Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands
Weitem.
»Wenn ihre Mutter es erlaubt.«
»Sie will nicht«, erklärte Murron. »Aber fragen Sie sie doch noch einmal, Miss Campbell, bitte!« Erschrocken schlug sich das Mädchen die Hand vor den Mund. »Ich meine natürlich – Lady Munroy.«
»Nun gut, ich werde mein Glück versuchen«, seufzte Lili und trat auf Murrons Mutter zu, die gerade in ein angeregtes Gespräch mit Shona und Craig vertieft war. An deren gehässigem Gelächter erkannte Lili unschwer, über wen sich die drei gerade die Mäuler zerrissen.
»Verzeihen Sie, Lady Ainsley, aber Ihre Tochter schickt mich. Ich soll bei Ihnen Fürsprache halten, dass sie heute bei uns im Haus übernachten darf.«
»Ich kann meiner Tochter doch nicht jeden Wunsch erfüllen, der mit Ihrem Umzug von Edinburgh nach Scatwell verbunden ist, werte Lady Munroy. Ihretwegen habe ich sie schon in St. George’s abmelden müssen, nachdem sie sich geweigert hatte, ohne ihre geliebte Freundin Isobel weiterhin das Internat zu besuchen. Und nun in der neuen Schule lassen ihre Leistungen, besonders im Englischen, zu wünschen übrig.«
»Dann mache ich Ihnen einen Vorschlag. Ich übe morgen eine Stunde mit ihr, und wenn Sie einverstanden sind, verbinden wir das ab sofort mit jedem ihrer Besuche in Scatwell.«
Lady Ainsley kniff die Lippen zusammen, doch dann gab sie sich geschlagen. »Eine gute Lehrerin waren Sie, das muss man Ihnen lassen«, erklärte sie herablassend.
»Danke, Lady Ainsley«, flötete Lili und überbrachte den Mädchen die frohe Botschaft, um ihnen gleich darauf einen Dämpfer zu erteilen.
»Trotzdem bringe ich euch jetzt ins Bett, und der Preis ist, dass ich dich, Murron, morgen eine Stunde lang in Englisch unterrichte.«
Murron stöhnte genervt auf, doch dann folgten die beiden Mädchen ihrer ehemaligen Lehrerin.
Lili las ihnen eine Geschichte vor und hoffte insgeheim, sie würden noch nicht so bald einschlafen, aber ihr Wunsch erfüllte sich nicht. Schon nach zwei Seiten schliefen die beiden Mädchen tief und fest. Lili blieb noch eine Zeit lang auf Isobels Bettkante sitzen. So als könne sie auf diese Weise verhindern, sich für die Hochzeitsnacht bereit zu machen. Schließlich erhob sie sich langsam.
Es war ein merkwürdiges Gefühl, als sie wenig später mit nichts als einem Nachthemd bekleidet unter die Decke schlüpfte, wohl wissend, dass Niall sich zu ihr legen werde. Sie hing nicht an ihrer Jungfräulichkeit … und schon öffnete sich vorsichtig die Tür.
»Kann ich hineinkommen?«, fragte er heiser.
Lili nickte und beobachtete nicht ohne Neugier, wie er sich im Halbdunkel auszog. Es brannte zwar kein Licht, aber Niall stand so dicht vor dem Fenster, dass ihn der Mond beschien. Dadurch wirkte er bleich. Er ließ sich Zeit, zog ein Kleidungsstück nach dem anderen aus und legte es sorgfältig auf den Stuhl, bis er schließlich nackt dastand. Er war ein Bild von einem Mann, wie in Stein gemeißelt. Er erinnerte Lili an die Statue des Poseidon, die sie einmal im Museum bewundert hatte.
Als er sich zu ihr umwandte, kniff sie kurz die Augen zusammen. Sie wusste zwar, was sie erwartete, aber es war schließlich ein Unterschied, ob sie eine Abbildung in einem Anatomiebuch betrachtete, um sich auf den Vertretungsunterricht in Biologie vorzubereiten, oder ob sie einen Mann leibhaftig vor sich sah. Sie wollte gerade einen weiteren Blick riskieren, als er sich bereits neben sie gelegt hatte.
»Komm in meinen Arm!«, flüsterte er. Kaum hatte sie sich an ihn geschmiegt, nestelte er bereits an ihrem Nachthemd.
»Zieh es aus, mein Liebling!«
Lili setzte sich auf und streifte sich das Nachthemd über den Kopf, bevor sie sich erneut an ihn schmiegte. Seine Haut war warm und weich. Es war kein unangenehmes Gefühl, ihn so intensiv zu spüren. Seine Hände glitten nun hinauf zu ihren Brüsten und berührten sie zart. Lili entspannte sich und gab sich seinen forschenden Händen hin, bis sie seine Berührungen sogar genießen konnte. Dann ließ er abrupt von ihr ab und wälzte sich mit seinem ganzen Gewicht über sie, doch er schaffte es nicht, in sie einzudringen. Seine drängende Männlichkeit war geschrumpft. Er forderte sie mit heiserer Stimme auf, ihn anzufassen, doch sie zögerte, weil sie viel zu große Angst hatte, etwas falsch zu machen und ihm wehzutun. Fluchend rollte er sich zur Seite und rubbelte wie wild an seinem Genital herum, doch es wuchs auch nicht unter seiner Hand. Lili war ein wenig ratlos. Sie wusste, dass er mit einem schlaffen
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