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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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Gemeinheit aufgeschnappt hat«, flüsterte er zurück.
    »Schon gut, ich habe mich ja selbst verteidigt.«
    »Wie eine Lady, Mylady«, lachte Niall aus voller Kehle. Da war es wieder, jenes Lachen, das Lili so an ihm liebte. Neugierig öffnete sie das Paket und stieß einen Entzückensschrei aus. Es war ein Arisaid in genau demselben Tartan wie ihr Kleid. Vorsichtig nahm sie das üppige Kleidungsstück aus der Schachtel und hielt es sich an.
    »Zieh ihn an!«, bat Niall.
    Lili legte sich den prachtvoll gefalteten Umhang um die Schultern, während ihr Niall noch eine kleine Schachtel reichte. Mit leuchtenden Augen öffnete sie das Kästchen. Zum Vorschein kam eine edle Brosche, mit der sie den Arisaid an der Brust schließen konnte.
    Stolz drehte sie sich in ihrem neuen Kleidungsstück um sich selbst, doch dann stutzte sie. Eine Duftwolke von Rosenöl stieg ihr in die Nase. Sie verzog das Gesicht.
    »Gefällt er dir nicht?«, fragte Niall enttäuscht.
    »Doch, sehr«, entgegnete sie rasch und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, was sie in diesem Augenblick vermutete: dass das Kleidungsstück unzweifelhaft einmal Caitlin gehört hatte.
    »Das steht Ihnen wirklich ausgezeichnet, Miss Campbell«, bemerkte Lady Ainsley, die sich leise angepirscht hatte, übertrieben liebenswürdig. Sie lächelte, doch aus ihrem Blick sprach die pure Häme. Immerhin war sie schlau genug, nicht in Worte zu fassen, was ihr auf der Zunge lag, doch Lili wusste auch so, dass Lady Ainsley sie gern auf die Herkunft dieses prachtvollen Umhanges hingewiesen hätte.
    »Der Arisaid kleidet deine junge Braut wirklich ausgesprochen gut«, flötete sie stattdessen an Niall gewandt.
    Lili funkelte ihre Widersacherin wütend an. »Den hätten Sie wohl gern selbst getragen, nicht wahr?«, säuselte sie und war sich sicher, dass die spöttische Bemerkung Nialls ungeteilte Zustimmung fand. Sie hatte genug von dieser Person.
    Triumphierend suchte sie Nialls Blick. Der aber blickte sie strafend an. »Nun sei nicht so taktlos! Merkst du nicht, dass sie ihren Fehler eingesehen hat und nett zu dir sein will?«, tadelte er sie.
    »Nett?«, fauchte Lili zurück. »Sie amüsiert sich königlich darüber, dass ich Caitlins Umhang trage.«
    »Aber Liebling, was ist denn dabei? Sie hat ihn kaum getragen und …«
    »Schon gut«, erwiderte Lili knapp und entledigte sich des Umhanges so flink, wie sie ihn vorher über die Schultern gelegt hatte. »Ich habe auch etwas für dich«, fügte sie hinzu, eilte zum Kamin, griff nach dem Lederbeutel und überreichte ihn Niall.
    »Sei vorsichtig! Sonst schneidest du dich.«
    »Du machst es aber spannend«, bemerkte er und tastete nach dem Geschenk. Als er den Sgian Dubh gekonnt am Griff hervorgeholt hatte, wurde er kreidebleich.
    »Magst du ihn nicht?«, fragte Lili enttäuscht.
    »O doch, er ist … es ist ein prächtiges altes Stück, aber … aber …«, stammelte er.
    Lili war ratlos. Was war denn nun schon wieder mit ihm? Da fing sie Lady Ainsleys schadenfrohen Blick auf. Täuschte sie sich, oder verkniff sich die Dame gerade noch ein höhnisches Grinsen? Das brachte das Fass zum Überlaufen. Ohne zu zögern, trat Lili auf Lady Ainsley zu. »Können Sie mich nicht endlich in Ruhe lassen? Ich habe Ihnen nichts getan«, fauchte sie.
    »Ach, Miss Campbell, Sie sind so ahnungslos und rührend naiv. Das mag er wahrscheinlich an Ihnen. Aber es war trotzdem dumm von Ihnen, ihm ausgerechnet ein Strumpfmesser zu schenken. Er trägt nämlich keins mehr, seit sich Lady Caitlin mit seinem Sgian Dubh die Pulsadern aufgeschlitzt hat.«
    Lili spürte nur noch, wie die Luft um sie herum immer dünner wurde und sich in ihrem Kopf eine unheimliche Leere ausbreitete. Eine Hitzewelle lief durch ihren Körper und trieb ihr den kalten Schweiß auf die Stirn. Dann wurde ihr übel. In ihren Adern kribbelte es unangenehm. Ihr Darm rebellierte. Sie hatte das dringende Bedürfnis, eine Toilette aufzusuchen, doch sie schaffte es nicht, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Zu groß war die Angst vor einer Ohnmacht. Sie stand Todesängste aus und versuchte verzweifelt, ihren Zustand zu verbergen. Mühsam stützte sie sich auf einer Anrichte ab. Doch das half alles nichts. Sie musste sich hinlegen, aber wie sollte sie das bewerkstelligen?
    In diesem Augenblick schob sich eine starke Hand unter ihre Achsel. »Miss Campbell, hören Sie mich? Ich bin Doktor Brodie. Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage.«
    Lili nickte schwach.
    »Kommen Sie, legen

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