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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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leid, aber ich muss zur Schule, Abschied feiern mit Miss Macdonald und Mademoiselle Larange. Ich schicke Ihnen auf jeden Fall meine neue Adresse, versprochen!«
    »Gut, tu das. Dann bleibt mir nur noch, dir viel Glück zu wünschen. Und glaub mir, deine Mutter wäre stolz auf dich. Ach, ist das eine schöne Überraschung!«
    Lili zögerte, doch dann umarmte sie Mrs Denoon herzlich. »Wir werden uns wiedersehen«, raunte sie, obwohl sie insgeheim befürchtete, dass es ein Abschied für immer sein werde. Deshalb wandte sie sich hastig zum Gehen, denn sie wollte nicht, dass Mrs Denoon ihre Tränen sah.

11
    Edinburgh, Abend des 23. Dezember 1913
    So schnell es ihr das schwere Gepäck erlaubte, eilte Lili weiter zur Schule. Kaum hatte sie die Eisenpforte geöffnet, als ihre Augen schon wieder feucht wurden. Sie konnte es nicht leugnen. Der Abschied fiel ihr mehr als schwer. Doch dann stellte sie kurzerhand den Koffer ab und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht.
    Als sie den dunklen Flur entlangging, der zu den Privaträumen von Miss Macdonald führte, sah sie von fern ein Mädchen hinter einer Tür verschwinden. Sie stutzte. Schließlich waren die Kinder doch gestern alle abgeholt worden, und Isobel sollte mit ihrem Vater im Hotel übernachten.
    Lili lief weiter und blieb unschlüssig vor der Tür des Schlafsaales stehen. Sie klopfte, bekam aber keine Antwort. Welches der Kinder mag bloß allein im Internat zurückgeblieben sein?, fragte sich Lili, als sie die Klinke hinunterdrückte und einen Blick in den Saal warf. Die Betten schienen alle unberührt, bis auf eines. Lili stockte der Atem. Es war das Bett von Isobel Munroy. Das wusste sie genau. Wie oft hatte sie das Mädchen in den Schlaf gesungen, wenn es wieder einmal aus seinen schrecklichen Albträumen erwacht war und eines der anderen Mädchen sie zu Hilfe geholt hatte. Lili stellte ihr Gepäck im Flur ab und näherte sich dem Bett.
    Isobel lag auf dem Bauch und rührte sich nicht, auch dann nicht, als Lili sich behutsam auf die Bettkante setzte. Sanft tippte sie dem Mädchen auf die Schulter.
    »Nicht erschrecken, ich bin’s nur.«
    »Gehen Sie weg!«
    »Aber was machst du denn hier? Ich denke, dein Vater hat dich für diese Nacht mit in sein Hotel genommen.«
    »Gehen Sie weg!«
    Lili atmete ein paarmal tief durch.
    »Bitte dreh dich um und sieh mich an! Ich gehe, aber erst wenn wir beide miteinander gesprochen haben.«
    Isobel blieb bewegungslos liegen.
    »Gut, dann beantworte mir bitte nur die eine Frage. Warum bist du nicht bei deinem Vater?«
    Isobel drehte sich um. Sie sah jämmerlich aus. Ihre Augen waren vom vielen Weinen verquollen, und sie wirkte noch blasser als sonst.
    »O, Kleines, was ist mit dir?« Lili wollte sie umarmen. Isobel aber entzog sich ihr brüsk und zischte: »Fassen Sie mich nicht an!«, stieß sie hervor.
    Lili zog die Hände rasch zurück.
    »Ich wollte nicht mit. Und ich möchte auch die Schule nicht verlassen. Ich bleibe hier.«
    »Aber das ist nicht möglich. Dein Vater wünscht sich so, dass du bei ihm lebst. Und das verstehe ich gut. Du bist doch auch nicht allein. Ich bin deine Freundin und komme mit.«
    »Sie sind nicht mehr meine Freundin, Sie sind Papas Verlobte.«
    »Isobel, ich will dir auch weiterhin eine gute Freundin sein. Sieh mal, ich kann doch niemals deine Mutter sein …«
    »… aber Sie werden mich genauso verlassen wie meine Mutter. Und deshalb will ich nichts mehr mit Ihnen zu tun haben!«, schrie Isobel außer sich vor Zorn.
    Lili zuckte zusammen. Noch niemals hatte sie das Kind so verzweifelt erlebt. Als Lehrerin hätte sie Isobel wegen ihres ungebührlichen Tons zurechtweisen müssen, als zukünftige Ehefrau ihres Vaters musste sie versuchen, diese plötzliche Ablehnung zu ergründen.
    »Isobel, warum sollte ich dich verlassen?«, fragte Lili mit sanfter Stimme. »Ich verspreche es dir. Ich werde immer bei dir bleiben.«
    »Sie lügen! Mom hat es auch versprochen und nicht gehalten.«
    »Aber willst du mir nicht wenigstens Gelegenheit geben, es dir zu beweisen?«
    Wie von Sinnen sprang Isobel vom Bett herunter und baute sich angriffslustig vor Lili auf.
    »Lassen Sie mich in Frieden! Ich wünschte, Sie wären tot.« Noch während sie den letzten Satz herausschrie, rannte sie hinaus auf den Flur. Mit lautem Knall fiel die Tür hinter ihr zu.
    Lili bebte am ganzen Körper. Sie blieb noch eine Weile auf der Bettkante sitzen. Selten hatte sie sich so hilflos gefühlt. Ihr fiel beim besten Willen

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