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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ist meistens kein Mensch. Es ist eine Fliege oder ein Insekt. Wenn die Leiche im Freien ist, wird sie von Bussarden gefunden. Die anderen Aasfresser kommen hinzu. Und dann die Käfer, die unter der Leiche graben, bis sie am Ende in die Erde sinkt.«
    Â»Unappetitlich.«
    Â»Für uns. Wenn wir beide Geier wären, wäre es ein schöner Anblick. Und wissen Sie was, wenn es die Aasfresser nicht gäbe, wäre die Erde mit Toten verstopft. Alexander der Große wäre da und haufenweise Menschen über ihm. Dazu alte Bären aus der Zeit um 1400 und bergeweise Ektoskelette von Grashüpfern.« Er hob die Schultern. »Wär ’ne Mordsschweinerei, das Ganze.«
    Â»Da haben Sie recht.«
    Sie verstummten und warteten. Ein Knirschen in der Ferne verkündete, dass sich jemand näherte. Die Fotografin Charlotte Lunden kam angefahren.
    Sie parkte hinter ihnen, und Rick winkte ihr zu.
    Â»Bin gleich bei Ihnen«, rief sie beim Aussteigen, beugte sich ins Auto und holte ihren Fotoapparat heraus.
    Â»Kommen Sie. Sie haben schon Schlimmeres gesehen.« Coop führte sie zu der Toten.
    Charlotte machte Aufnahmen aus jedem Blickwinkel, achtete auch auf das Auto, um keinen Beweis zu vernichten, und bemerkte gelassen: »Gute Verfassung. Ein Pluspunkt.«
    Â»Ja«, sagte Coop.
    Â»Zwei tote Frauen in weniger als zwei Monaten, beide haben im Central Virginia Hospital gearbeitet.« Charlotte knipste ununterbrochen.
    Coop nickte. »Das ist mir auch durch den Kopf gegangen.«
    Â»Manche Leute kriegen mit zwanzig einen Herzinfarkt. Paula schien eines natürlichen Todes gestorben zu sein.« Charlotte stellte die Blende ein.
    Â»Ja. Und die Obduktion hat nichts anderes ergeben.«
    Â»Komisch.« Charlotte, die sich über die Kühlerhaube des alten Autos gebeugt hatte, richtete sich auf und schaltete die Automatik des Fotoapparates ab. »Wenn man sie aufschneidet, findet man an ihrem Herzen mit Sicherheit Narbengewebe.«
    Â»Woher kennen Sie sie?«
    Â»Sie war auf St. Anne eine Klasse unter mir. Sie hat Lacrosse und Hockey gespielt. Ich war Leichtathletin. Konnte mich einfach für nichts begeistern, bei dem man Schläger schwingt.« Charlotte lachte. »Thaddy ist mit den reichen Kids rumgezogen, der Drogentruppe. Die gibt es auf jeder Schule. Hat mir damals Angst gemacht, und macht mir heute Angst.«
    Â»Ein Jammer, was Kinder alles aushalten müssen. Ich habe mich bloß mit Trigonometrie geplagt.«
    Charlotte machte wieder Aufnahmen, zuerst durchs Beifahrerfenster, dann ging sie nach hinten, um schräg durchs Rückfenster ein paar Bilder von der rechten Seite zu schießen. »Coop, es ist wie alles im Leben. Man trifft Entscheidungen. Sie hat ihre mit weit offenen Augen getroffen. Thadia und die Kokstruppe haben sich über uns andere lustig gemacht. Wir rangierten von uncool zu ahnungslos.«
    Â»Ich nehme an, sie hat dafür bezahlt. Vielleicht den allerhöchsten Preis. Im Moment bin ich ratlos.«
    Â»Hey, Coop, wie oft habe ich gesehen, wie Sie und Rick einen Fall gelöst und den Mörder geschnappt haben? Das schaffen Sie diesmal auch.«
    Â»Ich will’s hoffen.« Coop notierte sich im Geiste, dass Charlotte ungewöhnlich aufmerksam war.
    Zwei andere ungewöhnlich aufmerksame Lebewesen, Harry und Tucker, begaben sich mit Mrs. Murphy und Pewter zurück zu ihrer Farm. Weil es der erste Tag nach der ersten Bestrahlung war, hatte Harry etwas abseits ihres normalen Tageslaufs tun und die Pferde reiten wollen, die Sue Rowdon so liebte. Harry hatte sie auf dem Turnierplatz und im Jagdfeld gesehen. Springen konnten sie alle. Sie hatte sich auf den Morgen gefreut, nachdem sie sich gelobt hatte, jeden Tag etwas Neues zu tun, wozu auch das neue Trainingsprogramm bei Heavy Metal gehörte. Ein Glück, dass das heutige »Neue« nicht später passiert war, wenn sie mit ihrer Behandlung schon weiter wäre; die aufgeschlitzte Kehle und die deutlich sichtbare durchtrennte Luftröhre gingen ihr nicht aus dem Kopf.
    Tucker hatte Mrs. Murphy und Pewter informiert, während die Menschen die Pferde absattelten und wuschen. Es machte die Katzen wütend, ein solches Abenteuer verpasst zu haben. Für Pewter war es das zweite Mal, dass ihr etwas Großes entgangen war. Sie schmollte in Sues Stall, schmollte im Auto und schmollte in ihrem heimischen Stall.
    Harry rief Noddy Cespedes bei Heavy Metal an, noch bevor sie

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