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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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ertönten bereits von allen Seiten lautstarke Glückwünsche. Der Reihe nach erhoben sich die Gäste und eilten auf Niall und Lili zu, um ihnen die Hände zu schütteln.
    Da nützte es herzlich wenig, dass Caitronia mahnend die Stimme erhob: »Bitte, lasst uns doch erst einmal essen!«
    Alle wollten ihre guten Wünsche loswerden, bis auf Lady Ainsley und ihren Vater. Die beiden rührten sich nicht vom Fleck, sondern verfolgten das lebhafte Treiben mit finsteren Mienen.
    Noch einmal forderte Caitronia die Gesellschaft auf, zu den Plätzen zurückzukehren. »Das Essen wird kalt!«, rief sie mit überkippender Stimme, doch alle hatten nur Augen für Nialls Verlobte.
    »Ich bin sehr glücklich, eine so wunderbare Frau gefunden zu haben«, verkündete Niall mit getragener Stimme, als sich alle wieder an ihren Plätzen eingefunden hatten, und schenkte ihr einen tiefen Blick. Die Zornesfalte zwischen seinen Augenbrauen war sichtlich geglättet, und er schien ihr nicht länger böse zu sein. Dann setzte er sich und beugte sich scheinbar zärtlich zu ihr herüber. »Du kannst nicht immer fortlaufen, wenn dir etwas nicht passt«, zischte er ihr zu. »Das gehört sich nicht für eine Lady Munroy.«
    Voller Empörung raunte sie ihm ins Ohr, was Lady Ainsley zu ihr gesagt hatte.
    »Auch dann nicht«, entgegnete er ungerührt.
    Stumm aß Lili den Hauptgang. Selbst wenn er recht damit hatte, dass sie sich nicht derart gehen lassen durfte, es machte sie traurig, wie kalt und herablassend er sie behandelte. Doch was hatte sie erwartet? Dass er sie an sich riss und vor allen Gaffern leidenschaftlich küsste?
    Auch nachdem sie gegessen hatte, schwieg sie. Mit wem sollte sie sich auch unterhalten? Niall redete lieber mit Lady Ainsleys Vater, ihr Tischpartner zur anderen Seite interessierte sich nicht länger für sie, nachdem er aus Niall herausgekitzelt hatte, wer sie war, und ihr Gegenüber kannte sie nicht.
    »Und jetzt, liebe Gäste, lasst uns zum Kamin wechseln. Es gibt reichlich Black Bun«, riss Caitronia Lili aus ihren düsteren Gedanken.
    Mit lautem Getöse wechselten die Gäste daraufhin ihre Plätze. Auf dem Tisch im Kaminzimmer standen bereits Schüsseln voller Shortbread und zahlreiche Whiskyflaschen.
    Dusten führte Mhairie, die den ganzen Abend über noch kein Wort gesagt hatte, zu ihrem Sessel.
    »Lady Mhairie, was sagen Sie zu Ihrer neuen Enkelin?«, rief der Herr, der bei Tisch zu Lilis rechter Seite gesessen hatte lauthals und leicht betrunken durch den ganzen Saal.
    »Ich bin sehr glücklich über seine Wahl«, erwiderte die alte Dame mit einem stolzen Blick auf Lili. Doch die bekam das Lob gar nicht mit, weil sie voller Entsetzen einem Gespräch lauschte, das Lord Fraser in nächster Nähe im Flüsterton mit Lady Caitronia führte.
    »Wie kommt er dazu, Ainsley derart zu kompromittieren?«
    »Er hat sie einfach mitgebracht. Sollten wir sie wegschicken?«
    »Das verstehe ich beim besten Willen nicht. Es wäre doch die ideale Verbindung gewesen.«
    Lili stockte der Atem, als Lady Caitronia laut seufzte. »Der Junge möchte noch eine Familie gründen, und sie ist jung genug, ihm diesen Herzenswunsch zu erfüllen.«
    »Das ist doch Unsinn. Ainsley ist noch keine dreißig und kommt aus bestem Haus. Was hat diese Miss Campbell denn überhaupt vorzuweisen?«
    »Sie ist ein einfaches Mädchen aus Edinburgh, aber vielleicht ist es besser so, nach allem, was wir mit Caitlin erleben mussten.«
    »Ich verstehe nicht, dass du nicht strenger durchgreifst. Du bist doch sonst nicht so zimperlich. Ich sage dir, das ist der Niedergang der Munroys.«
    »Alexander, bitte mal nicht den Teufel an die Wand! Sie wird uns einen gesunden Erben schenken, und dann kümmert ihr fehlender Stammbaum keine Menschenseele mehr.«
    Lili holte ein paarmal tief Luft und drehte sich demonstrativ zu den beiden um, die daraufhin sofort verstummten. Dass Lady Caitronia so dachte, wusste Lili bereits, aber dass sie mit einem Mann, der nicht zur Familie gehörte, über etwas so Intimes plauderte, erschütterte sie zutiefst. Wahrscheinlich wusste bald die ganze Stadt, dass Niall sich eine gebärfreudige junge Frau aus dem Volk genommen hatte, um endlich einen Baronet zu zeugen.
    »Nun kommen die Geschenke!«, rief Caitronia, die sich ganz offensichtlich von Lili ertappt fühlte, mit schriller Stimme.
    Und schon stand Niall mit einem großen Paket vor Lili.
    »Für dich, mein Liebling«, hauchte er ihr ins Ohr. »Mach es gleich auf!«
    Doch ehe Lili dazu kam,

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