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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Susan anrief.
    Â»Noddy, Harry Haristeen hier.«
    Â»Oh Harry, ich freue mich so darauf, morgen mit Ihnen zu arbeiten.«
    Â»Ich mich auch. Ist Thadia Martin Mitglied im Studio? Verzeihen Sie, dass ich mich über jemand anderen erkundige.« Harry ließ die Katze vorsichtshalber nicht aus dem Sack.
    Â»Nein.«
    Â»Aber Sie wissen, wer sie ist?«
    Â»Nur, weil sie manchmal herkommt, um Cory Schaeffer beim Boxen zuzuschauen. Es war ihm peinlich. Ich habe mich da rausgehalten. Ich glaube, er hat ihr gesagt, er möchte bei seinen Trainingskämpfen allein sein. Ich habe ihn nicht gefragt.«
    Â»Spielt auch keine große Rolle«, sagte Harry. »Aber ist es nicht merkwürdig, dass ein Chirurg mit seinen Händen so ein Risiko eingeht?«
    Noddy überlegte einen Moment. »Schon. Ich denke mir aber, wer hierherkommt, weiß, was er will, und kennt die körperlichen Risiken. Er war in der College-Mannschaft. Ich nehme an, er dachte, die beim Boxen erforderliche Konzentration wirkte verjüngend.«
    Â»Ein schmerzhafter Sport.«
    Â»Harry, es ist der vollendetste Sport, den es gibt. Überlegen Sie doch mal, man kämpft ganz allein gegen einen anderen Menschen in der gleichen Gewichtsklasse, aber mit unterschiedlichem Können. Man muss den Gegner ausloten, der seinerseits versucht, einen auszuloten. Man muss eine phantastische, unglaubliche Kondition haben für fünfzehn Runden oder auch zehn. Hier belassen wir es bei drei. Cory ist ein sehr guter Boxer, bei dem Kraft, Technik und Schnelligkeit optimal aufeinander abgestimmt sind. Die jüngeren Männer wollen alle mit ihm kämpfen.«
    Â»Hmm. Haben Sie auch Boxerinnen?«
    Â»Ein paar. Langsam, aber sicher steigen auch die Frauen ein. Wie gesagt, zum Boxen braucht man eine hervorragende Kondition, und es ist das Beste, wirklich das Allerbeste, was man für seine Hand-Auge-Koordination tun kann.«
    Â»Echt?«
    Â»Glauben Sie mir. Das Beste. Auch wer als ernsthafter Baseballspieler oder Tennisspieler zwar keinen Hieb einstecken oder austeilen will, aber am Speedbag, dann an dem alten schweren Boxsack trainiert, wie ein Boxer rennt, um sich in Form zu bringen, tut sich selbst einen großen Gefallen.«
    Â»Darüber habe ich nie nachgedacht.«
    Â»Wer tut das schon. Oh, ich muss Schluss machen. Mein Mittagskunde ist gerade gekommen. Eine richtige Erfolgsstory. Übergewicht mit zweiundsiebzig. Er hat in fünf Monaten schon fünfzehn Kilo abgenommen. Ganz ohne Pillen oder abgefahrene Diät.«
    Â»Sie sind eine Wundertäterin.«
    Â»Danke schön. Bin ich aber nicht. Ich erschließe nur das Potential, das in jedem Körper steckt.«
    Als sie aufgelegt hatte, setzte Harry sich an den Küchentisch, trank eine Coca-Cola und machte sich Gedanken über die Lage.
    Sie rief Susan an und schilderte ihr die Situation. Susan hielt ihr erwartungsgemäß vor, sie treibe mal wieder ihren Lieblingssport: sich einmischen und dann vorschnelle Schlüsse ziehen.
    Verärgert, wie man nur über den Ehepartner oder die beste Freundin verärgert sein kann, stapfte Harry zum Stall, gefolgt von ihren drei anderen besten Freundinnen.
    Sogar Pewter hielt das Maul. Sie wusste, Harry war nur noch einen Schritt von einem Tobsuchtsanfall entfernt.
    An diesem perfekten Frühlingstag waren alle Pferde draußen. Harry reagierte ihre überschüssige Energie ab, indem sie den Stall saubermachte. Das nahm nur eine Stunde in Anspruch, weil er von vornherein schon ziemlich sauber gewesen war.
    Sie stampfte den Staub von den Stiefeln, schüttelte sich, ging nach draußen, machte die Heckklappe des Volvo auf und pfiff nach den Mädels, die hineinsprangen. Anschließend fuhr sie zum Central Virginia Hospital.
    Â»Im Einsatz« , sagte Mrs. Murphy und seufzte.
    Â»Ja, ja, aber ich weiß nicht, ob ich dabei sein will« , sagte Pewter und nickte.
    Â»Du bist in den Wagen gesprungen« , sagte Tucker.
    Â»Bloß weil ich es nicht ertragen kann, von dir getrennt zu sein, Schwabbelsteiß« , erwiderte die graue Katze frech.
    Mrs. Murphy lachte, und obwohl Tucker es nicht ausstehen konnte, wenn man sie Schwabbelsteiß nannte, musste sie auch lachen.
    Â»Na, na, was ist da hinten los?«
    Â»Nichts« , antworteten die drei wie aus einem Maul.
    Durcheinander, aber motiviert, wollte Harry mit Toni Enright sprechen, ehe die Nachricht von Thadias Ermordung sich im Klinikkomplex

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