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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Chemikalien überschwemmt. Lungenkrebs ist die Hauptursache bei Krebstod, nicht wahr? Das liegt nicht allein am Rauchen, Harry. Es liegt an unserer ach so großartigen amerikanischen Lebenseinstellung: dem Opfer die Schuld geben.«
    Â»Ich weiß nicht, warum wir so sind«, grübelte Harry.
    Â»Es liegt an der Luft, die wir atmen, und die ist eine Folge der Industrien, die Schadstoffe ausstoßen. Ich sehe, was diese Stoffe dem menschlichen Körper antun. Jahr für Jahr sehe ich die durch Menschen verursachten Schäden.«
    Â»Annalise, davon ist vieles beseitigt worden.«
    Â»Harry.« Annalise griff nach ihrer Hand. »Und vieles eben nicht. Schlimmer noch, wir kennen die Überlebenszeit der Partikel nicht, die, sagen wir, 1937 freigesetzt wurden. Ich hatte nicht die Absicht, Ihre Zeit zu beanspruchen, aber das Thema liegt mir so am Herzen. Ich gebe mir Mühe, mich während der Arbeit nicht von Emotionen berühren zu lassen, aber ich kann Ihnen sagen, mir ein zwölfjähriges Kind anzusehen, das wird mich berühren. Dann muss ich mich davon freimachen und an die Arbeit gehen. Vielleicht kann ich einen Beitrag dazu leisten, Verletzungen zu heilen und das Altern aufzuschieben. Mit meinem Beitrag werde ich nicht das Niveau von Dr. Landsteiner erreichen, aber ich kann immerhin helfen.«
    Â»Schön, dass Sie von Ihrer Arbeit begeistert sind. Wer seine Arbeit liebt, ist glücklich dran. Wir verbringen mehr Zeit mit unseren Mitarbeitern als mit unserer Familie, ich meine, die meisten von uns.« Harry nahm sich davon aus, weil sie Farmerin war.
    Annalise griff wieder nach ihrer Hand. »Sie hatten Geduld mit mir. Danke. Ich kann schon mal ein bisschen übers Ziel hinausschießen, aber ich sehe so viele buchstäblich unnötige Schäden am menschlichen Körper, und ich weiß, man kann so viel tun, um das Leben zu bereichern, um Leiden zu lindern. Unsere Regierung – einerlei, wer an der Macht ist – wird von Interessengruppen bestochen. Was den Profit bedroht, kann man vergessen. Die eigentliche Bedrohung für das öffentliche Gesundheitswesen ist die Verflechtung von Pharmariesen und Medizin.«
    Â»So was wie Stammzellenbehandlung? Funktioniert bei Pferden bestens.«
    Â»Die ist kein Ergebnis der pharmazeutischen Forschung. Das Problem ist hier, dass sie für manche Menschen einen religiösen Aspekt hat. Eine kleine, aber mächtige Gruppe von Gegen-alles-Aktivisten kann Regierung und Medizin für sich einspannen. Ist schon vorgekommen. Ihr Mann kann als Tierarzt Behandlungen vornehmen, die ich nicht vornehmen darf. Bis vor kurzem war an Krankenhäusern nicht mal Akupunktur zugelassen. Inzwischen ist bewiesen, dass sie Enzyme freisetzt, die Schmerzen eindämmen und heilen helfen. Das menschliche Wachstumshormon, auch eine vom Körper produzierte Substanz, vermindert sich ab dem fünfundzwanzigsten Lebensjahr, und wenn man es den Menschen ihrem Alter gemäß verabreichen könnte, ich glaube wirklich, wir könnten das Altern verhindern. Altern ist eine Krankheit. Aber wer hört schon auf eine einzelne Ärztin in Mittelvirginia, ohne mächtige Freunde, ohne großen Reichtum?«
    Â»Ich.«
    Annalise lächelte strahlend. »Das haben Sie getan. Ich musste das wohl mal alles rauslassen. Es geht einfach zu viel vor.«
    Â»Ist immer so.«
    Annalise küsste Harry impulsiv auf die Wange. Dann machte sie sich auf zur Klinik.
    Als Harry in den Volvo stieg, sah sie Cory über den Parkplatz gehen. Er setzte sich in Trab, um Annalise einzuholen, und zusammen gingen sie zum Eingang.
    Drei Gesichter, die Barthaare erwartungsvoll nach vorn gerichtet, blickten zu Harry hoch.
    Â»Ich dachte schon, sie hört nie mehr auf zu quasseln« , stöhnte Pewter.
    Â»Kinder, ich bin ja so naiv. Was hab ich bloß mein Leben lang gemacht?«
    Â»Du warst die Posthalterin von Crozet, bevor sie das große Postamt gebaut haben« , sagte Tucker. »Du warst die beste Posthalterin auf der Welt.«
    Â»Lob sie nicht über den grünen Klee, Tucker.« Pewter hob eine dunkelgraue Augenbraue.
    Â»War sie aber.«
    Â»Dann hast du also auch mit anderen Posthalterinnen gearbeitet« , hielt Pewter ihr entgegen.
    Â»Miranda.« Der Hund sprach von Harrys mütterlicher Freundin, die mit ihr gearbeitet hatte.
    George Hogendobber, Mirandas Ehemann, war über Jahrzehnte Posthalter gewesen. Als er starb,

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