Mueller und die Tote in der Limmat
Rücksitz und Kofferraum dunkelblauer koreanischer Mittelklassewagen. Im Papier zugelassen auf Hansueli Maurer. Ist Johnny. CD -Kisten. Da haben wir etwas vergessen. Nicht zählen, wie viele es sind. Nein, das werden andere feststellen müssen und können und werden, die dafür besser ausgebildet sind. Unsere Neugier, weil vielleicht wichtig für diese Geschichte «Müller und die Tote in der Limmat»: Was für Titel sind diese CD s? Lüften wir den Schleier, ein altes Tuch, was Johnny darübergelegt hat, mehr gegen die Sonne und gegen flüchtige Blicke von aussen als gegen grenzpolizeiliche Kontrolle, dann sowieso keine Chance, aber Johnny hat Vertrauen in Gegenwart, und die Gegenwart führt, wie gesagt, wenig Kontrollen durch. Also Tuch weg, drunterschauen, Kisten aufreissen, hineingucken. Und was liegt da: CD s von Sandra Molinari solo (kennen wir), von Rockmaschine (ist top angesagte Band auf Artist Roster von Johnny und ist gerade in Hitparaden-Top-20 und auf Tournee), von Spitfire (kennen wir, ist Sandras ehemalige Band, auch auf Tournee) und Altstetten Basterds (ist neue Band, noch gar nicht erschienen, «Brutalo-Rap from the industrial suburbs that beats the shit out of you, motherfuckers», Sie ahnen es, auch ein Johnny-Mandat) und dann noch mehr. Zum Beispiel auch Internationales, besonders heiss gehandelt ist der sehr berühmte Insidertipp Rupert Love Cartwright . Zwei Worte zu diesem, den seine Fans kurz « RLC » nennen. Quasi der Isaac Hayes von Ohio, wie man in den Staaten sagt. Er füllt in den USA schon Sportstadien, und seine Hits kennt jeder: «Twenty Twenty», «Who Do You Love» (nicht das bekannte, sondern sein eigenes, noch bekannteres), «That’s What Music Is All About», «Saturday Night», «Loneliness Is Ugly», «If You’d Really Know Me», «Hunger» und sogar eine Coverversion von «Sex Bomb», aber das war mehr als Witz gemeint. Da klärt sich Ihr Blick auf, liebe Leserin: Dieser Mann ist der Hammer. Aber vertraglich sind Rupert Love Cartwright und Johnny Maurer von der Ankerstrasse in Zürich natürlich völlig Fremde. Wenn RLC s Anwälte von Johnnys Kofferraumware wüssten, würden sie ihm jedes Monster der Welt auf den Hals hetzen. Weil das geht einfach nicht. Copyright. Urheber- und Leistungsschutzrechte. Noch nie gehört, Johnny? He? Und Rücksitz und Kofferraum mit noch mehr und noch mehr und noch mehr beschwert.
Und da fragt sich dann nun wirklich: Was macht der Johnny da? Lebt er wirklich vom Rockmanagement oder von seinen kriminellen Extras? Und da schwant Ihnen und mir und dem Müller, wenn er es wüsste, aber er wird es erfahren, weil die Polizei und die Justiz immer alles erfahren. Und wer das Gegenteil sagt, der macht Propaganda für die Anarchie und das Faustpfand. Uns allen, auch den Anwälten der Kreativkonzerne, schwant Böses. Denn wir stehen Angesicht zu Angesicht einer eklatanten Rechtsverletzung gegenüber, der man keine hehren Motive zubilligen kann, sagen die einen. Ganz im Gegenteil. Das ist eine Riesensauerei, sagen sie. Können wir ohne Furcht vor einer Ehrverletzungsklage jetzt schon so formulieren, obwohl dieser vorliegende Sachverhalt hinsichtlich Johnny Maurer noch von keinem Gericht abgeurteilt. Aber hallo!
Und kann man einwenden: Brauche ich doch keine CD s mehr, sauge ich mir alles einfach aus dem elektronischen Internet herunter, kostet gar nichts. Sagen viele. Und da haben sie ein Problem mit den Paragrafen und ihren Reitern. Nicht nur der Johnny mit den Musikern und den Anwälten der Plattenfirmen und der Musiker, sondern auch die Gratis-Heruntersauger mit den Musikern und Anwälten der Plattenfirmen und Musiker. Weil nicht nur der Songschreiber aus Niederhasli, die Bluesgitarristin aus Unterniederweningen und die Komponistin aus Zürich-Affoltern müssen leben, sondern auch der Kreativkonzern seine Büros heizen können. Das geht nicht, wenn Johnny die CD s schwarzpresst und so viele die Musik gratis heruntersaugen. Aber jetzt wollen wir keinen Rechtsstreit vom Zaun brechen, sondern Ende der Ergänzung des Einschubs «Johnny und die CD s im Kofferraum». Jetzt ist es wirklich wieder: (bitte dort drüben weiterlesen)
Dienstag, wieder etwas später als früh
Also, wir sagten vorher, dass der Müller, angespitzt vom Plattenfirmen-Holderegger, sich zum Idaplatz verfügt hat und dort zum Haus Bertastrasse soundso. Ist Altbau, suchte Name, klingelte, der Türsummer waltet seines Amtes. Der Müller zwei Stockwerke hoch, die Tür öffnet sich. Schaut
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