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Mürrische Monster

Mürrische Monster

Titel: Mürrische Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Partner hinterherflog.
     
    Nate stürmte ins Speisezimmer und sah, dass es dort bereits einen heftigen Kampf gegeben hatte. Die Wände waren von riesigen Krallen aufgerissen. Mitten im Zimmer lag der umgekippte, zertrümmerte Klauenfuß-Esstisch und knurrte wie ein angeschossener Löwe.
    Nate kniete nieder. »Tut mir leid, alter Junge«, flüsterte er. »Wirklich, es tut mir so leid.«
    Der Tisch ächzte. An einer seiner Klauen klebte grünes Blut.
    »Du hast den Kerl schwer erwischt, stimmt’s?«, sagte Nate.
    Der Tisch war ein stolzes, königliches Möbelstück aus Europa, jahrhundertealt. Er drehte sich auf die Seite und stieß einen wohligen Seufzer aus – zufrieden, dass ihm selbst in der Niederlage noch ein guter Treffer gelungen war. Nate hielt die ausgestreckte Klaue in den Armen und spürte, wie sie steif wurde, als ihr das letzte Chaos entströmte; dann war der Tisch tot.
    Er erhob sich und kämpfte mit den Tränen, die ihm in die Augen gestiegen waren, als er auch hier keine Spur von Lilli entdeckt hatte. Bestürzt schlich er zur Küchentür.
     
    Über der abgerissenen Zierleiste in der Eingangshalle regte sich eine gestreifte Tapetenbahn, wölbte sich und verwandelte sich in einen rosafarbenen, birnenförmigen Klecks. Mit einem leisen Plopp lösten sich Zoots Clownsfüße, die dünnen Ärmchen und übergroßen Hörner aus der Wand, und der kleine Kerl sprang herab und schüttelte den Staub ab, der seit dem explosiven Zusammenprall seinen Leib bedeckte.
    Als sie ins Haus gerannt waren, hatte er in Lillis Hosenbein gesteckt, und der massive Bauch des Dämonenfressers war ihnen in die Quere gekommen, während sich das Ungeheuer über den senffarbenen Teppich hergemacht hatte.
    Der Bauch hatte Lilli mit voller Wucht getroffen und gegen die Wand geschleudert, so dass sie ohnmächtig zu Boden gesunken war. Zum Glück war der Dämonenfresser vollauf damit beschäftigt gewesen, sich den Teppich ins Maul zu stopfen und ihn hinunterzuschlingen. So konnte Zoot schnell das Tapetenmuster und die Maserung des Fußbodens nachahmen, um Lilli rasch mit einer improvisierten Tarnkappe zu bedecken.
    Als das Ungeheuer mit dem Teppich fertig war, hatten seine Glupschaugen gierig nach neuer Beute gesucht. Doch die Luft im ganzen Haus war mit dem Geruch von Dämonen geschwängert, deshalb hatte es Zoot nicht gewittert und war ins Speisezimmer weitergeeilt, während der kleine Gehilfe bibbernd vor Angst und Wut bei seiner bewusstlosen Seelengefährtin zurückblieb.
    Das alles geschah innerhalb weniger Sekunden. Lilli war auf die Wucht des Zusammenpralls nicht vorbereitet gewesen. Sie kannte keine Gewalt und wusste nicht, wie plötzlich diese ausbrechen konnte. Zoot kannte derlei Dinge auch nicht, aber er lernte schnell dazu. Er legte die Stirn in Falten – das nächste Mal würde es ihn nicht mehr überraschen. Aber er konnte Lilli nicht allein in Sicherheit bringen, denn er war in erster Linie eine visuelle Manifestation und verfügte nur über begrenzte Körperkräfte. Er brauchte Hilfe. Die anderen Hüter hatten sich in die Tiefen des Hauses begeben, wo es vermutlich noch gefährlicher war. Hilfe für seine Gefährtin musste also von draußen kommen. Er würde versuchen, die Unterstützung des starken blauen Dämons zu gewinnen, überlegte er, doch dann fiel ihm ein, wie er diesen von oben bis unten mit gelben Farbtupfern bekleckert hatte. Er nahm sich vor, ihn als Erstes um Verzeihung zu bitten, aber wenn der Kerl es ihm nachtrug, dann musste er eben das andere Mädchen, das draußen im Garten wartete, um Hilfe bitten.
     
    Richie stemmte die Fenster auf, während er im ersten Stock den Flur hinunterrannte. Er hatte eine bunt zusammengewürfelte Dämonenschar eingesammelt, alle Überlebenden dieser Etage. Sie trotteten ihm im Gänsemarsch hinterher wie kleine Kinder und achteten gar nicht auf die Fenster, die er ihnen als Fluchtweg aufriss. «Haut schon ab! Macht schon, seid nicht blöd!« Die lebendigen Möbel, die Staubwedel und allerlei anderer Krimskrams starrten ihn bloß an und grinsten einfältig.
    »Haut ab!«, stöhnte Richie. »Raaaaaus!«
    Sie irrten im Flur herum und wunderten sich über das seltsame Verhalten des jungen Hüter-Lehrlings; einige imitierten ihn mit gespenstischem Gestöhne, andere rannten sich beinahe gegenseitig um. Sessel drängelten, Tischbeine traten zu, aber obwohl sie um Bewegungsfreiheit kämpften, wollte keiner von ihnen den Schutz der Gruppe aufgeben.
    »Gott«, rief Richie, «ihr

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