Mrs. Murphy 19: Mausetot
einfachen Vitamin-Empfehlungen, basierend auf der Behandlung, der sie sich unterzogen hatte, sowie auf den noch laufenden Verfahren.
Auf Harrys Blatt waren ein Multivitaminpräparat, Vitamin E, Vitamin C und Kalium aufgelistet.
»Harry, ich habe mit Jennifer gesprochen. Sie hatten Krebs light.« Mit einem angedeuteten Lächeln reichte er ihr das Blatt. »Das hier ist meine engere Auswahl, aber vielleicht möchten Sie selbst mit ihr sprechen. Noddy sagt, Sie trainieren jetzt an zwei Tagen die Woche. Zusammen mit Ihrer Farmarbeit ist das sehr positiv.«
»Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, dies für jede Einzelne von uns zusammenzustellen.«
»Die Hälfte von Ihnen sind meine Patientinnen. Ich bin froh, dass sie in dieser Gruppe sind, und Toni wird alle in Schwung halten.«
Harry sah ihn an. »Das alles muss Sie doch manchmal sehr hart ankommen.«
Er zögerte, senkte dann die Stimme. »Oh ja. Ich sage mir, jede Frau, die ich mir ansehe, hinterlässt etwas. Sie lehrt mich etwas, das anderen zugutekommt, und ich glaube aufrichtig, dass es noch zu meinen Lebzeiten einen Impfstoff oder möglicherweise eine PräventivmaÃnahme geben wird, etwa, dass Risikopatientinnen jeden Morgen eine Tablette nehmen.«
»Ich hoffe, dass ich das auch erleben werde.«
»Das werden Sie«, prophezeite er zuversichtlich.
Nach der Versammlung fuhr Harry zum Drogeriemarkt im Einkaufszentrum. Sie kaufte alle Vitamine, die Cory ihr empfohlen hatte. Jetzt hatte sie neben ihrem Centrum-Präparat ein ganzes Depot.
Als sie nach Hause kam, küsste sie ihre Tiere und trug die kleine Tüte in die Küche.
»Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.« Sie öffnete die Röhrchen und entnahm jedem eine Tablette.
»Da ist er, der Geruch!« , bellte Tucker laut.
»Was machst du so einen Lärm?« , beschwerte sich Pewter, die sauer war, weil Harry keine Leckereien oder Spielsachen mitgebracht hatte.
»Das ist der Geruch, den ich an Paula gewittert hab, aber viel stärker!«
Mrs. Murphy sprang auf den Tisch. Sie stieà die Röhrchen um, dann pfefferte sie Harrys Tabletten wie winzige Hockey-Pucks auf den Boden.
»Hey!« Harry, die ihr kurz den Rücken zugedreht hatte, griff geschwind nach den weiÃen Kunststoffröhrchen.
Mrs. Murphy steckte die Nase nacheinander in jedes Röhrchen. »Hier, das ist er.«
Pewter, das Maul weit offen, war so erstaunt und neugierig, dass sie vergaÃ, sich noch weiter zu beschweren.
»Was ist es?« , rief Tucker, die Nase an einer länglichen Tablette.
»Kalium.« Mrs. Murphy stieà das betreffende Röhrchen auf den Boden, die Tabletten verteilten sich überall.
»Murph!« Harry hob das Röhrchen auf.
Die Katzen und Tucker schnappten sich an Tabletten, was sie konnten, liefen nach drauÃen und spuckten sie ins Gras.
»Oh Gottogott, müssen wir jetzt sterben?« , jammerte Pewter, als ihr klar wurde, was sie getan hatte.
»Das merken wir früh genug« , entgegnete Mrs. Murphy lakonisch.
Harry stürmte fuchsteufelswild nach drauÃen und erblickte die ruinierten Tabletten. »Ich könnte euch glatt umbringen!«
»Vielleicht haben wir dir diese Mühe erspart.« Todtraurig bereute Pewter ihren Anflug von Tapferkeit.
Um acht Uhr abends waren alle wohlauf. Am nächsten Morgen um halb sechs, zur üblichen Aufstehzeit, erhoben sich die drei gesund und munter.
Pewter, heilfroh, am Leben zu sein, sagte: »Sieht ganz danach aus , dass ihr zwei euch geirrt habt.«
»Nein, haben wir nicht« , erklärte Tucker bestimmt.
»Pewter, der Kaliumgeruch war genau derselbe Geruch.« Mrs. Murphy setzte sich neben den einzigen Hund, den sie liebte.
»Warum ist Paula daran gestorben und wir nicht?« , fragte Pewter logisch.
»Weià ich nicht, aber wir kommen hoffentlich noch dahinter« , antwortete die Tigerkatze.
30
R ücklings auf einem dicken Kunststoffball liegend, bemüht, den Ball in Balance zu halten, dabei die Hände hinter dem Kopf verschränkt, vollführte Harry Sit-ups.
»Mist«, murmelte sie vor sich hin, als sie hinunterrutschte. Sie absolvierte wieder ein hartes frühmorgendliches Training.
»Schussel. Sie sind abgerutscht.« Noddy zeigte null Mitgefühl.
»Sagen Sie, warum tu ich mir das wieder an?«
»Stolz.« Noddy hob eine Augenbraue. »Sie wollen doch noch
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