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Murder in the night - Mord bei Nacht

Murder in the night - Mord bei Nacht

Titel: Murder in the night - Mord bei Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper und Huebner
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einen verkohlten Fetzen Papier hoch.

Ten
    Das Wetter am nächsten Morgen war warm und trocken. Ideales Wetter für die Schafschur, dachte Sarah, als sie vor die Tür trat, aber definitiv kein Schafswetter. “Sheep weather”, so hatte ihr Caroline erklärt, war unter den australischen Züchtern der Begriff für so ungemütliche Wetterbedingungen, dass die Tiere in Sicherheit gebracht werden mussten. Vergeblich suchten ihre Augen den Hof nach Carolines Land Rover ab. An seiner Stelle parkte jetzt ein altersschwacher Transporter, dessen Ladefläche mit Heuballen beladen war. Sarah versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen. Liz Hebblethwaite las ihr die ungestellte Frage dennoch vom Gesicht ab, als sie die Küche betrat. “She’s not back yet”, erklärte sie, während sie ein kleines Porzellangefäß in einem Topf mit kochendem Wasser versenkte.
    “And where’s everybody else?” Sarah blickte sich in der Küche um. Nur Julia hockte, verlegen in ihre Tasse blickend, in einer Ecke und sah wie üblich niemanden an.
    “Emma’s looking for Thomas. He wasn’t very well last night. Derek didn’t show up either.”
    Sarah wusste mittlerweile recht gut, was es bedeutete, wenn es Thomas “nicht gut” ging. Sie verkniff sich vorerst die Frage, ob es am Abend zu einer erneuten Auseinandersetzung zwischen den Brüdern gekommen war.
    “Julia, dear, could you go upstairs and call for Derek, please? My knee isn’t so good this morning. → Damn arthritis.”
    Julia bewegte sich nicht, sondern rührte weiter in ihrer Tasse.
    “Julia, are you dreaming?”
    “Derek’s still angry with me”, murmelte das Mädchen.
    “You can’t → avoid him forever, dear. Just knock on his door and tell him that breakfast is ready.”
    Julia erhob sich sehr langsam von ihrem Stuhl und schlurfte davon.
    “Do you want an egg from the → egg coddler ?” Liz fischte das verschraubte Porzellangefäß geschickt aus dem Wasserbad. “It’s like a → poached egg, only that it’s cooked inside the coddler with some → seasoning .”
    Sarah warf einen neugierigen Blick auf das kunstvoll bemalte Gefäß, aber sie war nur halb bei der Sache. “Did Caroline call?”
    Die alte Frau schüttelte den Kopf. “Her friend hasn’t got a phone and I’m afraid Caro left her mobile here. Her friend is a bit strange”, setzte sie hinzu. “She lives all alone on a → remote farm.”
    Sarah verkniff sich ein Grinsen, als sie daran dachte, dass man von Dereks Großmutter, die ebenfalls etliche Jahre mehr oder weniger alleine auf Helvellyn verbracht hatte, dasselbe hätte sagen können.
    “Back already?” Der letzte Teil des Satzes galt Julia, die sich, ohne aufzublicken, wieder auf ihren Platz schob.
    “He didn’t answer. I → knocked three times.”
    Da war sie wieder, die steile Falte auf Liz Hebblethwaites Stirn. “Did you open the door? Perhaps he’s feeling ill – maybe he’s got a → hangover !”
    “No, I certainly didn’t open his door.” Julia war deutlich anzusehen, dass es sie wenig betraf, ob Derek sich die Seele aus dem Leib kotzte. Die Falte auf Liz’ Stirn schwoll bedrohlich an.
    “I’ll look for him”, bot Sarah rasch an. Sie hatte zwar ebenso wenig Lust auf eine Unterhaltung mit ihrem verkaterten, schlecht gelaunten Schwager, aber sie wollte nicht, dass Liz sich selbst die steile Treppe zu den Schlafräumen emporquälte.
    Sie klopfte erst leise, dann etwas lauter.
    “Derek? Are you there? Derek, this is Sarah, please open the door.”
    Hinter der Tür rührte sich nichts. Als Sarah noch etwas heftiger klopfte, sprang die Tür mit einem Klicken auf.
    “He’s not there. He didn’t even spend the night in his bed.”
    Wieder unten in der Küche, spürte Sarah immer noch die leichte Beunruhigung, die sie bei dieser Entdeckung befallen hatte.
    “Oh my. He slept with the dogs.” Liz schüttelte den Kopf. “He’s got a → spare bed in his trophy room, you know. He sometimes sleeps there.”
    Emma kam herein. Sie sah müde aus, dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. “Do you have any → pain killers , Liz?”, fragte sie.
    “You look → pale . Do you have a headache?”, bemerkte Sarah.
    Emma lachte freudlos. “Oh, no, it’s for Thomas. He had a really bad night and needs something for his headache now.”
    Liz presste die Lippen zusammen und schob Emma ein Päckchen hinüber.
    “Shall I have a look for Derek too?”
    Forschend musterte Sarah Emmas langärmeliges Hemd. Es war kein Geheimnis mehr für

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