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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Holzkasten auf. Die meisten alten Patronenkästen hatten einen Holzdeckel, der so dick war wie die Seiten, und wurden mit einem einfachen Riegel geschlossen, damit die Patronen trocken blieben. Wegen des stattlichen Gewichts von Patronen mussten die Kästen stabil sein. Artilleriemunition war so schwer, dass zwei Mann nötig waren, um solche Kästen zu tragen. Auch ein Remingtonkasten wie dieser hätte, wäre er voll gewesen, ein Muskelpaket erfordert, um ihn hochzuheben.
    Drinnen waren mehrere Plastikbeutel mit Blumenzwiebeln, auf denen weiße Etiketten mit den Namen der Herbstzwiebeln klebten.
    Â»Was ist das denn?« Julie nahm einen gelben zylinderförmigen Behälter aus dem Kasten, gut dreißig Zentimeter lang, Durchmesser vielleicht fünfundzwanzig Zentimeter. Der Zylinder hatte eine sehr dicke Wand, daher war der Innenraum ziemlich begrenzt.
    Â»Hier.« Harry nahm den Behälter in die Hand und ließ die Metallverschlüsse an jedem Ende aufschnappen, die so konstruiert waren, dass sie den Deckel so dicht wie möglich hielten.
    Die Innenwand des Zylinders war so dick, damit der Inhalt kalt blieb.
    Â»Harry, was ist das?«
    Â»Züchter benutzen solche Zylinder, um Sperma zu verschicken. Er ist mit Flüssigstickstoff gefüllt, der bekanntlich unglaublich kalt ist. Das Sperma befindet sich in dünnen Strohhalmen. Man verschickt es über Nacht überallhin. Sperma verliert seine Motilität sehr schnell, wenn es nicht richtig konserviert wird. Wenn man bedenkt, dass Deckgebühren bei hunderttausend Dollar und darüber liegen können, ist der Behälter entscheidend.« Harry hielt inne. »Ich will das ja nicht kritisieren, aber Besitzer von Vollblütern lassen immer noch in natura decken, da brauchen sie so einen Zylinder nicht. Diese Behälter werden von einigen Spitzenzüchtern von Warmblütern, Reitpferden und Quarter Horses verwendet. Die Leute wollen Stuten künstlich besamen, daher die Zylinder. Bei Reitpferden, Quarter Horses und diversen Warmblütern ist kein normales Decken vorgeschrieben.«
    Â»Davon hatte ich keine Ahnung.«
    Â»Warum sollten Sie auch, Julie. Ich weiß das nur von Fair.«
    Â»Klar.«
    In diesem Augenblick wünschte Harry, sie hätte ihre Tiere bei sich. Irgendwas stimmte hier nicht. Sie traute den Sinnen der drei mehr als ihren eigenen.
    Â»Paula hatte nichts mit Pferden zu tun.«
    Â»Nein, aber sie war Krankenschwester. Kann man menschliches Sperma auf diese Weise verschicken?«
    Â»Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich weiß aber nicht viel darüber. Fair und ich verwenden die althergebrachte Methode.«
    Hierauf brachen beide in Lachen aus, dann sagte Julie: »Hat bei mir immer funktioniert.« Dann nahm sie den Behälter und betrachtete ihn genauer. »Könnte jemand damit verbotene Geschäfte machen?«
    Â»Gestohlenes Sperma verschicken?«
    Â»Ja. Hat eine Frau nicht eine Menge Papierkram zu bewältigen, endlose Tests und so Zeugs, wenn sie ohne Heirat schwanger werden will? Oder besser gesagt, ohne Mann?«
    Â»Ich glaube ja, aber Julie, Paula war keine Fortpflanzungsspezialistin. Ich weiß, man kann sich in einem Menschen irren, aber ich glaube nicht, dass sie der Typ war, der sich auf Schwarzmarktgeschäfte einließ.«
    Â»Was war ihr Gebiet?«
    Â»OP-Schwester.«
    Â»Könnte man hiermit Gewebeproben verschicken?«
    Â»Warum nicht, aber es gibt keinen Grund, einen Zylinder zu benutzen, den man für Pferde nimmt. Und mit der heutigen Technik kann ein Arzt Bilder von Gewebe um die halbe Welt an einen anderen Arzt schicken.«
    Julie schloss den Deckel. »Diese Sache mit der künstlichen Befruchtung. Wen bittet man um sein Sperma, Brad Pitt?«
    Harry lachte. »Ich würde Henry Kissinger bitten. Stellen Sie sich diesen Verstand vor.«
    Beide lachten. Julie kniete sich hin und schob den Patronenkasten wieder zurück. Auch Harry kniete sich hin.
    Â»Meinen Sie, ihre Eltern möchten die Zwiebeln haben?«
    Â»Nein. Julie, wenn die Farm bis zum Ende des Sommers verkauft ist, kann der neue Besitzer sie einpflanzen. Wenn nicht, komm ich her und mach das. Haben Sie was dagegen, wenn ich den Zylinder mit nach Hause nehme? Ich möchte ihn Fair zeigen.«
    Â»Ãœberhaupt nicht. Ich werde ihn mit Sicherheit nicht brauchen.« Dann fragte Julie: »Ist es leicht, an so einen Behälter ranzukommen?«
    Â»Wenn man jemanden mit

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