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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Schülern, sondern auch zwischen Kollegium und Schulbehörde. Sandy Brashiers hat immer noch eine Stinkwut im Bauch, weil er nicht Oberstufendirektor geworden ist.«
    »Politik findet in jedem Beruf statt. Sogar in meinem«, stellte Harry ruhig fest. »Du machst dir zu viele Sorgen, Susan.«
    »Du weißt ja nicht, wie es ist, Mutter zu sein!«, brauste Susan auf.
    »Warum fragst du mich dann nach meiner Meinung?«, blaffte Harry zurück.
    »Weil -« Susan schlug mit ihrem Teelöffel auf den Tisch.
    »He!«, bellte Tucker.
    »Still, Tucker«, sagte Harry.
    »Was kann denn schlimmstenfalls passieren?« Harry riss Susan den Teelöffel aus der Hand. »Ist sie dort unglücklich, nimmst du sie raus. Schließt sie sich der falschen Truppe an, zerrst du sie raus.«
    »Dieser kleine Umweg könnte ihrem Notendurchschnitt schaden.«
    »Schön, dann geht sie entweder auf ein weniger gutes College als unsere Alma Mater, oder sie kann ein, zwei Jahre auf ein Junior College gehen, um ihre Noten aufzubessern. Susan, es ist nicht das Ende der Welt, wenn Brooks nicht so gut mitkommt, wie du es dir wünschst – aber es ist eine harte Lektion.«
    »Ich finde Mrs Berryhill gar nicht so übel.«
    »Wir sind keine fünfzehn. Berryhill war schon für uns nicht gerade zum Totlachen.«
    Susan atmete tief durch. »Die Kontakte, die sie auf St. Elizabeth knüpfen wird, könnten sich später als nützlich erweisen, vermute ich.«
    »Sie ist sehr anpassungsfähig. Sie wird aufblühen, wohin sie auch verpflanzt wird.«
    »Du hast recht.« Susan atmete aus, dann griff sie nach der zusammengefalteten Zeitung. »Apropos Zeitung, mal sehen, in was für einem neuen Schlamassel die Welt heute wieder steckt.«
    Sie faltete den ersten Teil der Zeitung auseinander. Das Geräusch erregte Mrs Murphy, die von der Anrichte sprang, um sich auf den Sportteil, den Gesellschaftsteil und die Kleinanzeigen zu setzen.
    »Murphy, rück mal ein Stückchen.« Harry versuchte, den Gesellschaftsteil unter der Katze wegzuziehen.
    »Ich sitze so gern auf Papier. Am liebsten ist mir das Seidenpapier in Geschenkschachteln, aber die Zeitung tut’s auch.«
    Harry hob Mrs Murphys Hinterteil sanft an und zog einen Teil der Zeitung darunter weg, während Murphy unwillig mit dem Schwanz peitschte. »Danke schön.«
    »Ich muss doch sehr bitten«, murrte Mrs Murphy, als Harry ihr Hinterteil sinken ließ.
    »Neuerlicher Streit im Kongress um den Bundeshaushalt«, las Susan laut vor.
    »Gaunerbande.« Harry zuckte die Achseln. »Von denen tut doch sowieso keiner was.«
    »Ein wahres Wort. Was steht in deinem Teil?«
    »Autounfall Ecke Twenty-ninth und Hydralic. Officer Crystal Limerick war am Schauplatz.«
    »Steht was über Coop drin?« Sie sprach von ihrer gemeinsamen Freundin, die jetzt Stellvertreterin des Sheriffs von Albemarle County war.
    »Nein.« Harry blätterte die Seiten durch, enttäuscht, weil sie nicht fand, wonach sie suchte.
    »Du hast die Todesanzeigen, lass mal sehen, wen’s erwischt hat.«
    »Du wirst schon so schlimm wie Mom.«
    »Deine Mutter war eine wunderbare Frau, und es ist unsere Bürgerpflicht, die Todesanzeigen zu lesen. Schließlich müssen wir bereit sein, Beistand zu leisten, falls -«
    Sie sprach ihren Satz nicht zu Ende, weil Harry die Zeitung auf der Seite mit den Todesanzeigen aufschlug und plötzlich aufschrie: »Scheiße noch mal!«

 
3
     
    »Ich hab gestern erst mit ihm gesprochen.« Susan hielt erschüttert den Atem an, als sie über Harrys Schulter hinweg den Namen Roscoe Fletcher las, fünfundvierzig, am 22. September plötzlich und unerwartet verstorben. Sie war aufgesprungen, um sich selbst zu überzeugen.
    »Die Todesanzeige steht ja irrsinnig schnell in der Zeitung.« Harry konnte es auch nicht glauben.
    »Die Todesanzeigen haben den spätesten Annahmeschluss.« Susan las die Anzeige noch einmal, um sicherzugehen, dass sie nicht unter Halluzinationen litt. »Da steht nicht, woran er gestorben ist. Oh, das bedeutet nichts Gutes. Wenn sie es nicht reinschreiben, heißt das Selbstmord oder -«
    »Aids.«
    »In dieser Zeitung schreiben sie nie, woran die Leute gestorben sind. Ich finde aber, dass es wichtig ist.« Susan schnippte auf die Rückseite der Zeitung.
    »›Die Familie bittet um Spenden für den Roscoe-Harvey-Fletcher-Gedächtnisfonds zugunsten von Stipendien für die St. Elizabeth …‹ Was zum Teufel ist passiert?« Harry sprang auf und griff nach dem Telefon.
    Sie wählte Mirandas Nummer. Besetzt. Dann rief sie Dr. Larry

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