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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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Plagiat beim Kindergarten-Fest: »Das war meine Idee!«
    Hamburg, 20. September - Der Regenwurmauftritt beim Sommerfest im Kindergarten Die Schlauen Füchse schlägt immer höhere Wellen. Nachdem bereits der Kinderschutzbund gegen den als »unwürdig« bezeichneten Auftritt des kleinen, in Geschenkpapier herumkriechenden Mädchens protestiert hat, meldete sich nun ein britischer Happening-Künstler zu Wort. »Das war meine Idee«, sagte Paul Hurley, der selbt einmal eine ganze Woche als Regenwurm verbracht haben will. Hurley räumte zwar ein, es sei noch ungeklärt, ob man Regenwurmauftritte urheberrechtlich schützen kann. Dennoch wolle er in Kürze mit dem Kindergarten und der Familie in Kontakt treten, um persönlich gegen das - wie er es nannte - Plagiat seiner Idee zu protestieren.
     
    Kathi, bei dir auch!

25. Kapitel
    »Kässy? Hier ist Trish. Es gibt da eines kleines Schwierigkeit mit das Launch.« »Was denn?«
    »Randolph kann nicht kommen. It's not possible.« »O nein. Warum das denn nicht?« »Well, just ein wichtige Termin auf die Cayman Islands.« »Cayman Islands?«
    »Ja, aber das ist jetzt auch nicht wichtig. Wir müssen improvisieren.«
    »Wie soll das denn gehen? Randolph ist in den zehn größten Städten Deutschlands angekündigt. Der Hubschrauber ist bestellt, die Musik-Bands für die Launch-Partys stehen bereit, die Werbung läuft seit Wochen im Fernsehen — alle warten auf Randolph.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ihr habt gearbeitet sehr gut.«
    »Aber wie soll das jetzt ohne ihn gehen?«
    »Es muss nicht gehen ohne ihn.«
    »Aber ich denke, er kann nicht kommen?«
    »Hör zu, Kässy, wir haben eine, wie sagt man, Doppelgänger engagiert.«
    »Einen WAS?«
    »Eine Doppelgänger. Die kann man mieten hier bei uns in die States für solche Gelegenheiten.«
    Mietdemonstranten, Mietdoppelgänger ... Vielleicht kann man auch Kunden mieten, das wäre doch mal ein Geschäftsmodell.
    »Na, ob das funktioniert!«
    »Die ähneln so, dass nobody es merkt. You will see.« »Äh, also. Na, okay, wie du meinst.« »Es gibt nur noch eines kleines Problem.«
    »Noch eins?«
    »Well, die beste Doppelgänger, you know, von Aussehen, war leider nicht die, wie soll ich sagen, intelligenteste von unseres Kandidaten.«
    » Das heißt? «
    »Das heißt, dass wir ihm erteilt haben Redeverbot. Er darf einfach sagen nichts, damit er sich nicht verklappert.« »Verplappert, meinst du?« »Ja, naturlich: verplappert.«
    »Ein schweigender Konzernchef, der sein neues Super-Portal präsentieren soll. Wie soll das denn gehen?«
    »Wir haben ja das Moderator, das wird einfach die ganze Zeit reden, wenn sie auf die Buhne sind. Das ist ja sowieso immer nur für einiges Minuten. Und du musst aufpassen, dass auf das Weg zwischen Helikopter und Buhne nichts passiert.«
    Soll ich ihn knebeln?
    »Hast du verstanden, Kässy?«
    »Ja, ich habe verstanden. Aber du kommst doch sowieso mit, oder?« »Ich, well... also, nein ... ich bin verhindert. Ich rufe an aus Chicago, und our Ersatz, you know, sitzt schon in das Flieger.«
    Trish bewegt sich nur für den echten Randolph. Na, wunderbar! »Und Fred?«
    »Fred ist leider auch gerade unterwegs. Japan, you know, unseres nächstes großes Markt, das wir erobern wollen.« »Aha, ich muss das also allein machen?« »Ricktig. Aber es ist ganz easy.«
    »Ja, ganz locker, mit einem zum Schweigen verurteilten Double mal eben zehn Launch-Mega-Events absolvieren. Ganz locker.«
    »Jetzt beruhig dich. So schwer ist es nicht. Das Double versteht nämlich einige Befehle.«
    »Befehle?«
    »Ja, es winkt, wenn du sagst >wave<, und es wirft Handkusse in die Publikum, wenn du sagst >kiss<. Bei >bravo< es schüttelt sich über sein Kopf selbst die Hand - you know, wie eine echte Champion. Daswar das Idee von unseres Marketingabteilung hier in Chicago, gut, oder?«
    Die spinnen, die Amis.
    »Ja, gute Idee.«
     
    Die Werb ung hat ihre Wirkung gezeigt. Vor dem CCH, dem Kongress -Zentrum i n Hamburg, stehen lange Schlangen von Computerfreaks, Personalchefs, Telearbeitern und Neugierigen, die alle das neue Portal kennen lernen, ein paar Werbegeschenke einsammeln und natürlich den Kultstar der US-Medienbranche, Randolph DeLuxe, einmal live sehen wollen. Auch ein Grüppchen Demonstranten ist zu sehen. Manche von ihnen tragen Fußfesseln und ziehen dicke Eisenkugeln hinter sich her. Sehr dekorativ, aber was soll das? Auf ihren Transparenten steht: Mehr Lohn für alle Programmierer. Aha?!
    Ich habe gerade den

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