Mrs. Murphy 19: Mausetot
würde dich auf andere Gedanken bringen, weg vom Krebs und« â sie lächelte â »hin zu Irish Draughts. Ich wusste, dass du so ein Pferd noch nie geritten hast. Ich hatte immer Vollblüter geritten und gezüchtet. Als die Jahre dahingingen, wollte ich eine Rasse, die ich noch mit neunzig reiten kann.«
Harry lächelte. »Ich denke, du hast sie gefunden.«
»Denke ich auch.«
»Könntest du dir vorstellen, in unserem Komitee mitzumachen? Es ist Arbeit, aber bis eine Woche vor dem Lauf ist es nicht viel. Und es ist eine tolle Frauengruppe.« Harry hatte hoffnungsvoll das Thema gewechselt.
»Ohne Männer?« Sue wölbte eine Augenbraue.
»Doktor Cory Schaeffer ist der nominelle Vorsitzende. Die Onkologen sind alle so im Stress, und sie tun, was sie können. Jennifer Potter kommt sogar manchmal zu den Versammlungen. Annalise Veronese auch. Sie sagt, sie sieht die Verheerungen, die Krebs anrichtet, und möchte helfen.« Harry hielt inne. »Du musst mir jetzt nicht antworten.«
»Ich wäre gerne dabei. Gib mir meinen Marschbefehl.«
»Wird gemacht.« Harry grinste. »Ich freue mich so, dass du ja gesagt hast. Das Schönste ist das Abendessen, wenn die eigentliche Arbeit getan ist. Dabei wechseln sich alle ab, wir treffen uns einmal monatlich bis einen Monat vor dem Lauf, und einmal wöchentlich im letzten Monat vor dem 5K. Du wirst Tränen lachen über das, was alles zur Sprache kommt. Beim letzten Treffen hat Alicia uns zum Lachen gebracht. Sie hatte eine alberne Meldung aus der London Sunday Times ausgeschnitten. Und jetzt schneiden alle dämliche Geschichten für unsere nächste Versammlung aus â die Versammlung danach. Der Lauf hat uns eine Menge Geld eingebracht. Die BMW-Verlosung war natürlich eine groÃe Hilfe.«
»Veranstaltet ihr nicht ein groÃes Abschlussessen?«
»Nächsten Monat. Ich kann dir und Rick Karten besorgen. Abendgarderobe ist Vorschrift. Gott, ich hasse solche Veranstaltungen.«
»Oh, Harry, du siehst toll aus im Abendkleid.«
»Wenn ich nur dahinterkäme, wie man darin geht.«
»Das Dilemma der Frauen!«
»Wir könnten uns rächen, indem wir die Männer zwingen, ein Abendkleid anzuziehen.«
Sue kicherte. »Fair Haristeen, eins neunzig groÃ, in einem schulterfreien Abendkleid. Oh mein Gott!«
»Und erst die Absätze. Ich würde was drum geben, ihn staksen zu sehen!« Harry stellte sich Fair auf zehn Zentimeter hohen Absätzen vor, wie er mit über zwei Metern alle Leute überragte.
»Am Hof Ludwig des Vierzehnten haben die Herren hohe Absätze getragen.«
»Abartig. Die Leute sehen Ludwig den Vierzehnten immer als groÃen König. Ich meine, er ist der Wegbereiter der Französischen Revolution.« Harry hatte nichts übrig für übertriebenen Pomp, einerlei, in welchem Jahrhundert.
»Kann sein. Los, kantern wir«, sagte Sue, als sie auf die weite wogende Wiese am Ende ihres Besitzes ritten, der Wild Hare Farm.
Tucker, die mitgetrabt war, nahm ebenfalls Tempo auf. Andere Hunde wären an der Seite oder vorausgelaufen, aber Tucker, gezüchtet, um Vieh zu hüten und im Auge zu behalten, lief hinter den Pferden her. Falls eins aus der Reihe tanzte, würde sie es sogleich zurückzwicken. Corgis haben eine wichtige Aufgabe auf dieser Welt zu erfüllen.
In Sues Stall saÃen Mrs. Murphy und Pewter auf einem süà duftenden Heuballen. An dem F-150, der in der Zufahrt parkte, waren alle Fenster offen. Harry nahm den Volvo für Besorgungen in der Stadt. Strikt dagegen, den Tachostand hochzutreiben, weil sie den Wagen gut zehn Jahre fahren wollte, benutzte sie den Kombi für Fahrten aufs Land und zur Beförderung von Futtersäcken. Weil sie so daran gewöhnt war, ihren geliebten Transporter auf Touren zu bringen, konnte sie sich nicht recht dazu durchringen, den Volvo für so viele Fahrten zu benutzen, wie sie es sich eigentlich vorgenommen hatte.
Mrs. Murphy schaute aus dem Stalltor. »Ein gelber Schwalbenschwanz.«
Pewter verfolgte den Flug des schönen Insekts. »Sind leicht zu fangen, wenn sie auf den unteren Blüten von einem Schmetterlingsstrauch sitzen.«
»Deshalb schneidet Mom die ab.«
»Das ist nicht fair. Es muss in Virginia Millionen gelbe und schwarze Schwalbenschwänze geben. Wenn ich ein paar töte, tut das der Population nicht weh« ,
Weitere Kostenlose Bücher