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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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Buddha-Statuen umwerfen oder Inka-Figuren anknabbern?« »Hm.«
    »Ja, hm! Ich versuche jetzt, Che doch noch für morgen zu verpflichten. Ich ruf ihn auf dem Handy an.« »Viel Glück.«
     
    »Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht zu erreichen.«
    Wie originell.
     

37. Kapitel
    22. Dezember
     
    Wie immer fing es in der Nacht an. Schon am Abend vorher war Mareike ungewöhnlich still, was angesichts der vielen Besucher nicht sehr auffiel, aber trotzdem bereits mehr als merkwürdig war. Um zwei Uhr stand sie dann an meinem Bett, schniefte und hustete und war glühend heiß. Eine Grippe: Ausschlusskriterium Nummer eins beim Kindergarten. Bei einer Magen-Darm-Verstimmung kann man sich - bei ausreichender Skrupellosigkeit - am Morgen ja noch einreden, dass es doch schon viel besser geworden ist und das Kind auf jeden Fall in den Kindergarten gehen kann. Mit ein bisschen Glück speit das Kind dann der Erzieherin auch nicht gleich bei der Ankunft vor die Füße, sodass mindestens ein halber, wenn nicht ein ganzer Tag gerettet ist. Wie gesagt, bei ausreichender Skrupellosigkeit, die ich unter den Eltern aber bereits ziemlich häufig festgestellt habe.
    »Weißt du, ehrlich gesagt hat Joshua die ganze Nacht gespuckt. Aber heute Morgen - wie weggeblasen! Da hab ich ihn dann doch hingebracht ...«
    Na ja, Husten und Schnupfen verschwinden nicht so schnell und sind auch nicht so einfach zu verheimlichen. Fieber kommt und geht, das stimmt. Aber morgens um acht hatte Mareike noch satte 39,5, sodass der Kindergarten abgesagt wurde. Tobias schlug noch einmal vor, unsere beiden Herzchen mit ins Museum zu nehmen, aber so ganz glaubte auch er nicht an den Erfolg der Aktion. Schließlich bot sich eine von Ayos Frauen an, bei uns zu bleiben und auf unsere Kleinen aufzupassen. Aber schon das Angebot habe ich nur dank zweier Dolmetscher verstanden, da mein Haussa einfach nicht so richtig gut ist. Dankend lehnte ich also ab, sah zu, dass die Großfamilien so schnell wie möglich unser Haus verließen, und genehmigtemir zum Frühstück erst mal eine Tasse Palmwein — um für den Tag gerüstet zu sein. :*) Das ganz große Los ...
     
    Herzlichen Glückwunsch, Katharina Stein, Sie haben den Hauptgewinn in der Kategorie »Vereinbarkeit von Familie und Beruf« gezogen! Die ultimative Challenge für jede Mutter mit Ambitionen! Wir freuen uns, Ihnen einen Tag der Extraklasse mit ausgewählten Gästen bieten zu können:
    Wer? Zwei Kleinkinder, die Stars der Wall Street und Oma und Opa Wo? Kinderkrankenstation/Ethnologen-Zeltlager Wann? Zwei Tage vor Weihnachten
    Was ist zu tun? Catering organisieren, aufräumen, aufräumen und aufräumen, Home-Office präsentabel herrichten, Fieber messen, Hustensaft verabreichen, Bücher vorlesen, von SuperRTL zurück auf KiKa schalten, ein ausgewogenes Mittagessen kochen, Windeln wechseln, Unfälle nach Gehversuchen behandeln (Pusten, Pflaster, Kühlkissen), Unverdauliches aus Einjährigem-Mund entfernen, Schlafplatz für entlaufene Eltern finden, Gästebetten Nummer dreizehn und vierzehn vorbereiten, Topmanagerinnen-Outfit finden, Topmanagerinnen-Outfit anziehen, wichtige Krisensitzung leiten, Lächeln.
    Wie? In der Art der Mega-Karriere-Mutter: Ganz gelassen und ruhig.
     
    Ich bin ganz gelassen und ruhig. Ich bin ganz gelassen und ruhig. Ich bin ganz gelassen und ruhig. Ich bin ...«
    »Mamaaaaaa! Ich habe Duhuuurst.«
    »Früchtetee?
    »Nein, Cola!«
    »Nein, mein Schatz, Cola gibt es nicht.«
    »Doch, hab ich gesehen. In der Kiste mit den Bananen sind auch ganz viele Cola-Dosen.«
    ... ganz ruhig und gelassen. Ich bin ruhig und ... »Ach ja?«
    »Ja.«
    »Trotzdem, du hast eine Grippe, da ist ein schöner, warmer Tee viel besser.«
    »Dann will ich gaaaanichts.«
    ... gelassen. Ich bin ganz ruhig und ...
    »Doch, du musst aber etwas trinken, das ist gut für dich.«
    »Okay, dann eben Cola.«
    GELASSEN!
     
    Max lernt übrigens mittlerweile laufen. Krabbeln interessiert ihn einfach nicht. Aber seit ein paar Tagen hangelt er sich vom Sofa zum Tisch und vom Tisch zum Regal. Und heute? Nun, das Haus ist so voll, dass er gleich noch viel besser üben kann: von der Bananenkiste zur hundertsten Riesenplastiktüte, weiter zum Koffer in Schrankformat und dann zur Trommel, die einer von Tobias' Gästen mitgebracht hat.
    »Bum, bum, bum.« Max haut mit großer Begeisterung auf das mit Fell bespannte Instrument ein.
    »Ja, guten Tag. Katharina Stein von BetterMedia hier. Wir brauchen für heute Abend ein Büfett

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