Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
von der Universitätsklinik trainieren hier. Ich bin natürlich froh über das Geld, aber bei dem, was sie für den Bau ausgegeben haben, besonders für das Central Virginia Hospital – dem Martha Jefferson und der Uniklinik fehlen nämlich die Grundstücke –, sollte man meinen, sie hätten eine große Trainingshalle für ihr Personal gebaut. Um den Leuten das Leben zu erleichtern.«
    Â»Daran habe ich nie gedacht.«
    Â»Paula Benton war regelmäßig hier. Nicht zu fassen, dass sie tot ist.« Noddy hielt inne. »Sie kam immer mit Annalise Veronese – die sehr eifrig ist, kann ich Ihnen sagen – und Toni Enright. Keine Ablenkungen. Die Mädels haben hartes Krafttraining gemacht. Paula hat immer gesagt, sie bräuchte den Energieschub, nachdem sie den ganzen Tag mit Menschen gearbeitet hatte. Annalise dagegen meinte, sie hätte dieses Problem nicht.«
    Während Harry und Noddy sich zu dieser frühen Stunde unterhielten, schnitt Annalise Veronese sorgfältig die Leiche eines Achtzehnjährigen auf. Cory Schaeffer assistierte. Annalise hatte Personal, aber sie rief immer Cory hinzu, wenn die Autopsie eines Patienten verlangt wurde, der an Krebs gestorben war. Soweit es sein Terminkalender erlaubte, versäumte Cory selten eine Gelegenheit, die Auswirkungen der Krankheit zu erforschen. Auch um sich daran zu erinnern, wie unterschiedlich Organe im Laufe eines Menschenlebens aussahen, ungeachtet der Todesursache. Auch hier war Missbrauch ein entscheidender Faktor, aber bei einem jungen Mann von achtzehn Jahren sollten die Organe lehrbuchmäßig gesund sein.
    Annalise entfernte geschickt Niere, Leber, Herz. Cory packte sie sorgsam in große hellblaue Transportboxen. Jedes der Organe würde einem anderen Menschen das Leben retten. Sie waren bitter nötig. Oft starben Menschen während der Wartezeit.
    Nichts, das von Nutzen sein konnte, blieb zurück. Annalise setzte die Schädeldecke wieder auf, zog akkurat die Haare über den Schnitt. Die Decke eines Menschenschädels lässt sich, richtig gesägt, abnehmen wie eine Kappe.
    Dieser junge Mann sollte traditionell beerdigt werden, darum durften die Schnittspuren nicht sichtbar sein. Annalise hatte auch einen dünnen Faden durch jedes Augenlid gefädelt und es so nach unten gezogen, da sie die Augen herausgenommen hatte, die ebenfalls einem anderen Menschen helfen würden. Aber eine leere Augenhöhle war das Letzte, was ein Angehöriger zu sehen brauchte, sollte ein Lid aus irgendeinem Grund aufklappen. Annalise ging kein Risiko ein.
    Als sie fertig war, ließ sie den Leichnam auf dem Tisch. Ihre Assistenten würden binnen einer Stunde hier sein. Sie würden ihn noch einmal waschen, auf die Bahre legen und ins Leichenhaus des Hospitals schaffen. Auch für die meisten Obduktionen wurde eine Leiche sorgfältig gewaschen. Wenn Verdacht auf ein Verbrechen bestand, durfte dies nicht geschehen, und es durfte auch sonst nichts gemacht werden, bis die Polizei die Leiche untersucht hatte. Aber weil Polizisten keine Ärzte waren, konnten sie etwas übersehen – einen winzig kleinen Nadelstich zum Beispiel.
    In ihrem ersten Arbeitsjahr hatte Annalise eine Obduktion an einem gesunden Mann vorgenommen. Es gab keine ersichtliche Todesursache. Dann hatte sie an der Schädelbasis einen Nadelstich entdeckt. Jemand hatte mit äußerstem Geschick genau die richtige Stelle getroffen, um ihm eine lange, stabile Nadel ins Gehirn zu schieben.
    Annalise entging so gut wie nichts.
    Während sie und Cory sich wuschen, sagte sie: »In den letzten Jahren, seit die Helmpflicht besteht und die Polizei hart durchgreift, haben wir hier schwere Zeiten. Es gibt nicht genug Organe für die, die sie brauchen. Seit die Jugendlichen Carsurfing machen, wird es wieder besser.«
    Â»Ja. Die Leute trauern natürlich um das Kind.« Cory warf die langen Gummihandschuhe in den Abfalleimer aus Edelstahl. »Aber jemand anders ist froh, weil er eine Chance zu leben bekommt.«
    Â»Es ist das alte Sprichwort: ›Des einen Leid, des anderen Freud.‹ Aber man sollte doch denken, diese Jugendlichen wären vernünftiger.«
    Â»Gehört zur Entwicklung des Menschen. Die verrückten Jahre zwischen fünfzehn und zwanzig. Sechzehn ist anscheinend das schlimmste Alter. Jugendliche, besonders Jungen, gehen richtig dämliche Risiken ein.«
    Â»Ich war nie gut in

Weitere Kostenlose Bücher