Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
ist etwas anderes als eine Krankheit. Es war ihr verhasst, krank zu sein. Mit einer Verletzung konnte sie klarkommen.
    Â»Wie fühlen Sie sich?«, fragte Schwester Corrine.
    Â»Ganz gut.« Harry lächelte sie an. »Wollten Sie von Anfang an Krankenschwester werden?«
    Corrine nickte. »Ich habe immer meine Puppen verbunden.«
    Sie lachten, und Harry verstand, warum Männer sich in ihre Krankenschwestern verlieben.
    Als Harry wieder draußen war, schlug sie den Kragen ihrer mit Fleece gefütterten Jeansjacke hoch. Kaum zu glauben, dass der Frühling schon lange da war. Wäre der Hartriegel, der jetzt in voller Blüte stand, nicht zu sehen gewesen, würde sie meinen, es sei Anfang April. In Mittelvirginia war nie Verlass auf das Wetter, aber vielleicht war es ja andernorts genauso unbeständig.
    Als sie zum Volvo kam, öffnete sie die Tür mit der Fernbedienung.
    Â»Harry.«
    Die Stimme veranlasste sie, sich umzudrehen, und lockte die Tiere ans Fenster.
    Â»Thadia.« Jahrelang hatte Harry sie nicht gesehen, und jetzt das zweite Mal kurz hintereinander. Es freute sie nicht gerade, aber als Virginierin bis ins Mark tat sie über den Anblick von Thadia Martin hocherfreut.
    Â»Ich wollte gerade zu Mittag essen«, sagte Thadia. »Magst du mitkommen? Dann können wir uns über Damen-Lacrosse unterhalten. Da ist St. Anne immer stark.«
    Â»Danke, aber ich muss zurück. Hatte gerade die erste Bestrahlung.«
    Â»Ah.« Thadia zog die Stirn kraus. »Ich hatte gehofft, du könntest mir helfen.«
    Jetzt kommt’s, dachte Harry.
    Â»Nehmen Jockeys, Turnierreiter oder Polospieler leistungssteigernde Drogen?«
    Â»Jesses, Thadia, ich habe dafür nie irgendwelche Beweise gesehen. Auch nie davon gehört. Sicher, die Reiter, die das große Geld machen, manche von ihnen haben gegen dieselben Dämonen angekämpft, gegen die viele Leute ankämpfen, aber Alkohol- und Drogenkonsum, besonders vor dem Ritt, das wäre regelrechter Selbstmord.«
    Â»Inwiefern?«
    Â»Berichtige mich, wenn ich mich irre, aber putscht Kokain nicht auf?«
    Â»Es beschleunigt auf jeden Fall die Herzfrequenz.«
    Â»Und Alkohol beruhigt?«
    Â»Ja.«
    Â»Okay. Also, beim Reiten muss man in vollkommenem Einklang mit seinem Pferd sein. Es ist wie beim Tanzen. Wenn man im Höhenflug ist, klappt es nicht. Man springt zu schnell oder macht eine Dummheit, oder man treibt sein Pferd an, und es weigert sich zu tun, was man von ihm verlangt.«
    Â»Also wirklich.« Thadia war fassungslos. »Ich hatte nie ein Faible für Pferde. Die Hälfte der Mädchen auf St. Anne war verrückt nach Pferden, aber das war nicht die Hälfte, mit der ich mich herumgetrieben habe.« Sie lächelte wehmütig.
    Â»Pferde sind sehr emotionale Tiere. Sie erspüren viel von einem. Wie gesagt, man muss im Einklang sein. Mit Menschen ist es ähnlich. Mit manchen kommt man besser zurecht als mit anderen, aber wenn man neben der Spur oder glattweg verrückt ist, merken sie es. Das mögen sie nicht.«
    Â»Aber sind nicht eine Menge Pferde auf Drogen?«
    Â»Kommt auf die Veranstaltung an. Sind sie bei der Fuchsjagd auf Drogen? Nein. Auch das wäre Selbstmord. Flachrennen.« Sie stieß einen Pfiff aus. »Leider herrscht hier ein fürchterliches Durcheinander. Jeder Staat hat seine eigenen Vorschriften. Die meisten Drogen, mit denen Pferdetrainer oder -besitzer Missbrauch treiben, sind nicht so etwas wie – sagen wir mal – Kokain für Pferde, aber sie dämpfen Schmerzen oder verhindern Blutungen – so was eben. Und natürlich gibt es immer Steroide.«
    Â»Bodybuilding bei Pferden?« Thadia hatte nie davon gehört.
    Â»Bei manchen Beschwerden sind Steroide angebracht. Aber die damit vollgepumpten Pferde werden nicht gegen solche Beschwerden behandelt. Steroide bewirken bei Pferden dasselbe wie bei Menschen. Sie machen sie kräftiger, stärker, schneller. Kurzum, zu besseren Sportlern.« Sie hielt inne. »Hast du in deinen Entzugsgruppen Leute, die Missbrauch mit Steroiden getrieben haben?«
    Â»Nicht viele. Und ich kann nicht sagen, dass das ihr Hauptproblem ist. Viele Sportler verfallen in schlechte Gewohnheiten«, sagte sie mit einem matten Lächeln. »Stress – zu viel und zu bald –, und viele von ihnen kommen nicht aus dem besten Stall. Na ja, weil wir von Pferden sprechen, sei dieses

Weitere Kostenlose Bücher