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Murats Traum

Murats Traum

Titel: Murats Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Kaden
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ich bat ihn, Mister Plug zu holen. Heikler Augenblick, aber Philipp fragte nichts und ging nach nebenan. Ich durfte ihm das Ding reinschieben. Er meinte, wenn die alten Ritter früher ausgerückt waren, um sich gegenseitig zu verkloppen, hätten sie ihren armen Weibern daheim einen Keuschheitsgürtel umgelegt ...
    Ich war verrückt danach, den Plug aus seinem Arsch rauszuziehen und den Weg freizumachen f ür meinen Schwanz. Ich schob mir das Ding auch selber rein, während ich Philipp fickte, und irgendwann kam mir plötzlich der Verdacht, dass es mich nicht trotz der andern Männer erregte, sondern wegen ihnen.
    Was war das nun wieder? Wollte ich einen fremden Schwanz im Arsch, während ich in Philipp steckte? Und wollte ich schließlich mit ansehen, wie ein Fremder Philipp fickte? Wollte ich sie zusammen stöhnen hören, würde mir das gefallen? Nie und nimmer! Meinem Schwanz gefiel es allerdings sehr wohl, ob ich wollte oder nicht, und ich rammelte Philipp so unerbittlich, dass er erschrocken und mit Angst zu mir hochsah.
    «Woran hast du gedacht?», fragte er hinterher, meine schweißnassen Schultern streichelnd.
    «An nichts, wieso?»
    «Doch, bestimmt. Es war anders als sonst.»
    Da sagte ich es ihm. «Ich habe gedacht, dass dich ein anderer fickt. Und ich bin dabei. Wie das sein würde.»
    «Das kriegen wir auch noch raus», murmelte er erschöpft, und wir ließen das Thema erst mal ruhen.
     
    In der neuen Woche musste er wieder arbeiten, von früh um neun bis abends, Drehtage ohne Komparserie. Er gab mir einen Kuss und ging. Ich stand in der stillen Wohnung wie eines dieser Hausfrauchen. Dass sich ein Tag leer vor mir ausdehnte, das kannte ich, aber jetzt schien er nicht mehr mir allein zu gehören – weil am Abend Philipp heimkommen würde. Sollte ich auf ihn warten? Die Frage stellte sich eigentlich nicht, denn ich wartete bereits ganz von selbst, kaum war die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss gefallen. Meine Gedanken warteten, meine Hände. Und was noch alles wartete! Im Warten bestand von nun an offenbar meine Bestimmung. Ich wartete, wenn ich mich noch mal hinlegte und eine Stunde schlief. Und wenn ich mich duschte. Wenn ich seine Enthaarungscreme ausprobierte, meine babyglatte Ritze befühlte. Rausging, um irgendwas einzukaufen.
    Ich schlenderte wie ein Tourist durch seine sommerliche Wohngegend, diesen hell get ünchten Freizeitpark mit seinen Gründerzeitkulissen. Es war eine andere Welt. Überall coole und entspannte Leute vor ihren coolen und entspannten Bio-Läden und Cafés. Dutzendfach schwarzrandige Brillen und diese Waschlappengesichter. Hier machten sogar die Fünfzigjährigen auf jugendlich! Babys wurden in Brusttüchern herumgetragen. Manche Straße kam mir vor wie ein Laufsteg. Viele schauten mir nach, und ich fragte mich, was sie in mir sahen. Irgendwie belustigten sie mich mit ihren frisch gepressten Gemüses äften. Sie sahen alle aus, als wären sie leicht zu erschrecken, doch das wollte ich ja nicht.
    Ich stöberte Philipps Kleiderschrank durch, fand ein paar helle Shorts, die mir neutral genug erschienen, und trug zum ersten Mal in meinem Leben Flipflops! Diese betonte Wehrlosigkeit – so rannte hier eigentlich jeder rum.
    In der Nähe gab es ein Freibad mit einer FKK-Liegefläche ohne Sichtschutz, eine Menge Nackte – in meinem Viertel wären die gesteinigt worden. Ich legte mich dazu. Blicke gingen hin und her, es wurde nie langweilig. Junge Frauen spielten Federball. Die Schwulen taten locker, cremten sich gegenseitig ein oder begrüßten sich mit Küsschen. Laufsteg auch hier, erst recht. Ich genoss die Spannung und freute mich auf die Nacht mit Philipp. Ich räkelte mich auf dem Präsentierteller und hatte eine Menge Fans, wenn ich mich schlafend stellte und meinen Schwanz anschwellen lie ß.
    Allerdings blieb ich nie lange dort auf der Wiese, denn verbrannte Haut fand Philipp prollig.
    Ach, Philipp. Mein Körper atmete und wartete auf ihn.
    Eines Morgens erklärte er mir eilig, dass er nach dem Drehen noch irgendwelche Leute treffen müsse, diese berühmten Besäufnisse, halb privat, halb beruflich ... «Es wird spät. Mach irgendwas Schönes und warte nicht auf mich.»
    Kuss. T ür zu.
    Da stand ich wieder. Räumte unser Frühstücksgeschirr weg. Vor mir einen langen Sommertag, im Bauch einen flirrenden Leichsinn. Hatte Philipp nicht ausdrücklich empfohlen, dass ich mir irgendwas vornehmen sollte?
    Warum war nur alles so kompliziert?
    Aber war es das überhaupt?
    Ich

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