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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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aufmerksam nach Anzeichen eines Kampfes um. Kein Kampf, aber Thadias Kehle war sauber aufgeschlitzt worden. Blut hatte sich auf ihre Bluse ergossen, ein bisschen war auf die Windschutzscheibe gespritzt. So erschreckend der Anblick auch war, Harrys Neugierde kam auf Hochtouren. Sie ging zur Beifahrertür, öffnete sie aber nicht – wiederum aus Sorge, den kleinsten Beweis zu vernichten. Sie warf durchs Fenster einen Blick auf Thadias rechte Seite.
    Auf dem Beifahrersitz lag eine kleine quadratische Schachtel, schätzungsweise fünfzehn Zentimeter groß. Thadias Handtasche lag im Fußraum auf der Beifahrerseite.
    Harry trat dicht an die Kühlerhaube und spähte ins Wageninnere.
    Thadia trug eine kurzärmelige Bluse, ihr Pullover lag auf dem Rücksitz. Harry bemerkte ihr Armband. Sie ging wieder auf die Fahrerseite. Das Armband war zum Ellenbogen gerutscht. Harry konnte deutlich erkennen, dass es ein Skarabäus-Armband war und dass ein Skarabäus fehlte. Sie hatte das Armband noch nie bei Thadia gesehen, aber man trägt ja auch nicht jeden Tag denselben Schmuck.
    Â»Harry«, rief Sue.
    Â»Komme schon.« Ganz leise murmelte Harry: »Scheiße.«
    Tucker, die sich dicht an Harrys Bein hielt, sah hoch und erklärte: »Sie hatte keine Chance.«

25
    D ie Kälte ließ nach, während Harry und Sue auf die Leute vom Sheriffrevier warteten. Wegen eines grauenhaften Unfalls auf der Garth Road brauchten Rick und Coop eine halbe Stunde bis zum Pheasant Lane.
    Rick knallte die Tür des Streifenwagens zu. Wütend über die Verzögerung, nickte er Harry und Sue nur kurz zu, als er zu der Leiche ging. Coop, ebenfalls verstimmt, befragte zuerst ihre Nachbarin, dann Sue.
    Â»Schau mal, ihre Kehle«, sagte Harry zu Coop, nachdem sie ihr ihre Beobachtungen beim Auffinden von Thadia mitgeteilt hatte. »Saubere Arbeit.«
    Sue wusste weniger mitzuteilen, aber sie hatte sich den Zeitpunkt gemerkt, zu dem sie Thadia gefunden hatten:
    10 Uhr 13.
    Â»Ihr zwei könnt jetzt gehen. Ich weiß ja, wo ich euch finde.« Coop schickte sie fort.
    Â»Eins noch, sie trägt ein Skarabäus-Armband. Einer fehlt. Ich hab noch den, den ich in Paulas Zufahrt gefunden habe, falls du ihn willst«, sagte Harry.
    Tucker wünschte, sie könnte sich den Menschen verständlich machen. Angst, ein starker Geruch, haftet lange. Ein Hund kann diesen Geruch sogar wahrnehmen, wenn schon andere Hunde dran waren. An Thadia haftete kein Angstgeruch. Das bedeutete, sie hatte sich nicht vor ihrem Mörder gefürchtet, oder der Mörder hatte in einer Nanosekunde zugeschlagen.
    Coop ging zu Rick und hinterließ dabei leichte Fußabdrücke im Lehm. Die Straße war noch feucht; der Tau verdunstete soeben auf den Feldern und Straßen, auf die jetzt die Sonne fiel.
    Rick sah seine Partnerin an. »Der Totenstarre nach würde ich sagen, sie wurde gestern Abend getötet. Bei mir zu Hause waren es gestern Abend acht Grad, hier draußen wird es kälter gewesen sein. Das muss berücksichtigt werden.«
    Â»Kein Zeichen von einem Kampf.« Coop atmete tief aus.
    Â»Keine Würgemale, keine Spur von jemand, der sie von vorne angegriffen hat, um sie zu erdrosseln.« Rick trat zurück. Das würde kleine Quetschungen hinterlassen haben. Es gab aber keine. Er steckte den Kopf wieder auf der Fahrerseite ins Wageninnere. »Ein einziger sauberer Schnitt.«
    Â»Ich wünschte, die Fotografin wäre schon da.«
    Â»Ich auch. Ich möchte die Leiche in den Kühlraum schaffen lassen. Und ich will die Spurensicherung schleunigst hier haben.«
    Eine Fliege summte um Coops Kopf. Sie verscheuchte sie. »Sie ist nicht angerührt worden. Keine Bissspuren. Für Nachtjäger wäre es eine Gratismahlzeit gewesen.«
    Â»Schon, aber jetzt ist draußen so viel Wild unterwegs. Die Fliegen entdecken die Leiche zuerst.«
    Â»Rick, ich habe gelesen, eine Fliege weiß, dass jemand tot ist, schon zwei Sekunden nachdem er seinen letzten Atemzug getan hat.«
    Â»Zum Glück hat sie ihren letzten am Abend getan. Ich bin kein Fliegenexperte, aber ich meine, sie sind Tagesinsekten. Schon mal drüber nachgedacht, über die Stadien des Todes, meine ich?«
    Â»Klar«, antwortete Coop. »Müssen wir ja, als Gesetzeshüter. Zustand einer Leiche, wie lange sie schon tot ist und so weiter.«
    Â»Nein, ich meine, wer hat die Leiche zuerst entdeckt? Das

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