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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ausstehen, zu Victoria’s Secret zu latschen. Das hat was leicht Pornografisches.«
    »Ach Quatsch, du kannst es bloß nicht ausstehen, größere BH-Größen zu sehen als deine.«
    »So mickrig ist mein Busen gar nicht.«
    Susan lächelte. »Das hab ich auch nicht behauptet, ich meine bloß, manchmal misst du dich gern mit anderen.«
    »Tu ich nicht. Auf gar keinen Fall. Sonst würde ich irgendwas mit meinem Kunstgeschichtsexamen anfangen, statt Posthalterin von Crozet zu sein.«
    »Ich denke da an ein tückisches Hockeyspiel in unserem letzten Schuljahr.«
    »Das zählt nicht.«
    »Du konntest Boom Boom Craycroft schon damals nicht leiden«, erinnerte sich Susan.
    »Wo wir gerade von Titten sprechen … ich hab gehört, sie hat meinen Exmann mit einer großen Auswahl Reizwäsche verführt.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »Sie selbst, die blöde Kuh.«
    Susan setzte sich auf die andere Seite des Bettes, weil sie vor Lachen nicht mehr stehen konnte.
    »Sie selbst! Ist das zu fassen? Hat mir in allen Einzelheiten den schwarzen Spitzenbody beschrieben, den sie anhatte, als er zur Farm gerufen wurde«, fügte Harry hinzu.
    Pharamond Haristeen, »Fair«, war zufällig einer der besten Pferdeärzte der Region.
    »Mom, Pewter hat Hunger«, rief Brooks aus der Küche.
    Tucker, die heimgerannt war, stieß die Fliegentür auf und raste zu Susan, um sich ihr zu Füßen zu setzen. Da Susan sie gezüchtet und Harry geschenkt hatte, stand sie der Frau mit den kastanienbraunen Haaren sehr nahe.
    »Pewter hat immer Hunger, Brooks; fall bloß nicht auf ihre Schmachtnummer rein.«
    »Halt die Klappe«, rief Pewter und rieb sich schnurrend an Brooks’ Bein.
    »Mom, sie hat wirklich Hunger.«
    »Trickbetrügerin.« Harry, auf dem Weg in die Küche, wandte sich streng an die Katze, die schnurrte wie verrückt: »Wenn es einen Oscar für Katzen gäbe, würdest du bestimmt als ›beste Schauspielerin‹ ausgezeichnet.«
    »Ich hab soooo ’nen Hunger«, trillerte die Katze.
    »Wenn wir den elektrischen Dosenöffner bedienen könnten, würde ich dich füttern, bloß, damit du Ruhe gibst.« Mrs Murphy setzte sich auf und ließ ihre Schnurrhaare vor- und zurückschnellen.
    Harry, die zu demselben Schluss gekommen war, griff nach einer Büchse Mariner’s Delight. »Was gibt’s?«
    »Wir haben eine Familienkrise«, sagte Brooks kichernd.
    »Nein, haben wir nicht.«
    »Mom.« Der Widerspruch war nicht zu überhören.
    »Ich bin ganz Ohr.« Harry teilte das nach Fisch riechende Futter aus. Glückselig steckte Pewter das Gesicht hinein. Mrs Murphy ging mit mehr Raffinesse an ihr Fressen heran. Sie klopfte mit der Pfote auf den Rand ihrer Schüssel, schnupperte, nahm dann ein Bröckchen zwischen die Zähne und kaute sorgfältig. Sie glaubte, dies fördere die Verdauung und helfe auch, ihr Gewicht zu halten. Pewter verschlang alles. Kalorienmieze.
    »Ich hasse meine Lehrer dieses Jahr, besonders bei der Versammlung vor dem Unterricht.« Brooks ließ sich auf einen bunt gestrichenen Küchenstuhl fallen.
    »Miss Tucker, du wurdest nicht aufgefordert, dich zu setzen.« Susan stemmte die Hände in die Hüften.
    »Mom, wir sind hier bei Harry und nicht bei Big Mim oder so.« Sie sprach von Mim Sanburne, einer grimmigen Wahrerin der Etikette.
    »Übung macht den Meister.«
    »Bitte nimm Platz.« Harry wies auf den Stuhl, auf dem Brooks bereits saß.
    »Danke«, erwiderte Brooks.
    »Pass bloß auf, dass du deine guten Manieren nicht vergisst.«
    »Keine Chance.« Brooks lachte ihre Mutter an.
    Sie waren sich sehr ähnlich, und trotz ihrer Kabbeleien verband Mutter und Tochter eine tiefe Liebe.
    Danny, Susans älteres Kind, wurde ebenfalls mit mütterlicher Zuneigung überschüttet.
    Brooks stand abrupt auf und flitzte nach draußen.
    »Wo gehst du hin?«
    »Bin gleich wieder da.«
    Susan setzte sich. »Ich frage mich täglich, manchmal stündlich, wie ich jemals auf die Idee verfallen bin, ich könnte eine Mutter sein.«
    »Ach, Susan.« Harry winkte ab. »Hör auf, nach Komplimenten zu fischen.«
    »Tu ich nicht.«
    »Du weißt, dass du eine gute Mutter bist.«
    Brooks erschien wieder, in der Hand die Samstagszeitung, die sie auf den Tisch legte. »Verzeihung.«
    »Oh, danke. Ich bin heute Morgen noch nicht am Briefkasten gewesen.« Harry entfernte das Gummiband von der zusammengefalteten Zeitung. Der kleine weiße Umschlag unter dem Gummiband enthielt die Monatsrechnung. »Ich weiß gar nicht, wieso ich diese verdammte Zeitung bezahle. Die Hälfte

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