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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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es zum Flughafen geht, weil ich keinen Bock habe, dort erst ins Parkhaus zu fahren. Da ist es doch toll, wenn ein Fahrer direkt vor der Tür hält. Das nenn ich Service. Beim Rückflug wird’s aber noch besser. Das stundelange Suchen nach meinem Auto bleibt mir erspart, denn schließlich werde ich direkt am Ausgang von meinem Fahrer erwartet. Es soll ja Prominente in Köln geben, die sich so lange am Ausgang des Flughafens rumtreiben, bis ganz zufällig ein anderer Promi von einem Fahrservice abgeholt wird. So spart man sich das Taxigeld, und das sind immerhin knapp 30 Euro bis in die Kölner Innenstadt. Dafür kann man sich schon mal eine sehr gute Flasche Wein kaufen, die man dann in der Küche beim Kochen trinken kann. Ich muss schmunzeln, wenn ich an diese ehrenwerten Kollegen denke.
    Naja, zurück zum Thema. Von mir zu Hause brauche ich so knapp eine halbe Stunde ins Kölner Büro, wo auch un sere Studios sind. An manchen Tagen ist die Fahrt dahin etwas ganz Besonderes. So zum Beispiel an Samstagnachmittagen. Denn das bedeutet, dass am Abend »Schlag den Raab« live produziert wird. Das ist dann einer dieser besonderen Tage, an denen ich stolz wie Oskar bin, in dieser geilen Show mein kleines Quiz »Blamieren oder Kassieren« moderieren zu dürfen. Eigentlich führt ja Kollege Matthias Opdenhövel durch die Show. Aber »Blamieren oder Kassieren« ist eben mein Quiz. Bei den »Schlag den Raab«-Livesendungen bin ich immer sehr nervös. Wirklich sehr nervös. Schließlich geht es da um sehr viel Geld. Und ich bin eben meist erst sehr spät an der Reihe. Dann geht es oft schon um ausschlaggebende Punkte, die gern mal über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Der Hauptgrund aber ist, dass »Schlag den Raab« einfach eine ganz außergewöhnlich tolle Sendung ist. Für mich ist es die beste Show-Neuerfindung der letzten Jahre. Preisgekrönt und einfach unfassbar gut. Bei »Schlag den Raab« dabei zu sein, ist für mich schon fast eine Ehre. Und so geht es nicht nur mir. An diesen Show-Tagen ist auch die Stimmung in der Firma ganz feierlich. Irgendwie sind alle ganz anders drauf. Also auch für das Team und dessen sehr routinierten Alltagsbetrieb eine gesunde Abwechslung.
    Es gibt für mich heute nur noch wenige Shows im deutschen Fernsehen, die mir ein Kribbeln verschaffen und die mir was bedeuten. Und dazu gehört auch heute noch »Wetten, dass …?«. Auch wenn die Show inzwischen megalangweilig geworden ist, woran, glaube ich, auch zehn weitere sexy Blondinen nichts ändern könnten, umgibt sie noch immer ein Mythos. »Wetten, dass …?« zu schauen ist wie einen Freund aus guten alten Zeiten zu besuchen. Man fühlt sich geborgen und denkt an die Zeit zurück, als man Samstagabends mit Oma auf dem Sofa gekuschelt und Frank Elstner geschaut hat. »Wetten, dass …?« ist Teil meines Lebens. Da ich aber heute nicht mehr mit Oma auf dem Sofa kuscheln kann, möchte ich es doch auf jeden Fall noch zu Gottschalk auf’s Sofa schaffen. Das ist einer meiner großen Wünsche. Anscheinend bin ich für Herrn Gottschalk aber zu klein und unbedeutend. Ich scheine einfach nicht prominent genug zu sein und habe zudem kein Iris-Berben- oder Hannelore-Elsner-Gesicht, was ja bekanntlich als Abo für Gottschalks Couch gilt. Nun ja, ich arbeite daran, ihn eines Tages mit meiner Anwesenheit beglücken zu können. Und wenn er auch noch im hohen Alter den ZDF-Dauerbrenner moderiert, dann schaffe ich das auch. Oder hat sein hohes Alter etwa schon begonnen?
    Andere Shows, die ich in den 70er- und 80er-Jahren mochte, waren die Samstagabend-Unterhaltungsflaggsc hiffe von Rudi Carell oder Joachim Fuchsberger. Blacky Fuchsberger habe ich mal vor Jahren in München beim Bayerischen Fernsehpreis getroffen. Ich habe selten Ehrfurcht. Aber als Blacky Fuchsberger und ich mit einem Glas Pils angestoßen haben – das war so ein Moment voller Ehrfurcht. Zu Unrecht redet heute niemand mehr von seiner großartigen Show »Auf Los geht’s los«. Auch die hat mich an so manchen Samstagabenden auf’s Sofa gefesselt. Niemand sonst konnte so vertraut, so väterlich wie er moderieren. Und keiner sah so gut aus, wenn er das in einem Nachthemd tat. Ich werde nie den Auftritt der Gruppe Dschinghis Khan mit dem Song »Dschinghis Khan« vergessen. Sie waren 1979 für Deutschland beim Grand Prix und zu Gast bei »Auf Los geht’s los«. Um ehrlich zu sein, war das der schlimmste Fernsehmoment, an den ich mich in den 70er-Jahren erinnern kann. Eine Horde

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