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Music from Big Pink: Roman (German Edition)

Music from Big Pink: Roman (German Edition)

Titel: Music from Big Pink: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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in meinem Wagen wie ein Bekloppter durch die Gegend zu rasen, du Penner?!«
    »Reg dich ab, Mann. Ich hab deine Knete.« Er warf sich den Schal über die Schulter und mir eine Rolle Scheine in den Schoß. »Danke, du Trottel. Gutes Timing«, sagte er, schnappte Tommy dessen Bierdose aus der Hand und nahm einen ordentlichen Schluck.
    »He! Fick dich, du Arsch!«, protestierte Tommy. »Hol dir gefälligst dein eigenes Bier!« Johnny tat so, als würde er die ganze Dose austrinken. »Das war mein Ernst, du Wichser! Wehe, du trinkst es leer! Hör! Sofort! Auf! Damit!«
    Ich zählte das Geld. »Sollte das nicht eigentlich mehr sein?«
    »Wenn du … wenn du das Scheißbier leer trinkst, Johnny, dann …«
    Johnny trank das Bier aus und rülpste laut, während er die Dose zusammenquetschte.
    »Du gemeiner Arsch«, schmollte Tommy und trottete in die Küche, um sich ein neues Bier zu holen.
    »Stimmt, müsste mehr sein«, sagte Johnny, setzte sich auf Tommys Stuhl und steckte sich eine Zigarette an, »aber du kennst doch diesen Kerl, der drüben an der Spencer Road wohnt … der mit den Haaren? Donnie oder so?«
    »Dieser Donnie mit dem grünen Camaro?«
    »Genau der.«
    »Was ist mit dem?«, wollte ich wissen.
    »Er hatte nur die Hälfte. Er sagte, er würde dir den Rest morgen im Deanie’s geben. Sagte, das ginge okay mit dir.« Er nahm sich meine Martin und schlug einen Akkord an. »Das geht doch okay mit dir, oder? Der Typ ist in Ordnung.«
    »Ich schätze schon. Das Arschloch hätte mich wenigstens anrufen können. Du hättest mich wenigstens anrufen können.«
    »Na ja, was will man machen. Auf diese Kiffer kann man sich einfach nicht verlassen.« Er blickte rüber zu den Bäumen, in die untergehende Sonne. »Schöner Abend, was?«
    »Und wie«, sagte Susie. Tommy kam mit seinem frischen Bier zurück.
    »Danke, Kleiner«, witzelte Johnny und griff danach.
    »Leck mich, außerdem sitzt du auf meinem Platz, Johnny.«
    »Hey.« Johnny drehte sich zu mir rum und ignorierte Tommy. »Ich hab deine Freundin im Café Espresso gesehen. Wie heißt sie noch mal … Skye?«
    »Ja klar, davon träumt er«, sagte Alex. Skye hatte sich in den letzten paar Monaten nicht oft sehen lassen. Sie hatte mir lediglich geschrieben, dass sie dieses Semester ziemlich viel zu tun hätte, da man sie sonst von der Columbia schmeißen würde. Allerdings hatte ich auch nicht erwartet, dass sie hier auftauchte, schließlich war Rick ja nicht da. Die Hawks, Crackers, Honkies oder wie immer sie sich gerade nannten – in der letzten Zeit probierten sie es wöchentlich mit einem neuen Bandnamen – waren immer noch drüben in Kalifornien. »Skye Gray?«, sagte Susie. »Das Mädchen aus Vermont? Die sieht ja so toll aus.«
    »Erzähl uns was, was wir noch nicht wissen, Baby«, erwiderte Johnny. »Wie auch immer, wo wollt ihr Versager denn heute Abend essen?«
    »Ich hab so ein Gefühl, dass wir vielleicht einfach rüber ins Café Espresso gehen«, grinste Alex mich an.
    »Ach, fick dich doch, sie ist bloß eine Freundin«, sagte ich. Alex und Johnny lachten. Als ich aufstand, begann Johnny »My Girl« zu spielen. Alex stieg mit ein, und ihr Gesang – »What can make me feel this way …« – übertönte den von Stephen Stills aus der Stereoanlage, als ich durch das dunkler werdende Haus nach oben ging, um mein Hemd zu wechseln.
    Als wir reinkamen, zog ich erst mal diese Sich-umschauen-und-dann-einen-auf-überrascht-machen-Nummer ab und tat so, als müsste ich zweimal hinsehen, als Skye uns zuwinkte. Johnny und Alex verdrückten sich kichernd an die Bar. Sie war mit Jeannie, Grace und ein paar von diesen anderen New Yorker Mädels da und trug einen engen schwarzen Rollkragenpullover. Ihr Haar hatte sie mit einem türkisfarbenen Kopftuch hochgebunden. Als sie zur Aufforderung den Stuhl neben ihr tätschelte, ging ich rüber und setzte mich. Sie aß gebratenes Hähnchen. Ihre perfekten Zähne rissen das Fleisch von den Knochen, ihre Finger wurden ganz fettig, während sie redete und lachte. Ich bestellte das Gleiche. Sie sah aus, als wäre sie in der Sonne gewesen. »Du siehst aus, als wärst du in der Sonne gewesen«, sagte ich.
    »Oh, hab ich dir das nicht erzählt? Ich war ein paar Tage in L. A. Mein Vater hatte dort geschäftlich zu tun.« So viel also zu dem ganzen »Die schmeißen mich von der Uni« -Quatsch.
    »Ach wirklich? Hast du die Jungs getroffen?«
    »Sie waren im selben Hotel! Das Marmont? Am Sunset?« Ich war noch nie in L. A. gewesen

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