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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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ihr Mann mit einer Jüngeren durchgebrannt war. Sie verkraftete die Trennung nur schwer und tröstete sich wieder mal mit Alkohol über ihren Schmerz hinweg. Porceá hatte sich nicht geirrt, die Rotweinflasche stand als deutliches Zeichen auf dem Tisch, und es war noch nicht einmal Mittag.
    Zagallo seufzte. Viel würde sie ihm in ihrem Zustand wohl nicht erzählen können. Er hatte extra den frühen Morgen gewählt, weil er hoffte, sie noch nüchtern anzutreffen. Schon wollte er sich umdrehen und wieder gehen, als die Frau mit den Augen blinzelte.
    » Sie stehen in der Sonne«, sagte sie mit brüchiger Stimme.
    Zagallo räusperte sich. » Ich dachte … entschuldigen Sie, mein Name ist Carlos Zagallo, ich bin von der hiesigen Kriminalpolizei.«
    Die Frau richtete sich auf. Sie erschien ganz und gar nicht betrunken. Sie zeigte auf eine Kühlbox, die neben dem Pool in der Sonne stand. » Ich brauche einen Schluck Wasser.«
    Zagallo nickte, wandte sich um und öffnete die Box. Die Getränke darin waren gut gekühlt. Er entnahm eine Wasserflasche und reichte sie der Frau.
    » Danke!«
    Zagallo wartete geduldig, bis die Frau getrunken hatte. » Ich muss mit Ihnen über Ihren Mann sprechen«, sagte er, nachdem sie die Flasche auf dem Tisch abgestellt hatte.
    » Nehmen Sie sich einen Stuhl und setzen Sie sich zu mir!«, sagte die Frau. » In der Box ist noch mehr Wasser, falls Sie ebenfalls etwas trinken wollen.«
    Zagallo holte einen Stuhl von der Terrasse, nahm sich ebenfalls eine Pet-Flasche aus der Kühlbox und setzte sich neben die Frau unter den Sonnenschirm.
    » Sie haben wohl keine Angst, so alleine hier draußen«, sagte Zagallo, nachdem er einen Schluck Wasser getrunken hatte.
    » Ich wurde in dieser Stadt geboren und bin hier aufgewachsen, ich komme schon zurecht.«
    » Wir ich hörte, leben Sie seit einiger Zeit alleine hier draußen.«
    Laura Gustavo lächelte grimmig. » Das stimmt, mein Mann hat mich verlassen. Er ist mit diesem billigen Flittchen davongelaufen, und jetzt will er, dass ich hier ausziehe, aber da hat er sich geschnitten. Ich gehe hier nicht weg, nur über meine Leiche.«
    » Das Haus scheint noch sehr neu zu sein«, antwortete Zagallo.
    » Wir sind im letzten Jahr eingezogen, doch dann hat dieser Schuft diese Hure getroffen. Seit einem halben Jahr geht das schon so. Aber Sie sind bestimmt nicht hierhergekommen, um sich meine Eheprobleme anzuhören. Was wollen Sie?«
    Zagallo griff in seine Hosentasche und zog ein Foto von Anjo hervor.
    » Kennen Sie diesen Mann?«
    Laura griff nach dem Bild und warf einen flüchtigen Blick darauf. » Was hat er denn ausgefressen?«
    » Sagen Sie es mir«, konterte Zagallo.
    » Er war vor ein paar Monaten in der Praxis meines Mannes. Ich kenne ihn nicht, aber Enrico … ich meine, mein Mann, hat ihn offenbar schon gekannt, bevor er in die Praxis kam.«
    Zagallo zeigte auf das Haus. » Das hier muss eine Menge Geld gekostet haben. Ich kenne einige Ärzte, aber zu einer solchen Villa hat es niemand gebracht. Seine Praxis läuft wohl gut?«
    » Hören Sie, Senhor Zagallo, wenn Sie sich über meinen Mann unterhalten wollen, warum reden Sie nicht gleich mit ihm selbst? Er wohnt in der Altstadt …«
    » Ich weiß, wo er wohnt, aber ich will mit Ihnen sprechen«, fiel ihr Zagallo ins Wort. » Sie haben bestimmt von der Mordserie gehört, die unsere Stadt in Atem hielt.«
    » Die Blumenbauern? Ich dachte, die Kerle wären geschnappt.«
    Zagallo zeigte auf das Bild. » Der Mann ist darin verwickelt, die beiden Brüder waren nur Handlanger.«
    » Und Sie meinen, mein Mann steckt da mit drin?«
    » Ich meine, dass er mit diesem Mann, er nennt sich übrigens Anjo, gut bekannt war, außerdem lebt er weit über seine Verhältnisse. Er hat ein Haus, eine Yacht und eine große Wohnung in der Altstadt. Und ich weiß, dass Sie darüber Bescheid wissen. Vielleicht nicht alles, vielleicht nur einen ganz kleinen Teil der Geschichte, aber ich will erfahren, was Sie wissen, und ich hoffe es zu erfahren. Genau deshalb bin ich hier. Entweder reden Sie jetzt gleich oder nach einigen Nächten in unseren Zellen, wenn Ihre Eingeweide im Körper wie Feuer brennen und Sie nach einem Schluck Alkohol lechzen. Aber seien Sie sicher, Sie werden reden, wenn nicht heute, dann morgen oder in zwei oder drei Tagen. Es liegt an Ihnen, wie Sie es gerne haben wollen.«
    Die Frau warf einen Blick auf die Weinflasche. » Es scheint Ihnen zu gefallen, sich an wehrlosen Frauen zu vergreifen und Ihre Macht

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