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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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erwiderte Pewter logisch.
    Â»Ihr tut’s weh.«
    Â»Murphy, sie ist so ein Softie. Insekten.« Pewter blähte die Brust. »Sechs Beine! Wen kümmert’s, was mit etwas passiert, das sechs Beine hat?«
    Â» Sie kümmert’s. Hast du sie nicht über das Bienensterben jammern gehört?« Mrs. Murphy hob die rechte Pfote und leckte sie.
    Pewter pustete einen kleinen Luftstoß heraus. »Jedes Wort. Sie sagte, ihre Eltern haben sich erinnert, dass es 1940 schon mal so war. Jetzt passiert es wieder, hier und in Europa. Sie sagte, Tests haben bestimmte chemische Substanzen in den Bienen nachgewiesen. Also ich könnte schwören, dass sie diese Substanzen in den 40 er Jahren nicht hatten. Woher kann man wissen, was in einem Insektengehirn vorgeht? Menschen vor allem. Die wissen ja nicht mal, was in ihrem eigenen Gehirn vorgeht.«
    Â»Sind wir aber heute ein Klugscheißer« , sagte Mrs. Murphy scharf.
    Â»Ich will doch bloß ein paar Schmetterlinge. Sie hängt die Vogelhäuschen für die Blaukehlchen so weit vom Haus weg. Ich geh doch nicht den ganzen Weg und setz mich da drunter.«
    Â»Sie wird dir nie verzeihen, wenn du ein Blaukehlchen tötest oder einen Indigofinken. Ich denke aber, sie würde dich belohnen, wenn du den Blauhäher killst, der sie in letzter Zeit im Sturzflug belästigt.«
    Â»Ich bring den Vogel um, und wenn es das Letzte ist, das ich tu.« Pewter blähte ihre prachtvolle graue Brust noch etwas mehr.
    Â»Ich helf dir. Dieser verhasste Vogel.«
    Â»Ich wünschte nur, sie wäre nicht so ein Softie, unsere Mom« , lamentierte Pewter wieder.
    Â»Sie kann nichts dafür, aber du musst zugeben, Pewter, in einer Krise ist sie cool.«
    Â»Das ist sie« , bestätigte die graue Katze bereitwillig.
    Zum Glück; denn in diesem Moment bekam Harry es mit einer Krise zu tun.
    Die große Wiese lief am Ende von Sue und Ricks Besitz in einer Stichstraße aus. Die Lehmstraße, die nirgends hinführte, würde eines Tages vermutlich Teil einer neuen Siedlung werden. Vorerst hielt der Farmer, ein guter Nachbar, dem die angrenzenden Felder gehörten, an diesen fest. Aber das Alter schlich sich an ihn heran. Sue fürchtete, dass sie und ihr Mann das Geld nicht haben würden, um das gute Weideland zu erwerben, wenn der Nachbar es wegen Gebrechlichkeit verkaufte. Eine Neubausiedlung direkt bei ihrer Farm, das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Ein tiefer Abflussgraben bildete eine weitere Barriere am östlichen Ende des Landes, die sich zu der Stichstraße hinzog.
    Ein weißer 1992er Corolla stand mitten auf der Stichstraße, die Schnauze wies nach Westen zu den Blue Ridge Mountains. Die Fahrertür war weit offen. Jemand saß am Steuer, die Ellenbogen aufs Lenkrad gestützt, die Hände verkrümmt nach oben gerichtet.
    Von weitem sah es seltsam aus.
    Â»Da stimmt was nicht«, bemerkte Harry.
    Die zwei Frauen, die ihre Pferde nach dem belebenden Kanter im Schritt gehen ließen, nahmen wieder Tempo auf und trabten zu dem Auto.
    Sie ritten auf die Straße.
    Tucker warnte sogleich: »Tot!«
    Die zwei Pferde schnaubten.
    Â»Oh Gott.« Sue verzog das Gesicht.
    Harry saß ab und gab Sue die Zügel. »Hast du dein Handy dabei?«
    Â»Harry, geh da nicht hin.«
    Â»Ruf das Sheriffrevier an. Sag denen, Thadia Martin ist tot, am Ende vom Pheasant Lane, dem Lehmweg, der von der Barker-Kreuzung abgeht.«
    Von Tucker begleitet, ging Harry zu der offenen Autotür. Thadia, in Totenstarre, roch noch nicht schlimm. Die Nacht war kalt gewesen. Der Gestank würde gegen Mittag einsetzen. Wenn sie nicht innerhalb von zwei Tagen gefunden worden wäre, würde der Geruch unerträglich sein, ausgenommen für Geier und Hunde.
    Â»Harry, fass sie nicht an.« Sue war bestürzt.
    Â»Tu ich nicht. Ich will doch keine Beweise vernichten, aber weil wir die Ersten hier sind, muss ich nachgucken.«
    Sue versuchte, sich den makabren Anblick einer Frau Anfang vierzig, den Mund weit offen, die Augen vorquellend, zu ersparen. Sie konnte Thadias Beine unter dem Lenkrad nicht sehen, das verhindert hatte, dass sie so gekrümmt waren wie die Arme. Ein Leichnam in Totenstarre ist schwer zu transportieren. Aber das war das Problem der Sanitäter.
    Sue bewunderte Harrys Gelassenheit. Es wunderte sie jedoch nicht, dass Harry die Tote kannte. Harry kannte jeden hier.

    Harry fasste nichts an. Sie sah sich

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