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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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ganze Haus riecht nach Zimt, Kardamom, Vanille, Anis, Ingwer und einigen Gewürzen, die ich nicht kenne. Der Adventskaffee - da bin ich mir jetzt schon sicher - wird ein voller Erfolg.
    Dabei fällt mir ein, dass Che unbedingt ein Weihnachtsgeschenk bekommenmuss. Er ist zwar sehr wortkarg mir gegenüber, aber mit den Kindern einfach unschlagbar. Und sein Einsatz als Keksbäcker - nun, der verdient schon eine Extraanerkennung. Ach, ich werde mir heute Nachmittag freinehmen und Che nach Hause schicken. Den freien Nachmittag zusätzlich hat er sich auf jeden Fall verdient.
     
    »Ich fahre dann mal wieder«, ruft Che aus der Küche. »Schon fertig?«
    »Ja. Bleibt's dabei, dass ich heute Nachmittag frei habe?«
    »Ja, natürlich«, sage ich, während ich die Treppe herunterlaufe. Ich will ja das Ergebnis seines Sondereinsatzes auf jeden Fall noch begutachten, bevor Che geht.
    Der Meisterbäcker kommt mir mit einem Blech voller Kekse entgegen und verschwindet damit aus der Haustür. Das Blech verschwindet in seiner rosa Kasten-Ente.
    Moment mal!
    Dann kommt er wieder und holt das nächste Blech aus der Küche und bringt auch dieses in seinen Lieferwagen. »Äh ...«, sage ich.
    »Ihre Kekse stehen in der Küche«, sagt Che und holt das dritte Blech voller wunderbar duftender, goldbrauner Kekse aus meiner Küche. Was passiert hier?
    »Nun schauen Sie doch endlich mal in die Küche!«, sagt Che grinsend, während er sich seinen Mantel im Mao-Stil überwirft.
    »Bis morgen«, ruft er noch, dann höre ich auch schon seine Ente davonknattern.
    In der Küche stehen acht große Teller, auf denen Plätzchen in Weihnachtsbaum-, Stern-, Herz- und Engelform einen köstlichen Duft verströmen. Verziert sind die Kekse mit Nüssen und Mandeln und für Meiki sogar auch mit ein paar bunten Zuckerstreuseln - obwohl der Farbstoff sicher weder Bio noch Fair Trade ist. Doch auch Che kann über seinen Schatten springen.
    Besonders lecker sehen die Sternkekse aus, davon muss ich natürlich gleich einen probieren. Mmh, köstlich ... Sie schmecken ... irgendwieinteressant, irgendwie nach ... keine Ahnung. Aber ich bin auch keine wirklich große Gewürzkennerin.
    So lecker sie sind, diese Sterne sehen komisch aus. Anders als andere Sterne: Die Zacken sind oben viel größer als unten. Und sie sind auch so weit auseinander. Eigentlich sehen die Kekse mehr aus wie eine Blume. So eine Plätzchenform habe ich nicht.
    »Mamamamamampf«, ruft jetzt Max von oben. Ende des Mittagsschlafs. Mama meldet sich zum Fläschchendienst.
     
    Es wird, da bin ich mir sicher, ein wirklich netter Nachmittag werden. Man sollte sich öfter freinehmen. Und Che vergebe ich, dass er die Hälfte der Kekse mitgenommen hat. Schließlich sollte er ja sowieso noch etwas zu Weihnachten bekommen, dann konnte er sich auch gleich ein paar Plätzchen mitnehmen. Und meine Keksration scheint für mindestens zwei Adventskaffeerunden zu reichen. Die Plätzchen sind soo lecker und Che ist soooo nett. Alles ist einfach wunderbar.

32. Kapitel
    »Wunderbar! Die Kekse sind einfach wun-der-bar«, sagt Sonja und legt noch einmal eine Hand voll Zimtsterne und Ingwerengel auf ihren Teller. »Die Rezepte dafür musst du mir unbedingt mal aufschreiben.«
    »Na ja, eigentlich habe nicht ich, sondern ...«
    »Jonathan, Vorsicht!«, schreit Sonja und stürzt auf ihren Sohn zu, der sich gerade an unserer Stereoanlage hochzieht. Der altmodische Plattenspieler, der oben auf der Anlage einstaubt und auf seine seltenen Einsätze für Abba- und Dire-Straits-Platten wartet, schwankt schon bedenklich. Sonja verfehlt Jonathan um einen halben Meter und muss sich nun selbst am Fernseher festhalten.
    Was ist denn mit der los?
    »Huch! Kleiner Unfall«, sagt Sonja und rückt leicht errötet ihren Pulli zurecht. Aber eigentlich beachtet niemand sie so richtig. Nur Jonathan starrt sie an. Vor Schreck hat er sogar den Plattenspieler losgelassen.
    »Könnte ich noch ein Tässchen Weihnachtstee bekommen«, fragt Sandra und hält mir ihre Tasse entgegen. »Ich muss viel trinken. Schließlich muss ich Nils gleich die Brust geben, die Schlaffe«, sagt sie und kichert.
    »Wie bitte?«, fragt Beate, die ja nicht beim Babyturnen, sondern natürlich in der PEKiP-Gruppe ist und deshalb keine Ahnung hat, worauf Ines hinauswill. Doch lange soll es ihr nicht verborgen bleiben.
    »Wisst ihr noch, wie wir in der Hängematte geschaukelt haben und Patrick im wirklich unpassendsten Moment aufgetaucht ist? Ich sage nur

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