht zu Ende.
    »Mom, ich bin wirklich müde.«
    »Okay, Schatz.« Irene wischte sich die Augen. »Diesen Mord können Sie Kendrick nicht in die Schuhe schieben! Er ist im Gefängnis.«
    Cooper entgegnete ruhig: »Das ist nicht gesagt, Mrs Miller, sie ist schon eine ganze Weile tot.«
    Tränen der Enttäuschung und Wut strömten Irene über die Wangen. Sie versetzte Cynthia einen kräftigen Schlag.
    »Mom!« Jody zog ihre Mutter nach draußen.
    »Eine Beamtin zu schlagen ist ein schweres Vergehen, oder?«, fragte Harry.
    »Unter den gegebenen Umständen – vergessen wir’s einfach.«
    »Endlich haben sie die Leiche gefunden.« Tucker seufzte.
    »Ja.« Die Tigerkatze blinzelte, weil sich die sinkende Sonne funkelnd auf Irenes Windschutzscheibe spiegelte, als sie vom Postamt wegfuhr. »Sie kommen der Wahrheit näher.«
    »Was ist Wahrheit?«, sinnierte Pewter.
    »Ach, halt’s Maul.« Mrs Murphy gab ihrer Freundin einen Klaps auf die Ohren.
    »Ist mir so rausgerutscht.« Die graue Katze kicherte.
    »Wir können jetzt ebenso gut alle lachen«, sagte Tucker. »Später werden wir nichts zu lachen haben.«

 
70
     
    Mrs Murphy arbeitete fieberhaft. Sie fing Feldmäuse, Maulwürfe, Spitzmäuse und ein kränkelndes Kaninchenbaby, das sie schnell von seinem Elend erlöste. Pewter öffnete die Küchenschränke, während Harry schlief. Sie besaß großes Geschick im Aufziehen von Schranktüren. Sie packte den Griff und ließ sich dann zurückfallen. Sie stöberte im Schrank herum, bis sie eine Flasche Ketchup fand. Zum Glück war es eine Plastikflasche; denn sie stieß sie aus dem Schrank und schob sie über den Boden, wo Tucker sie aufhob.
    Der Kiefer der Corgihündin war kräftig genug, um den eigenartig geformten Gegenstand zum Transporter zu tragen.
    »Ich kann die ganze Beute hier in den Laderaum legen.« Mrs Murphy gab den anderen beiden Anweisungen. »Wenn du mir dabei hilfst, Pewter.«
    »Harry wird alles finden.«
    »Nicht, wenn Tucker das alte Handtuch aus dem Stall rausziehen kann.«
    »Wie kriegen wir das auf die Ladefläche?«
    »Pewter, überlass mir das Denken. Hilf mir einfach, ja?«
    »Wo soll ich die Ketchupflasche hintun?«
    »Leg sie hinters Vorderrad. Wenn Harry uns die Tür aufmacht, holst du sie und springst in den Transporter. Pewter und ich lenken sie ab. Du kannst die Flasche fallen lassen und unter den Sitz kicken. Glaubt mir, Leute, sie sucht nicht nach den Sachen. Ihr wird nichts auffallen.«
    Tucker versteckte den Ketchup hinter dem Vorderrad, dann schlenderte sie in den Stall und riss das Handtuch von der Sattelkiste mit Harrys Mädchenmonogramm, M. M. Als sie zum Transporter ging, stolperte sie über das Handtuch, drum schleppte sie es seitwärts.
    Murphy und Pewter legten die kleinen toten Beutetiere in die hintere Ecke der Ladefläche.
    »Pewter, hock dich auf die Stoßstange.«
    »Mach du das lieber. Du bist dünner.« Pewter gab nur ungern zu, dass sie Übergewicht hatte.
    »Ist gut.« Murphy sprang auf die hintere Stoßstange hinunter, während Pewter sich über die Seite der Heckklappe hievte. Tucker saß geduldig da, das Handtuch in der Schnauze.
    Simon, der zur Dämmerstunde von der Futtersuche zurückkehrte, blieb vor Staunen über die Geschäftigkeit stehen. »Was macht ihr da?«
    »Wir versuchen, das Handtuch in den Laderaum des Transporters zu kriegen. Es ist zu groß für mich, um es ins Maul zu nehmen und reinzuspringen«, klärte Mrs Murphy ihn auf. »Okay, Tucker, stell dich auf die Hinterbeine und sieh zu, ob du bis Pewter raufreichen kannst.«
    Tucker

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