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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Harrys Griff und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Tucker erwischte sie rasch und schnappte ihr Fußgelenk. Jody blieb stehen, um den Hund abzuwehren, da kam auch schon Cynthia um die Ecke und ließ sich, die Pistole im Anschlag, auf ein Knie fallen.
    »Stehen bleiben, oder ich schieße.«
    Jody starrte mit glasigen Augen in den Lauf einer .357, starrte auf Tuckers blutige Fangzähne, dann hob sie die Hände.

 
73
     
    Für ihre Tapferkeit wurden die Tiere mit Filet Mignon belohnt, das Miranda Hogendobber zubereitet hatte. Harry, Fair, Susan, Brooks, Cynthia und Reverend Jones leisteten ihnen Gesellschaft. Für die Tiere waren an dem großen Esstisch Gedecke aufgelegt. Miranda übertraf sich selbst.
    »Es ist himmlisch«, schnurrte Pewter.
    »Ich wusste gar nicht, dass Pewter es in sich hat.« Susan lächelte die korpulente Katze an.
    »Da sitzt ein Tiger unterm Tran«, witzelte Mrs Murphy.
    Während die Menschen die Teile des mörderischen Puzzles zusammensetzten, fragte Tucker: »Murphy, wie bist du dahintergekommen?«
    »Mutter war auf der richtigen Spur, als sie sagte, Roscoe Fletcher sei in der Autowaschanlage getötet worden, von wem auch immer. Jeder von den Verdächtigen hätte es tun können, aber nicht einer erinnerte sich, dass jemand Roscoe Bonbons gegeben hatte, wenngleich er ihnen welche anbot. Jody ist auf dem Weg zum Einkaufen an der Texaco-Tankstelle vorbeigekommen. Die Tankstelle versperrt die Sicht auf die Waschstraße. Jody hat ihm den Bonbon gegeben; niemand hat sie gesehen, und hinter Roscoe stand noch kein weiteres Auto. Sie konnte rasch handeln und dann zurück ins Büro laufen. Damit verschaffte sie sich ein gutes Alibi. Sie hatte auf eine Gelegenheit gewartet. Sie war schlau genug, um zu merken, dass dies eine gute Chance war. Wer weiß, wie lange sie den Bonbon schon mit sich herumtrug?«
    »Ich weiß nicht, ob ich Jody bemitleiden oder hassen soll«, sagte Susan Tucker nachdenklich.
    »›Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glückselig in der Welt und werden reich!‹ Psalm dreiundsiebzig, Vers zwölf«, rezitierte Miranda. »Roscoe und Maury sind reich geworden, aber sie haben dafür bezahlt. Was Jody betrifft, sie ist hübsch und verletzlich. Aber das sind viele andere junge Menschen auch. Sie hat sich selbst ins Verderben gestürzt.«
    »Der Schmiergeldordner hat mir einen Teil des Motivs geliefert – Geld –, aber ich konnte die Schmiergeldgeber nicht finden. Um Drogen ging es nicht.« Cynthia verschränkte die Arme. »Auf Pornofilme wäre ich nie gekommen.«
    »Es ist grauenhaft.« Reverend Jones schauderte.
    »Wie bist du daraufgestoßen?«, fragte Pewter Murphy.
    »Ich habe lange gebraucht, um dahinterzukommen. Ich glaube, der Adressenaufkleber, den ich unten in Roscoes Schreibtisch fand, war mein erster Anhaltspunkt. Film labor Neptun. Und so wunderbar es sein mochte, dass eine Privatschule eine Filmabteilung hatte – es schien mir ein immenser Kostenaufwand, selbst wenn Maury angeblich einen großen Beitrag leisten wollte.«
    »Kendrick war menschlicher, als wir glaubten«, sagte Susan.
    »Er hat vermutet, dass Jody die Mörderin war. Er wusste nicht, warum.« Cynthia erinnerte sich an seinen Gesichtsausdruck, als Jody gestand. »Sie hatte Irene und Kendrick erzählt, dass sie von Sean schwanger sei. In Wirklichkeit war es Roscoe.«
    »Den würde ich eigenhändig umbringen.« Fairs Gesicht lief rot an. »Verzeihung, Herb.«
    »Durchaus verständlich unter diesen Umständen.«
    »Sie hatte mit Sean geschlafen und ihm gesagt, er sei der Vater ihres Kindes. Worauf er den BMW stahl. Er ist weggelaufen, und das war gleichzeitig ein Hilferuf«, fuhr Cynthia fort. »Aber jetzt sagt sie, dass Roscoe der Vater sein könnte. Und sie hat gesagt, dies ist der zweite Film, der an St. Elizabeth gedreht wurde. Voriges Jahr hatten sie Courtney Frere als Darstellerin. Maury hat sich immer ein Mädchen für seine Filme auserkoren. Wir haben sie in Tulane aufgespürt. Armes Kind. Deswegen hat sie die Schlaftabletten genommen, nicht wegen schlechter Noten. Der Film, in dem sie spielte, wurde in Maurys Haus gedreht, aber dann wurden Roscoe und Maury kühner. Sie kamen auf die glorreiche Idee, ihr Geschäft an St. Elizabeth zu betreiben. Da hatten sie hinreichend Gelegenheit, nach Opfern zu fischen.«
    »Monster.« Miranda schüttelte den Kopf.
    »Schlechte Menschen hat es immer gegeben.« Brooks verblüffte alle mit ihrer Äußerung. »So schlecht Mr Fletcher und Mr McKinchie waren,

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